Hallo,
ich möchte meine Geschichte erzählen, es mir von der Seele schreiben und hoffe, hier mehr Feedback zu erhalten außer, dass ich verlogen, egoistisch, feige und sonstwas bin...das weiß ich selber...aber vielleicht geht es anderen ähnlich - dann würde ich mich über einen Austauch freuen - gerne auch über private Nachricht.
Es wird sicherlich ziemlich lang werden und ziemlich wirr, ihr seid vorgewarnt ;-)
Im Sommer 2008 habe ich einen Mann kennengelernt, wir hatten ein paar heiße Dates und ich hatte mich auch in ihn verliebt, aber es war irgendwie klar, dass ich bei ihm nur eine von vielen bin und es nichts Ernstes werden wird. Ich war ziemlich geknickt und dann habe ich meinen jetzigen Mann kennengelernt, der mich von Anfang an richtig wollte - ich war seine große Liebe, ohne Wenn und Aber. Er kam genau im richtigen Moment und ich habe mich auf ihn eingelassen, weil ich dachte, was soll ich immer den falschen Männern hinterherlaufen - jetzt kommt endlich einer, der mich wirklich will - ohne irgendwelche Spielchen. Tja, wir haben sehr schnell geheiratet (2009) und seit September 2010 haben wir supersüße Zwillingsjungs.
Allerdings ist der andere Mann nie wirklich aus meinem Leben verschwunden. Einige Monate hatten wir gar keinen Kontakt, aber dann wieder vermehrte Mails und wir haben uns (außer in meiner Schwangerschaft) eigentlich immer spätestens alle paar Monate mal wiedergesehen.
Letztes Jahr sind die Gefühle für ihn wieder sehr sehr stark geworden - mein Mann und ich hatten außerdem eine ziemlich starke Krise und ich habe mich im Dezember von ihm getrennt, nicht zuletzt auch deswegen, weil mir klar wurde, dass ich den anderen mehr liebe als meinen Mann. Der andere hat mir während des Umzugs auch ziemlich geholfen und ich hatte gehofft, dass wir stärker zueinander finden - doch er schließt eine Beziehung aus, weil er langzeitarbeitslos ist und einen Haufen Probleme am Hals hat, weswegen schon einige seiner Beziehungen kaputt gingen udn er meint, das wäre keine gute Basis für eine Mutter mit zwei Kindern...womit er sicherlich auch Recht hat.
Irrsinnigerweise sind mein Mann und ich allerdings wieder zusammen gekommen - wir haben uns vermisst, ich habe eingesehen, dass ich wohl nie eine Zukunft mit dem anderen haben werde und dass meinen Mann und mich etwas verbindet, was es wert ist, zu kämpfen - unsere Kinder. Ich bin diesen Sommer bereits wieder zu ihm zurückgezogen und das Schlimme ist, dass ich nicht weiß ob es der richtige Schritt war.
Der andere Mann wirft mir vor, ich würde es mir einfach machen und ich würde mich selbst belügen. Ich würde einfach nur die "Sicherheit" und das "heile Familienleben" bevorzugen anstelle einfach frei sein zu können. Er meinte ziemlich verbittert, Frauen würden so ticken, ihnen sei materielle Sicherheit nunmal wichtig (was er mir so schnell nie wird bieten können). Dass es mir mehr um die "emotionale Sicherheit" geht/ging, glaubt er mir nicht. (Zumal mein Mann gerade arbeitslos ist und auch ansonsten nicht gerade "vermögend" ist.)
Ich hatte den KOntakt zum anderen erstmal eine Zeit abgebrochen, weil ich dachte, so besser zu meinem Mann/zu unserer Familie zurückfinden zu können. Aber ich konnte das nicht lange, ich habe mich wieder bei ihm gemeldet und wir haben uns wiedergesehen...Er hält mir jedes Mal vor, wie enttäuscht er ist, dass ich mein Ding nicht durchgezogen habe und ich weiß, dass er wahrscheinlich Recht hat, dass es falsch war, so schwach zu sein und zurückzugehen, weil es wahrscheinlich der einfachere Weg war. Er hat mir mittlerweile vor kurzem gestanden, dass er mich auch liebt, aber es nach wie vor an der Tatsache nichts ändert, dass er keine Beziehung haben möchte.
Und ich weiß nicht, wie es weitergehen wird. Ich weiß, dass ich den Kontakt abbrechen müsste, aber das kriege ich nicht hin, ich liebe ihn... :-( Und nochmal von meinem Mann trennen kann ich mich auch nicht, ich habe nunmal auch eine Verantwortung gegenüber meinen Kindern und für sie ist der "Alltag", den wir hier gemeinsam haben, das Beste.
Andererseits weiß ich, dass wenn der andere eines Tages ankäme und bereit für ein Leben mit mir (und den Kindern) wäre, ich sofort alles aufgeben würde...aber ich weiß, dass das nicht passieren wird, auch wenn ich die Hoffnung nicht aufgebe...so krank das auch klingt.