Vorsichtig sein
Wenn Kinder im Spiel sind, ist eine Trennung immer etwas besonders Übles. Ich finde es gut, dass du die Belange des Kindes ganz nach vorne stellst. Halte das so konsequent wie möglich durch, auch wenn die Paarebene mit Pauken und Trompeten zerbricht. Das Paardasein mag zu Ende sein, aber Eltern werdet ihr immer bleiben, ob ihr wollt oder nicht.
Essenziell ist nach einem Bruch die Frage, wie es mit der Betreuung des Kindes weitergeht. Versucht, die Voraussetzungen für Betreuungsmodelle zu schaffen die das "kleinere Übel" darstellen. Das wäre zum Beispiel die hälftige Betreuung, die in den Nachbarländern sehr häufig praktiziert wird. Bedingung ist zum Beispiel, nicht zu weit auseinander zu ziehen.
Ob und was du an finanziellen Hilfen erwarten kannst, hängt natürlich von deiner persönlichen Situation ab, die hast du nicht geschildert. Um einen ersten Eindruck zu bekommen, hilft bereits ein Blick auf entsprechende Informationsseiten im Internet. Mach nichts Eskalierendes, wenn ihr Regelungen ohne Anwalt finden könnt wäre das das Beste. Jemand hat mal gesagt, Anwälte seien wie Waffenlieferungen in Spannungsgebiete. Wenn etwas grandios falsch läuft, kannst du immer noch einem Anwalt Geld in den Rachen werfen.
Am "saubersten" laufen Trennungen gewöhnlich, wenn beide Expartner stark und finanziell unabhängig voneinander sind. Unterhaltsfragen münden regelmässig in einen Höllenstreit, jeder fühlt sich benachteiligt und glaubt, nur in Notwehr zu handeln, nur das zu wollen "was einem zusteht". Viel besser wäre es, wenn jeder möglichst früh für sein eigenes Auskommen sorgt und Betreuungsmodelle wählt, die gegenseitigen Unterhalt überflüssig machen - die besagte hälftige Betreuung zum Beispiel. Das nimmt Streitkeime aus der ganzen Sache. Sicherlich lässt sich nicht alles optimal organisieren, aber Ziele definieren und anstreben ist schon sehr hilfreich.