Guten Tag allerseits,
bin neu hier und stell mich kurz vor:
44, verheiratet seit 6 Jahren, davor schon 5 Jahre feste Beziehung mit meinem jetzigen Mann, keine Kinder.
Folgender Kummer treibt mich an die Tasten:
Seit Monaten bin ich in einen Arbeitskollegen verliebt...und es wird nicht besser. Jeden Tag, den ich ihn sehe, liebe ich ihn mehr, jede Stunde, die ich ihn nicht um mich habe, bringt mich fast um.
Ihn zu lieben, ist so leicht. Er ist pures Gold, ich glaube, dass praktisch jeder und jede, der/die ihn kennt, in ihn verliebt ist. Er ist so unglaublich lieb und nett, fast immer gut drauf, zu gut, um wahr zu sein. Und sieht sehr gut aus. Und ist 12 Jahre jünger als ich. Und hat derzeit eine feste Beziehung.
Mag sein, dass er meine Gefühle ahnt, ich weiß es nicht. Mehr als ein wenig flirten, traue ich mich nicht. Gleichzeitig leide ich darunter, dass nicht "mehr" passiert. Auf platonischer Ebene verstehen wir uns richtig gut. Manchmal meine ich, bei ihm stärkeres Interesse zu erkennen, dann wieder scheint er so weit weg...
Mein Ehemann ist alles in allem ein guter Mann, ich liebe ihn auf eine gewisse, beständige Art und würde ihm nie weh tun wollen. Im Grunde will ich mit meinem Kollegen "nur" eine Affaire, als Partner für eine Beziehung würde er wahrscheinlich gar nicht so zu mir passen, fast möcht ich sagen, er wäre zu gut für mich. Aber trotzdem kann ich nur noch an ihn denken und will mehr von ihm. Ich möchte wichtig für ihn sein, möchte seine Nähe (körperlich und seelisch). Zwei Leben zu leben - eines in der Arbeit und eines zu Hause - mit jeweils dem dazugehörigen Mann, das wäre mein Ideal. Mancher mag das verwerflich finden, aber ich denke, so wäre allen geholfen: Mein Mann hätte mich als ausgeglichene, zufriedene Ehefrau, mein Kollege hätte mich als reizvolle, aufregende Geliebte und ich hätte endlich, was ich so lange schon will. Eine win-win-win- Situation. Niemand müßte es wissen, niemand würde verletzt.
Das größte Problem ist, dass ich auf einen ersten ernstzunehmenden Schritt von ihm warte, jedoch scheint er das gleiche von mir zu erwarten. Manchmal scheint es, als ob er geradezu darauf lauert, wie weit ich gehe. Aber mehr als einige Steilvorlagen, bei denen er den entscheidenden Schritt machen müßte, will ich ihm nicht liefern.
So bin ich doppelt unglücklich: Ich weiß nicht, ob mein Traummann mich will, und muss zu Hause vor meinem Ehemann (mit dem mich mittlerweile fast rein "geschwisterliche" Gefühle verbinden) meine wahren Gefühle verbergen. Sehne mich nach Leidenschaft und Feuer, während ich trostlos in der Asche stochere, bildlich gesprochen.
Falls jemand einen Rat für mich hat, der keine moralischen Bedenken enthält... ;-)
Danke