Den ersten tapferen Schritt, nämlich den aus der Familie hast Du schon getan.
Du wirst auch weitere Schritte vorwärts gehen können. Wenn Du dabei Unterstützung annimmst, wirst Du Du selbst bleiben. Dein Freund braucht keine Sorge zu haben, dass sich da etwas verändern würde.
Die seelischen Verletzungen, die Dir zugefügt worden sind, sitzen so tief, dass Du lange mit ihnen zu tun haben wirst. Dass Du nicht einfach so Sex mit Deinem Freund haben kannst ist eine ganz normale Reaktion. Das hat nichts mit Deiner Einstellung, Deiner Liebe und auch ncihts mit ihm zu tun. Wenn Du dahin kommen möchtest, in so unbefangen lieben zu können, als wäre nichts passiert, dann hast Du viel Arbeit an Dir selbst vor Dir. Das wirst Du mit Hilfe schaffen. Ohne sie wäre es übermenschlich, das von Dir zu verlangen.
Lass Dir nicht einreden, dass Du etwas tun müsstest. Du entscheidest. Wenn Du richtig über Dich und Dein Leben entscheiden möchtest, ist es nicht verkehrt eine Beratung zu suchen. Zum Beispiel beim Weißen Ring. Den gibt es in jeder größeren Stadt und kostet Dich nichts. Dort können Dir Kontakte und Empfehlungen gegeben werden.
Da der Täter, der Dir das angetan hat, aus der Familie stammt, wirst Du hin und her gerissen sein, was eine Anzeige bei der Polizei betrifft. Es kann aber sein, dass es Dir hilft, einen Strich zu ziehen und Gerechtigkeit einzufordern.
Dazu ist es für Dich angenehmer, wenn Du nicht einfach bei einer Polizeiwache erscheinst und immer wieder beschreibst, warum Du da bist. Besser anrufen und nach der Sachbeabeiterin für Sexualdelikte fragen. Mit ihr kannst Du einen Termin vereinbaren, so dass Du nur mit einer Person sprechen musst. Das wird für Dich angenehmer sein.