raju_19964574Die Gedanken deines Vaters lassen sich mitdenken. Sex, für sich allein betrachtet, ist unverbindlich. Aber eine feste Beziehung bringt Verbindlichkeit und Pflichten mit sich. Jetzt sieht er dich als Frau, die vorrangig die Karriere ihres Partners fördert und die eigene zurückstellt.
Das ist eigentlich das, was man jeden Tag in Deutschlands Medien mitlesen oder sehen kann. Frauen haben sich wie Männer zu verhalten (s. Sex), und wie selbstverständlich werden Beruf und Intimes in einen Topf geworfen. Hübsche Blüten darunter, z.B. regt sich eine Autorin auf, im Job betatscht zu werden, im nächsten Atemzug schreibt sie, wie emanzipiert es doch sei, wenn Frauen um Männer werben. Genau so lief es schon vor Jahrhunderten: Männer die Herren, Frauen die Mägdlein. Der Herr schwebet über allem.
Ach nein, das war ja bloß ein Versehen, wie dumm, und wir müssen alle Männer umerziehen, während die Gelangweiltesten schon längste ihre Anti-Abtreibungs- und Pflichtkinderpartei gegründet haben, wir müssen weiter kämpfen ... Um Chancengleichheit mit zwei Babys auf dem Rücken, um Männerfreiheit, um Abtreibungspillen am Wahltag, wenn sich Männer zufällig beim Sex übersehen haben. Heute ein Artikel über das enorme Selbstbewusstsein der Playgirli-Parade mit den Hasenohren, such dir eine aus, verehrter Triebgesteuerter, und morgen Beratung für Musliminnen, wie sie ihre Jungfräulichkeit schützen können. Morgen wieder einmal ein Loblied auf den Papst, den Liberalen, Machtlosen mit einigen wahlberechtigten Followern. Nebenbei werfen wir Religion und Tradition in einen Topf, haben nie diese Bücher gelesen und kennen auch die Rechte in Deutschland nicht. Ist sein Lächeln nicht nett? "In der Familie bin ich ein Diktator." Schnitt. "Würdest du einen Diktator akzeptieren, um das Klima zu retten?" und wenn die Antwort nicht perfekt genug ist, nochmals, vielleicht kommt ja doch noch ein Ja von diesem links-äh-radikalen Influencer, der schon als Kind Autoreifen zerstochen hat, gern auch - Zufall - seinen Followern.
Genug. Ahnst du die Richtung?
Ich weiß nicht, ob es nötig war, die Gedanken so freizulassen und das alles zu schreiben. Karrieristinnen möchten so alte Foulspiele aber kennen.
Versuche das Verhalten in Beruf und Beziehung/Familie zu unterscheiden. Hüpfen zwischen liberal und konservativ ist nicht zu empfehlen. Jeder ist geneigt, den Platz an der Sonne zu ergattern, aber nicht jeder hat die Möglichkeit. Im Job verhalten sich viele Frauen eher maskulin. Aber zuhause muss es nicht sein, weil es zu Machtkämpfen führen kann. Vor allem kannst du mit deinem Partner klären, wie ihr eure Aufgaben teilen wollt. Wünscht er sich im Grunde die Frau mit allen familiären Pflichten, dann möchte er sich zuerst für dich entscheiden, bevor ihr an Fortpflanzung denkt. Konservativ. Dann hat er auch Pflichten dir gegenüber.
Nicht obwohl, sondern weil du eine selbstbewusste Frau bist, die sich selbst nicht vergisst.
Ihr könnt eure Aufgaben so teilen, wie sie euren Fähigkeiten entsprechen. Und zwar so gerecht, dass ihr euch beide wohlfühlt.