Hallo,
ich bin 36Jahre alt und lebe in einer 7 jährigen Beziehung. Meine Frau 31 (Freundin) und ich haben uns kennengelernt, als wir uns gerade von unserer ersten Ehe getrennt hatten.
Meine Frau war von der ersten Minute wirklich getrennt und gab mir nie Zweifel daran, keine Gefühlen zu Ihrem Expartner zu haben. Ich wiederum kämpfte in der Anfangsphase, als die ersten mit den Gedanken, ob das die richtige Entscheidung war. Die Trennung meiner 16 jährige Beziehung nahm mich doch mehr mit, als ich in der ersten Verliebtheitsphase mir eingestehen wollte. Ich muss somit zugeben, in dieser Phase meine Partnerin enttäuscht zu haben. Ich habe sie mehrmals von Wolke 7 auf Null runtergerissen sagt sie und ist darüber sehr verbittert.
Mit zunehmender Zeit habe ich das jedoch verarbeitet. Meine jetzige Frau war aus der eben geschilderten Vergangenheit somit berechtigt eifersüchtig und es gab immer erneut Spannungen, wenn der Expartner z.B. mal beim Straßenfest über den Weg lief. Meine EX-Frau war ein Thema mit Pulverfass-Charakter und sorgte immer mal wieder für Schwankungen in unserer Beziehung.
Wir sind übrigens eine Patchworkfamilie, Sie brachte noch eine Tochter mit in die Familie.
Schon recht früh gestaltete sich die Patchwork-Thematik schwierig und jetzt im nach hinein betrachtet habe ich erkannte, dass wir unsere Uneinigkeit zu uns, der Familie, teilweise über meine Stieftochter ausgetragen haben. . Anfänglich unterstützte sie unsere Tochter bei Fehleverhalten, einfach um mir ein auszuwischen uns die Spannungen stiegen an. Meine Frau gab irgendwann dem Frieden willen nach und unterstütze mich bei erzieherischen Entscheidungen, die sie eigentlich nicht tragen wollte und schluckte alles runter. Das ist der 2. Verbitterungsgrund
Das alles hört sich jetzt extrem Verstritten und kompliziert an. Ich versuche jedoch die negativen Aspekt unserer Situation der letzten 7 Jahren rel. kurz zu beschreiben. Wir haben aber fast nie gestritten wir schwiegen eher. Unser Familienleben hatte natürlich auch sehr viele schöne Seiten. Auch haben wir nach 3 Jahren unser Wunschkind gezeugt, obwohl auch in dieser Phase die Spannung schon da waren.
Wie es oftmals so ist, hatten wir mit dem neuen Familienmitglied und der neuen Aufgabe sowie der weiterhin vorhandenen, teilwiese auch unterbewussten Spannung beide (!)zunehmend (in den letzten 1,5 Jahren) keinen Interesse mehr an der Erotik und Sie widmete sich im Mutterschutz dem Familienmanagement und ich dem Beruf und in der restlichen Zeit wir dann gemeinsam der Familie oder dem Hobby. Aber nicht mehr uns. Wir lebten wie in einer WG. Nicht wie Bruder und Schwester, eher wie eine platonische Liebe.
Ich konnte nicht über meinen Schatten springen und dem sinkenden Schiff eine ander Richtung geben, obwohl ich einiges es gesehen habe. Das hatte ich schon zu oft versucht. Sie selber ist auch kein Redner und schluckte alles in sich rein. Unser Problem lag eindeutig in der fehlenden Kommunikation, wie mir die Aufarbeitung der letzten 2 Monate in einer Therapie zeigte.
Nun nachdem sie wieder mit der Arbeit begann und auch mit Freunden vermehrt fort ging, kam der Punkt, an dem sie durch ein Flirt bei Ihr, unser Leben kpl. änderte. Sie sagt, dass dies ohne Sexuellen Kontakt ablief und dass Sie nicht verliebt sei, aber Ihr die Augen geöffnet wurden. Auch suche sie keine neue Beziehung im Gegenteil. Sie genießt es einfach, Dinge zu tun, die sie vorher nicht gemacht hat.
Ab diesem Zeitpunkt, das ist jetzt ca. 3 Monate her, ist alles sehr kompliziert.
Nachdem Outing bin ich damals 3 Tage zu einem Freund gezogen um Abstand zu bekommen. Als wir uns wieder trafen, sagte sie mir, dass sie mehr an Trennung denke als sich Gedanken über ein gemeinsames weiterleben zu machen. Das war recht plötzlich und lag daran, dass meine Frau das schon ca. 1-1,5 Jahre plagte und jetzt relativ kurzfristig damit rauskam.
Auch ich muss zugeben schon an solchen Punkten gewesen zu sein aber der Kinder wegen weiter gemacht habe. Aber auch hier, ohne etwas zu sagen .
Seit der Trennung vor drei Monaten ist jedoch auch einiges anders (auch positives). Meine Gefühle zu meiner Stieftochter sind plötzlich wieder da . Die Blockade ist aufgehoben, da meine Frau und ich uns nicht mehr indirekt über sie streiten. Es ist richtig schön mit Ihr uns meinem Sohn Zeit zu verbringen.
Unser Umfeld und auch mein Therapeut bezeichnet die Situation als untypisch für eine Trennung. Meine Frau kämpft mit sich und ist teilweise sehr unglücklich dem Heulen nahe und im andern Moment genießt sie es, die Freiheit ohne Partnerschaft leben zu können. Wir necken uns und verstehen uns rel. gut. Es ist ein Zustand nicht Fisch nicht Fleisch.
Nach drei Monaten Trennung und striktem Abstand halten, bin ich, nachdem unsere Kinder unter Situation deutlich litten, zu einer Ausprache gefahren. Sie sagte mir, dass sie sich nicht entscheiden kann. Ich nahm Ihre Worte auf und fragte was sie denn hindert an einer Trennung Die Kinder. Seit dem Zeitpkt ist es dann ausgesprochen, dass wir getrennt sind quasi kein Paar mehr sind.
Zwei Tage später einigten wir uns dann, dass ich daheim wieder einziehe und wir den Kindern wieder Stabilität geben wollen. Auf Freundschaftsbasis. Das Ganze haben wir auf ca. 4 Monate begrenzt und wollen dann schauen wie es weitergeht. Ich hoffe natürlich auf eine 2. Chance.
Und siehe da, es funktionierte echt gut (3 Tage). Wir schaffen es lustig zu sein, Spaß zu haben und die Familie lebt auf. Das ist fast so, als vor der Trennung. Ich schöpfte auch wieder Hoffnung, dass es wieder wird.
Nun ist heute der erste Tag, an dem es mich so richtig auf den Boden gesetzt hat und ich realisiere, dass ich ggf. keine Chance mehr habe und bin echt verzweifelt. Der Grund dafür liegt darin, dass sie gestern ertmals ein Sonntag ohne uns verbracht hat. was ja legetim ist
Was denkt eine Frau, die so handelt, die sich nicht entscheiden kann und deshalb einen virtuellen Schlußstrich unter das Ganze zieht, obwohl sie vermrl. damit nicht abgeschlossen hat (das sehen viel so). Auch hat sie das in Ihrer ersten Ehe so gemacht, da jedoch rigoroser.
Ich kann für mich echt sagen, dass ich in den letzten 3 Monaten herausgefunden habe, dass ich sie über alles liebe -und nicht nur der Kinder wegen!
Mir sagte sie bei der Trennung , dass sie mich immer noch lieb hat, es Ihr alles extrem leid tut und sie würde einfach gerne den Hebel wieder umlegen kann es aber nicht. Wir haben dabei beide auch sehr geheult. Das Wort momentan habe ich dabei mal bewusst weggelassen. Sie kann sich einfach eine Partnerschaft mit Körperlicher nähe etc. nicht vorstellen. Ihre Bekannten schildern mir, dass es ihr nicht leicht fällt und es Ihr nicht gut geht?
Meinen Freunden und Familien erzählt sie auch wiederspüchliches bzgl. Trennung. Man hört heraus wie tief der Schmerz über die anfänglich beschriebene Enttäuschung bei Ihr liegt. Auch das gefühl bei Ihr drinnen sitzt, Ihrer Tochter den Rücken nicht gestärkt zu haben - sie im Stich gelassen zu haben. Sie kann einfach nicht..
Auch sagte sie z.B., dass sie schon heute weiß, dass sie diesen Schritt später mal bereuen würde!????? Was ist denn das nun wieder!
Ich bin echt ratlos. Soll ich dem Ganzen Zeit geben und einfach laufen lassen (wir wohnen jetzt ja zusammen) oder endgültig einen Schlußstrich ziehen?
Was mach ich bloß mit unseren Kindern, die doch grade wieder aufleben. Ist das ggf. unsere 2. Chance.
Heilt die Zeit ggf. sogar diese Wunden? Kann aus der Pseudo-Freundschaft wieder mehr werden?
Danke für Euren Rat
LG Marko