nachdem ich mich selbst grad im totalen ausnahmezustand befinde und nicht mehr weiß wie's weitergehen soll - das habe ich im internet gefunden, vielleicht klärt das einiges, hilft ein bisscehn oder auch nicht, ist auf jeden fall interessant zu lesen:
**************************************************-********
Liebeskummer ist eine seelische Krankheit. Er lässt sich nicht durch Wissen und Wollen abstellen. Am Anfang ist es nur möglich, den Kummer abzumildern. Freunde sind dabei die wichtigsten Helfer - wenn sie vorsichtig mit dem Schmerz umgehen. "Liebeskummer ist wie kalter Entzug", sagt Eva Wlodarek (Psychologin aus Hamburg), und beschreibt den hormonellen Mechanismus dahinter: "Der Serotonin-Spiegel im Blut sinkt bei Verliebtheit, der des Neurotransmitters Dopamin, zuständig für Glücksgefühle, steigt. Wer verlassen wird oder seine Liebe unerwidert sieht, bei dem läuft dieses Programm ins Leere." Als Freundin müssen Sie wissen, dass es sich beim Liebeskummer um eine ernsthafte Sache handelt. "Das können Sie nicht durch ein 'reiß Dich doch mal ein bisschen zusammen' aus der Welt schaffen", warnt die Hamburger Psychologin.
**************************************************-********
Phase 1: Es ist aus
Mindestens eine Woche lang herrscht Ausnahmezustand. Man sieht sich am Abgrund, typische Reaktion: "Das kann doch nicht wahr sein!" In dieser akuten Liebeskummer-Phase ist es wichtig, dass jemand für einen da ist, auch körperlich, einem einfach zuzuhört und mal in den Arm nimmt, ab und zu ein Taschentuch reicht. Am besten, derjenige bleibt oder nimmt "die verlassene" mit zu sich nach Hause und lässt sie bei sich übernachten.
Wichtig in dieser Phase für Freunde / Verwandte ist besonders: "Kommentare wie 'der Kerl war ohnehin nichts für dich' sind jetzt fehl am Platz", warnt Eva Wlodarek. Wenn Ihre Freundin ihren Ex offensichtlich glorifiziert und in den höchsten Tönen von seinen herausragenden Eigenschaften schwärmt, halten Sie besser nicht dagegen, rät die Psychologin, denn sonst besteht die Gefahr, dass Ihre Freundin mit Trotz reagiert, nach dem Motto "du hast ja keine Ahnung", und sich ihr positives Bild verfestigt. Besser: Stimmen Sie nach dem Motto "Ja, da war er ganz toll" in ihr Loblied ein. "Das hat oft einen paradoxen Effekt", sagt Eva Wlodarek. Eine andere Variante ist das Gegenhalten in Frageform. Erkundigen Sie sich beispielsweise nach seiner partnerschaftlichen Aufmerksamkeit, etwa so: "Sag mal, hat er sich viel um dich gekümmert auf Partys?"
In dieser Phase kann es passieren, dass man die Realität komplett verkennt und glaubt, die Beziehung sei noch zu retten, und man könne durch sein Verhalten ("ich werde mich ändern!") die Dinge rückgängig machen.
Phase 2: Jetzt kommen die Gefühle
Jede eventuelle Hoffnung ist jetzt vorbei. "Die volle Wucht der Gefühle rollt an", weiß Eva Wlodarek: "Wut, Trauer, Aggressionen." Hier sollte die Freundin aufpassen, dass die Liebeskummer-Kranke nicht verrückt spielt und sich zum Beispiel mit heimlicher Beobachtung des Ex-Partners aufreibt. Wenn die Freundin Rachegelüsten nachgehen möchte, halten Sie sie unbedingt davon ab, zum Beispiel indem sie ihr klarmachen, was bei einer Sachbeschädigung rechtlich auf sie zukommen kann. Oder indem Sie ihr sagen: "So was hast du nicht nötig!"
Das beste Rezept in diese Phase: aktiv werden. Sobald die Freundin aus ihrer Trauerstarre erwacht ist und sich wieder bewegen kann, sollten Sie sie rausholen aus der Wohnung. Alles, was zu zweit Spaß macht, ist dabei erlaubt: Ins Kino gehen, Shoppen, idealerweise Sport treiben. "Das hebt den Pegel der Glückshormone und tut richtig gut, denn über den Körper erreichen Sie auch die Seele", erläutert Eva Wlodarek. Sie sollten allerdings vermeiden, die Freundin auf eine Party zu schleppen - dort wird sie lauter glückliche Paare sehen. Andere Männer sollten Sie Ihrer Freundin frühestens am Ende von Phase II vorstellen, rät Eva Wlodarek. "Aus so einer Beziehung dürfte zwar nichts werden, aber sie fühlt sich selbst bestärkt, und gerät weniger wahrscheinlich zu der Überzeugung, dass keiner ihren Ex ersetzen könne", beschreibt die Psychologin den Mechanismus.
Wenn Ihre Freundin sich selbst schlecht macht und den Fehler, der zum Scheitern der Beziehung führte, ausschließlich bei sich sucht, halten Sie ihr ruhig eine kleine Rede, rät Eva Wlodarek. Sagen Sie ihr, dass keine Frau perfekt ist, dass er sie auch verlassen hätte, wenn dieses oder jenes nicht gewesen wäre. "Es ist wichtig zu wissen, dass die Trennungsgründe, die Männer angeben, oft falsch sind", sagt die Psychologin. "Kleinigkeiten wie 'du bist zu selten mit mir ausgegangen' sind niemals die wahren Gründe". Ohnehin kann die Freundin die Uhr nicht zurückdrehen - aber sich vornehmen, es beim nächsten Mal besser zu machen.
Am besten ist es, wenn die Freundin den Ex-Liebsten nicht mehr sieht. "Nur so kann der Entzug wirken. Jedes Wiedersehen, auch wenn es einer Klärung dienen soll, führt der Süchtigen wieder jenen Stoff zu, von dem sie eigentlich loskommen soll", erläutert Eva Wlodarek. Ihr Tipp: Bauen Sie Ihrer Freundin einen Puffer. Machen Sie zum Beispiel mit ihr aus, dass sie Sie in jedem Fall anruft, bevor sie ihren Ex kontaktiert. Sie sollten sich aber nicht zu sehr einmischen, etwa auf eigene Faust den Ex-Freund anrufen.
Der Umgang mit der Freundin in dieser Phase ist sehr anstrengend, denn Liebeskummer-Kranke wollen immer über dasselbe reden. Sagen Sie ruhig "das höre ich jetzt schon zum fünften Mal". Wlodareks Tipps: Schränken Sie die Telefonzeiten ein, und erzählen Sie der Freundin auch von sich.
Was man in dieser Phase selbst tun kann:
Ein Abschiedsritual durchführen: Ein Bild des Freundes aufstellen und eine Abschiedsrede halten (ruhig auch wütend werden).
Alte Sachen wegwerfen oder zumindest unbedingt wegpacken, die man vom Ex bekommen hat, oder die sie mit ihm verbindet. Geschenke am besten zurückschicken - auch Schmuck.
"Gemeinsame" Orte vermeiden (zum Beispiel Kneipen, oder Urlaubsziele)
Ein eigenes Projekt angehen: Das lenkt ab und schafft Selbstbewusstsein
Phase 3: Erlösung und Neuorientierung
Es kann bis zu einem Jahr dauern, einem Jahr, in dem man alle Familienfeste wie Ostern und Weihnachten ohne Partner begehen muss, bis man seinen Liebeskummer überwunden hat. Wie gut und schnell das gelingt, lasse sich nicht vorhersagen, gibt Eva Wlodarek zu bedenken. Das hänge unter anderem vom jeweiligen Naturell ab, ob man eher extrovertiert oder introvertiert sei, wie selbstständig man sei, und von der Länge der Beziehung.
Wenn man deutlich länger an der Ex-Beziehung zu knabbern hat, sollte man unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Die Psychologin erklärt den Mechanismus so: "Verlassen zu werden, ist eine narzisstische Kränkung. Die Betroffene denkt 'ich bin nicht schön genug', 'ich bin nicht gut genug'. Das ist ganz normal, kann bei einigen Menschen jedoch eine tiefe Krise auslösen, bei der eine gute Freundin allein keine ausreichende Stütze bieten kann." Wenn Sie merken, dass ihre Freundin psychotherapeutische Hilfe braucht, können Sie sich umhören, wer gut ist, und eine Vorauswahl treffen. Wenn die Freundin Angst hat vor so einem Schritt, sagen Sie ihr, dass sie erstmal ein unverbindliches Vorgespräch machen kann.
Wenn Sie merken, dass die Freundin sich auf für Sie nicht mehr nachvollziehbare Weise in einen Liebeskummer-Wahn hineinsteigert, sollten Sie auf Distanz gehen und auf sich selbst aufpassen, rät Eva Wlodarek: "Achten Sie auf Ihre eigene seelische Hygiene!" Das gilt auch für die Zeit, die Sie der Freundin widmen. Nur in der ersten Woche (Phase I) sollten Sie der Freundin völlig feie Hand geben und ihr Anrufe rund um die Uhr gestatten. Danach gelten auch für Liebeskummerkranke gewisse Grenzen.
Irgendwann ist der Liebeskummer - hoffentlich - endgültig überwunden. Dann hat Ihre Fürsorge nicht nur positive Effekte auf das Seelenheil der Freundin: "Gemeinsam so eine Phase zu überstehen, festigt die Freundschaft ungemein", sagt Eva Wlodarek. Und falls auch Sie der Liebeskummer erwischt: Auf Ihre Freundin können Sie sich dann bestimmt verlassen.