Hallo erst mal,
irgendwie komme ich mir vor wie bei einem Seelenklemptner auf der Couch in diesem Augenblick, weil ich mich wieder mal an dieses Forum wende. Andererseits haben mir die Antworten verschiedener Leute bisher stets weitergeholfen :-). Danke erst mal. Also, folgendes: Bin seit knapp 2 Jahren mit einem Mann zusammen - einem Türken - (warum kostet es mich Überwindung hier zu schreiben, dass er Türke ist? Vielleicht weil ich mir einige Antworten und evtl. berechtigte/unberechtigte Vorurteile anschließend ausmalen kann :-(). Okay, habe auch schon mal erwähnt, dass er ziemlich bald zu mir gezogen ist auf meinen ausdrücklichen Wunsch hin. Gut. Es gab immer Höhen und Tiefen wie bei anderen auch. Nur habe ich das Gefühl, dass bei uns die Höhen höher sind und die Tiefen tiefer sind als bei den meisten Beziehungen. Hatte mich schon mal ans Forum gewendet wegen seiner ewigen Weggeherei, welche mich tierisch genervt hat. Dank der zahlreichen Tips, die ich mir zu Herzen genommen hatte, hatte (Betonung auf das "hatte" nach dem Komma)es sich auch deutlich "gebessert" Nun, und jetz zu meinem eigentlichen Problem: Trotz, dass wir so lange zusammen sind, bin ich seinen Eltern noch nicht vorgestellt worden. Bin zwar keine Türkin, aber auch Muslimin (zumindest bin ich so acht Jahre meines Lebens groß geworden bevor ich nach Deutschland kam). Wir sind beide geschieden und haben ein Kind aus erster Ehe. Wir haben auch schon übers Heiraten gesprochen usw. aber seine Eltern haben mich noch nicht kennen lernen wollen. Anfangs habe ich ihn gebeten mit seiner Mutter erst mal zu reden und ihr zu sagen, dass ich nicht nur eine Bettgeschichte für ihn bin. Hat er wohl auch getan, doch wie das bei traditionell orientierten Familien ist, hat der Vater das letzte Wort. Nun, dieses als auch letztes Jahr als der Vater für einige Zeit in die Türkei flog, hatte wohl seine Mutter nichts dagegen mich kennen zu lernen. Doch es waren immer so plumpe Einladungen. Es waren ja nicht mal Einladungen sondern alles irgendwie zwischen Tür und Angel und über weiß Gott wieviel Ecken. Das war mir alles zu blöd und habe mich gar nicht darauf eingelassen. Habe ja schließlich auch noch ein Fünkchen Stolz. So, plötzlich wurden wir von seiner Schwägerin kommenden Sonntag zu einem Grillfest anlässlich des bestandenen Abiturs ihres Sohnes eingeladen. Einschließlich mir! Wir sollen sogar unterwegs seine Mutter abholen, die ich bis heute nicht persönlich kenne. Da mein lieber Lebensgefährte wieder mit seiner ewigen Weggeherei angefangen hat und wir bitter miteinander gestritten haben habe ich inzwischen überhaupt keinen Bock da hinzugehen und seine Familie kennen zu lernen, da ich mir inzwischen eh nicht sicher bin, ob wir tatsächlich bis auf alle Ewigkeiten zusammen bleiben. Und die Vorstellung, dass ich seiner freiwillig-nicht-erwerbstätigen-Mutter, die mich die ganze Zeit über so missachtet hat, auch noch die Hand küssen soll als Zeichen des Respekts (den ich inzwischen eh nicht mehr so habe), kommt mir grad die Galle hoch. So. Was soll ich tun ;-). Ich weiß nicht, wie ich mich da am besten rauswinden kann. Ihm das so sagen, wie ich es eben geschrieben habe, bin ich momentan zu feige, weil ich noch abwarten will, wie es sich zwischen uns entwickelt.
Danke und Grüße an alle, Corli1