Keine Ahnung was ich genau hier mache. Es tut einfach nur gut zu wissen, daß es hier Menschen gibt, die mir zuhören.
Nein ich bin nicht in Selbstmitleid verfallen, es ist nur so... verfahren.
Zu meiner Situation: ich bin 31Jahre und seit 14Jahren mit meinem Mann zusammen, vor gerade mal 1,5Jahren habe wir uns beide dazu entschlossen: bis daß der Tod uns scheidet. Und ja es war richtig zu diesem Zeitpunkt! Er hat schon oft um mich kämpfen müssen/wollen? Hatte ewig viel Geduld bis ich endlich eine Beziehung zu ihm wollte (waren ja noch sehr jung) und es war okay. Habe mich schon öfter gefragt, ob ich mich nicht noch hätte "austoben" " rumprobieren" hätte sollen. Für ihn kam das niemals in Frage. Habe oft mit ihm darüber gesprochen. Dachte dann, er ist so davon überzeugt, daß ich die richtige und einzige Frau für ihn bin, dann ist es so richtig. Ich liebe ihn. Mal mehr mal weniger, ist wohl normal. Mal fühlt man sich näher und dann wieder nicht so sehr. Die Zeit vor unserer Hochzeit (ca. halbes Jahr) war extrem turbulent. Ich habe einiges über meine Vergangenheit und Herkunft erfahren. Mit meinen Eltern gewisse Zeit kein Kontakt, dann beste Freundin hat mich im Stich gelassen und ich habe mich für eine andere Freundin aufgeopfert (die verlassen wurde!?) Die Hochzeit selbst war traumhaft und noch immer richtig. Waren auf dem Höhenflug. Dann war klar, daß er ein berufliche Fortbildung macht und ein schwieriges Jahr uns bevorsteht. Aber es war okay, wir wussten ja beide, daß es nur ein Jahr ist und dann wieder normal läuft. Am Anfang habe ich mich reingehängt und gemacht und getan. Dann hatte ich eine wirklich beschissene (sorry) Zeit, die mich noch immer extrem beutelt. Familiäre Probleme, die ich wirklich nicht alleine auf die Reihe bekomme. Mein Mann hatte durch die extreme Belastung kein Ohr für mich und ich wollte nicht nerven. Habe es immer wieder versucht, doch auch er konnte, genau so wenig wie ich , mit der Situation umgehen. Also, dachte ich, das schaff ich schon...
Nein, konnte ich nicht und dann kam er: selbst in Trennung lebend, hört mir zu. Ist einfühlsam und liebevoll.
Wir verstehen uns auf Anhieb und wir tun uns beide gut. Es entwickelt sich mehr und beide leben nur noch auf die Momente hin, an denen wir die Zeit miteinander verbringen. Zunächst dachte ich; klar ich bin die Frau, die zu wenig Aufmerksamkeit bekommt und eine Schulter zum Anlehnen und er braucht Selbstbestätigung. Klar, von wegen.
Es entwickelt sich so eine intensive Beziehung, deren Basis nun wirklich Liebe ist. Liebe die ich so vermisse.
Der Mann will mich/ uns und zwar unbedingt. Ich will es auch.
Vor zwei Wochen der Schlag ins Gesicht: mein Mann hat mich ertappt-Handy kontrolliert. Er fällt aus allen Wolken, kann es nicht fassen. Viele Gespräche und Einsichten auf beiden Seiten. Habe ihm gesagt, dass Gefühle im Spiel sind und ich nicht weiss, wie es weitergehen soll. Bin momentan sehr verzweifelt. Kann mein Herz nicht deutlich hören und weis nicht wohin ich gehöre. Lohnt es sich zu kämpfen für eine Ehe, die wohl kaum mehr auf Vertrauen bauen kann? Mein Mann will mir verzeihen und kämpfen, für ihn bin ich noch immer nach all den Jahren die Frau schlechthin. Die Affäre (oder besser gesagt: Beziehung) will mit mir ein Leben führen, was ich mir auch sehr gut vorstellen kann.
Wie kann ich wieder zu mir selbst finden und endlich herausfinden, was uns (oder vor allem mir) gut tut und was ich will?
:???: Ich bin sehr verwirrt und weis nicht in welche Richtung ich laufen soll. Nein, das ist kein Selbstmitleid nur völlige Verunsicherung. Heiratet man nicht auch um vor allem, nicht gleich alles hinzuschmeissen, wenn es mal nicht grade läuft? Sicher kann sich viel ändern, auch ich kann mich ändern, aber wem mache ich dann was vor? Bin ich nicht zu jung um mich den Regeln zu unterwerfen und alles so zu machen, wie man es eben erwartet?
Bitte schreibt mir Eure ehrliche und offene Meinung. Vielleicht sollte mir auch jemand den Kopf waschen?
Danke, Turtle :roll: