Hallo,
vielleicht finde ich ja hier etwas Rat für meine Situation.
Also:
Bin seit 1 1/2 Jahren mit einem tollen Mann in einer Beziehung. Wir haben uns super vertsanden und waren immer sehr herzlich und verliebt miteinander im Umgang. Wir haben eine gemeinsame Zukunft geplant, mit Haus, Kind und allem was dazu gehört.
Vor 1 1/2 Monaten hat er nach einem unwichtigen Streit urplötzlich all seine Sachen gepackt und ist von heute auf morgen ausgezogen. Es gab vorher keinerlei Anzeichen für so einen "Ausbruch". Es folgte eine Pause von ca. 2 Wochen, in welchen er für sich allein über alles nachdenken wollte. Was er auch tat. In dieser Zeit quartierte er sich mit Sack und Pack in seinem Wochenendhäuschen ein.
Nach den zwei Wochen war uns beiden klar, dass wir nicht ohne einander sein wollen und wir definitiv zusammen bleiben wollen.
In vielen Gesprächen erläuterte er mir die Gründe seines "Auszuges". Zum einen hat er es mir so erlärt, dass von allen Seiten Druck kam:
-Unistress (Prüfungszeit)
-Meine Launen, bei denen er immer versucht hat, diese zu komprimieren, wobei er diese ständig wieder nach oben puschen wollte. Kleinigkeiten, die er nicht kritisiert hat, vor Angst, dass die Laune wieder in den Keller sinkt und es Streit gibt.
-Ich solle meine Gefühle mehr zulassen und ihm auch mal zeigen, wenn mich etwas berührt oder wehtut. (Ja, ich maure ziemlich schnell-irgendwie aus Angst, Schwäche zu zeigen. Sind meine Altlasten, die nun auf seine Koste gehn.)
-Dadurch hatte er Zukunfstängste, dass die Beziehung scheitern könnte.
-Dazu der Babygedanke, der ihn unter Druck setzte. (war vielleicht doch etwas viel davon die Rede in letzter Zeit).
-Er fühle sich nicht wohl, in meiner Wohnung/Wohnort.
Er sagte, dass viel Kurzschluss bei seiner Reaktion dabei war. Und, dass er mich sehr liebt. Es ist auch wieder sehr schön, wenn wir zusammen sind. Mit jeder Woche wird es stabiler. Dennoch ist es so, dass mich die Gedanken an diese kurzfristige "Trennung" nicht los lassen. Er hat immer noch seine Sachen bei sich. Und will auch erstmal nicht wieder einziehen.
Ich mache mir nun tagtäglich Gedanken darüber, wie es im Herbst weiter gehen soll. Zieht er dann wieder bei mir ein? Oder kommt dann die erneute Trennung, wegen fehlender Perspektiven? Er will nicht mehr in meinem Wohnort wohnen, da er sich nicht wohlfühlt. Aber ich bin gebunden, da ich ein schulpflichtiges Kind habe, welches hier auch einen engen Kontakt zu seinem Vater pflegt. Ich kann hier also nicht weg.
Was mache ich, wenn er in seinem jetzigen Domizil bleibt? Dies ist 55 km von mir entfern. Im Moment verbringen wir viel Zeit draußen, da Sommer und Ferien sind. Ich fahre von dort zur Arbeit. Nach den Ferien geht das nicht mehr, da ich ja sonst pro Tour 1 1/2 Stunden brauchen würde. Ich fühle mich ihm gegenüber so unsicher, zweifele ständig an unserer Beziehung. Ich zeige ihm das aber nicht, weil ich mich nur von meiner besten Seite zeigen will, um ihn ja nicht unter Druck zu setzen und dann doch zu verlieren. Aber ich habe das Gefühl mich selbst dabei zu verlieren...
Ich weiß einfach nicht mehr, was ich machen soll. Wie ich mich verhalten soll. Ich merke nur, dass es mich immer mehr verunsichert...
Ist nun doch ziemlich lang geworden. Danke an alle, die bis hierher durchgehalten haben. Ich hoffe, es weiß jemand einen Rat.