Ich bin normal niemand, der in Foren sein Herz ausschüttet und nach Ratschlägen sucht. Aber mit meinem Problem bin ich an einen Punkt angekommen, wo ich nicht mehr weiter weiß...
Wie der Titel schon verrät: ich habe mich in einen verheirateten Mann verliebt, und zwar so richtig. Am Anfang war es nur süße Schwärmerei, wie ich sie schon oft für andere Männer empfunden habe! Man läuft sich immer wiederr „zufällig“ über den Weg, hält ausschau nach dem Auto und meldet sich im selben Fitnessstudio an. Soweit noch ganz normal.
Im Fitnessstudio haben wir uns dann näher kennen gelernt und dann hats bei mir sehr schnell ziemlich gewaltig gefunkt. Er hat mir richtig den Kopf verdreht.
Seither hat meine Verliebtheit schon ein enormes Ausmaß angenommen und ich denke, das mein Verhalten nicht mehr normal ist: ich trainiere jeden Tag, um nicht in Gefahr zu laufen, ihm in Studio zu verpassen. Taucht er auf ( etwa 3 Mal pro Woche, manchmal auch 4 Mal), passe ich mein Training an ihn an und natürlich beende ich mein Training zur selben Zeit wie er. Immer in der Hoffnung, in der Umkleide einen Blick auf ihn zu erhaschen und natürlich anschließend noch ein Bier zu trinken (was im Schnitt 1 Mal pro Woche passiert). Meine Gedanken drehen sich nur um ihn. Ich gehe nicht mehr aus, treffe mich nicht mit anderen Männern (die interessieren mich sowieso nicht mehr), sondern stalke ihn in den sozialen Medien oder plane unser nächstes Treffen... Aber ihn aus der Ferne anzuhimmeln, ist nicht genug. Ich will mehr. Auch wenn das seine Familie zerstört.
Ja, ich weiß, ich bin schrecklich. Aber ich habe auch wirklich versucht, von ihm loszukommen. Nicht mehr ins Fitnessstuio zu gehen. Mich nicht mehr mit ihm zu treffen und den Kontakt auf ein Minimum zu reduzieren. Aber ich schaffe es nicht. Nach spätestens 2 Wochen brechen meine guten Vorsätze alle wieder zusammen und ich suche wieder seine Nähe.
Dazu kommt, dass ich befürchte, dass es langsam irgend jemanden auffallen muss, wie verkallt ich bin...
Ich habe mit meiner besten Freundin darüber gesprochen. Sie ist die einzige, der ich mein Herz in Liebesdingen ausschütten kann. Am Anfang fand sie meine Verliebtheit süß.
Letztens meinte sie, ich soll ihm doch einfach die Wahrheit sagen. Nur so erfahre ich, ob er vielleicht auch was für mich empfindet oder ob ich sowieso keine Chance habe.
Objektiv betrachtet hat sie ja vielleicht recht, aber subjektiv betrachtet finde ich diese Idee grauenvoll. Für sie mag so was auch einfach sein. Ein süßes Mädchen, dass einem Mann ihre Liebe gesteht. Aber in meinem Fall gestaltet sich das dann doch etwas schwieriger. Die wenigsten Männer stehen drauf, wenn ein Typ ihnen sagt, dass er ihn toll findet. Und alleine der Gedanke, dass er mich abweist und in Folge gar nichts mehr mit mir zu tun haben will, ist so unvorstellbar schrecklich, dass ich es nicht tun kann.
Wie groß ist die Chance, dass er auch interesse an mir hat? Ich weiß es nicht. Ich kann es nicht sagen... Ein Mal, als wir nach dem Training noch in ein Pub gingen, hatte ich schon ganz kurz das Gefühl, dass da auch bei ihm mehr sein könnte. Aber nur ganz kurz und seither nicht wieder. Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich mich so in ihn verliebt habe - weil ich dachte eine (kleine) Chance zu haben. Oder vielleicht war es Wunschdenken? Oder vielleicht bin ich einfach nur masochistisch veranlagt?
Die Frage ist: Wie komme ich aus meinem Dilemma wieder heraus?
Liebe gestehen?(Ich tendiere zu nein)
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Ich weiß es nicht.
Lobster