Hallo,
ich bin neu hier und möchte einfach mal die Meinung von anderen Menschen lesen.
Fange einfach mal am Anfang an. Ich würde mich als eine sehr gefühlsbetonte Frau bezeichnen. Habe eine Ehe hinter mir, die damit endete, daß mein Exmann mich geschlagen hat. Danach hatte ich eine Wochenendbeziehung über fast acht Jahre geführt, die ich im letzten Jahr beendet habe, da ich festgestellt habe, das ich meine eigenen Bedürfnisse fast komplett zurückgestellt habe. Er war nicht in der Lage mir Zärtlichkeiten etc. (wie z.B. mich einfach mal im Arm zuhalten) zugeben. Frage mich heute selber warum ich dies solange ausgehalten habe. Nach der Trennung müsste ich auch noch erfahren, daß er mich schon eine Weile mit einer gemeinsamen Freundin betrogen hat. Dieses Thema Ex ist für mich allerdings komplett durch, auch wenn es sich vielleicht nicht so anhört.
Ich habe Ende letzten Jahres dann einen Mann kennengelernt, bei dem ich mich trotz meines Alters, daß erste Mal richtig geborgen fühle. Wenn ich mit Ihm zusammen bin, kann ich mich einfach fallen lassen. Auch in allen anderen Bereichen ist er einfach ein Traumpartner für mich. Wie es dann halt so ist, ich habe mich in ihn verliebt. Ich weiss, daß er mich auch sehr gerne hat.
Sicherlich fragen sich jetzt einige, was ist das Problem.
Das Problem ist, daß ich einfach Angst habe ihn zuverlieren. Er befindet sich zur Zeit in Scheidung (wie in so vielen Fällen wird auch hier richtig dreckige Wäsche gewaschen) hat drei Kinder (die bei seiner Frau leben) und er ist mehr ein Einzelkämpfer. Er hat jetzt die Angst, daß ich das Gefühl bekomme hinter runterzufallen, da er nicht soviel Zeit für mich hat und lässt sich dadurch nicht wie ich auf zutiefe Gefühle ein. Für mich ist es selbstverständlich, daß seine Kinder an erster Stelle kommen. Ich war letztes Wochenende bei ihm als seine Kinder (14, 11 und 8 Jahre)auch, da waren. Selbstverständlich gibt es da keine Händchen halten oder küssen vor den Kindern, auch hatten wie ausgemacht, daß er mich als Bekannte vorstellt. Damit habe ich auch absolut kein Problem (was er zum Teil nicht verstehen kann und denkt, daß ich meine Bedürnisse zurückstelle). Ich erwarte von Ihm auch nicht, tägliche Anrufe etc. Er sagt mir ja auch ehrlich, daß er dieses Jahr erst einmal schauen muss, wie sich alles entwickelt mit der Scheidung, den Kindern und sein Leben und er mir im Moment nicht mehr geben kann.
Wenn ich mit ihm zusammen bin, bin ich die glücklichste Frau der Welt (klingt schmalzig, aber genaso empfinde ich), aber sobald er weg ist, falle ich in ein tiefes Loch und bekomme Angst, daß ich ihn verliere. Das er unsere Beziehung als eine zusätzliche Belastung ansieht. Ich habe mit ihm auch schon darüber gesprochen. Er meinte dazu ein klares Nein, dazu hätte er mich zu gern und viel mehr an mich denken würde als ich annehme, aber daß er mir im Moment auch einfach nicht mehr geben kann. Kann ich auch alles verstehen, wenn da nicht diese verflixte Angst wäre. Klingt für einige von euch wahrscheinlich etwas verrückt, weiss zum Teil auch nicht wie ich mich richtig ausdrücken soll.
Dieser Mann ist einfach ein Mann, mit dem ich mir eine Zukunft vorstellen kann, wie ich sie mir immer erträumt habe, da wir in fast allen Dingen die gleiche Einstellung haben. Einige sagen jetzt sicherlich, lass alles auf dich zukommen und sei nicht so ungeduldig, lernt euch erst einmal richtig kennen (was er auch immer sagt, lass uns erst einmal richtig kennenlernen). Dem stimme ich ja auch zu, aber da kommt wieder diese Angst, wieder der Verlierer zusein. Habe das Gefühl in mir kämpft der Verstand mit dem Herzen. Was denkt ihr darüber?