Hallo und herzlich willkommen zu meinem Dilemma.
Ich schreibe diese folgenden Zeilen, um einfach Mal alles raus zu lassen und eine Objektive Meinung zu erhalten.
Ich (weiblich, 25) habe in meiner jetzigen Arbeitsstelle vor drei Jahren (während der Ausbildungszeit) jemanden kennengelernt (eine Sie, 29).
Ich war in ihrer Abteilung für 11 Monate und bin dann weiter gezogen.
Am Anfang meiner Ausbildung habe ich sie überhaupt nicht gemocht und nach einigen Monaten musste ich erschrocken feststellen, dass ich mich in sie verguckt habe. Ich konnte an niemand anderes denken. 24 Stunden nur sie.
Da ich meiner Sexualität nicht sicher bin und auch noch nie etwas ausprobiert habe, war ich Anfangs sehr schockiert und verwirrt.
Nachdem ich die Abteilung gewechselt habe, hatten wir auf der Arbeite eigentlich gar keinen Kontakt mehr. Nur ab und zu haben wir uns begrüßt.
Da ich nie große Erwartungen an sie hatte, habe ich natürlich versucht sie zu vergessen und das gelang mir bis letztes Jahr.
Als ich dann Anfang dieses Jahres erfahren habe, dass sie das Unternehmen Ende Februar verlässt, war ich am Boden zerstört. Also habe ich den Entschluss gefasst, es ihr endlich zu sagen.
Das tat ich dann auch an ihrem vorletzten Arbeitstag (war ein Freitag). Ihr es zu sagen war ziemlich schwierig. Ich war all die Jahre "heimlich" in sie verliebt und hatte bisher noch nie den Mut es ihr zu sagen. Aus diesem Grund habe ich bei meiner Beichte ziemlich oft nach den richtigen Worten gesucht und am Ende es ziemlich dämlich ausgedrückt: "Ich mag dich. Sehr. Vielleicht mehr als man jemanden mögen sollte."
Ihre Antwort war ziemlich ernüchternd, wie gesagt, ich hatte keine Erwartungen. "Ich mag dich auch, aber nur als Arbeitskollegin."
Ja, dann kam der Montag, ihr letzter Arbeitstag und ich habe mich ziemlich beschissen gefühlt. Ich war natürlich erleichtert, dass ich es ihr endlich gesagt habe, aber auch traurig, weil sie ging.
Am Ende des Tages hat sie sich bei jedem Verabschiedet, Tränen sind geflossen, nur nicht bei mir.
Ich stand bei einem anderen Arbeitskollegen und sie hat sich bei uns beiden nur für ihr Abschiedsgeschenk bedankt, umarmt und ging.
Ich hatte gehofft, dass sie noch einmal das Gespräch mit mir sucht und sagt, dass alles okay wäre. Das ich mir keine Sorgen machen sollte und so weiter. Aber da kam nichts.
Als ich sie in der Küche traf, drehte sie sich um, um zu sehen, wer da kam. Nichts. Ich wollte ihr noch Lebe Wohl sagen, aber aus irgendwelchen Gründen habe ich nichts gesagt. Ich habe mich einfach nicht getraut und ging dann nach Hause.
Danach kam das große Heulen. Die ganze letzte Woche war einfach nur Horror. Liebeskummer hoch zehn. Auf der Arbeit habe ich dann mit einer anderen Arbeitskollegin darüber geredet (weil sie mich auf dem Klo erwischt hat, wie ich heule) und kam auf dem Punkt, dass sie am Freitag, nachdem ich es ihr gesagt habe, den Punkt abgehakt hat und fertig. Das traf mich natürlich mehr.
Zwei Tage später habe ich noch mit einer anderen Arbeitskollegin gesprochen und sie hat sich gewundert, warum sie nicht noch einmal mit mir gesprochen hat. Sie schlug vor ihr doch nach ein oder zwei Wochen eine WhatsApp zu schicken.
Jetzt geht es mir schon etwas besser, aber vergessen tue ich sie trotzdem nicht. Ich überlege ständig, was ich besser hätte sagen können, etc.
Außerdem geht mir Ihre Antwort nicht aus dem Kopf: "Ich mag dich auch, aber nur als Arbeitskollegin."
Was heißt das genau? Sie hat nicht gesagt, dass sie nicht auf mich steht oder generell auf Frauen. Wollte sie nur höflich zu mir sein? Was wäre gewesen, wenn wir mehr Kontakt auf der Arbeit gehabt hätten?
Jetzt ist die Frage nur, soll ich mich noch einmal bei ihr Melden oder soll ich sie in Ruhe lassen? Und wenn ich mich nochmal bei ihr melde, was schrieb ich denn?
Ich kriege sie einfach nicht aus den Kopf.
Vielen Dank fürs lesen. Ich habe nicht geahnt, dass es so viel werden würde. Ich weiß, dass Zeit alle Wunden heilt. Und es tat echt gut, dass alles mal nieder zuschreiben.
(Und falls du sie bist und dich aus diesem Text erkennst, dann schreib mir bitte.)