Hallo,
mir geht es eigentlich nur darum, mich ein wenig erleichtern zu könne.
Ich habe die Hoffnung, dass mir ein paar neutrale Stimmen zu meinem Problem weiterhelfen können.
Mit meinem Vater hatte ich immer einen besonderen Band. Wir haben sehr wenig zusammen geredet, aber uns trotzdem sehr gut verstanden, weil wir uns blind unterhielten. Zu ihm hatte ich eine tiefe emotionale Bindung, die mir sehr viel gegeben hat. Durch ihn weiß ich, was Liebe ist. Meine Definition von Liebe, die von mir selbst aus kommt, entstanden aus meinem Selbstbewusstsein. Für mich reicht es, wenn ich weiß, dass der andere da ist, denn so war es immer. War mein Vater zu Hause fühlte ich mich gut und glücklich. Mehr brauchte ich nicht.
Mein Mutter hingegen war ein Hausdrache, die versuchte, diese Bindung zwischen mir und meinem Vater zu zerstören, weil sie mich für sich alleine besitzen wollte. Mit dieser Art der Nähe, die sie mit mir haben wollte, komme ich auch heute noch sehr schlecht zurecht. Sie basierte auf Aussagen, wie sehr sie mich braucht und nicht ohne mich leben kann. Ich sollte immer für sie da sein. Knuddeln und Körperkontakt wurde zum Druckmittel, weil sie mir damit ihre Liebe zeigen wollte. Eine Liebe, die sich einbildete. Sie liebte mich nicht, sie brauchte mich. Meine Kindheit blieb durch ihr Verhalten auf der Strecke. Lediglich diese starke emotionale Verbindung zu meinem Vater bewahrte mich davor, halb wahnsinnig zu werden. Leider schaffte es meine Mutter sehr lange, mich von meinem Vater fern zuhalten. Meine Kraft, mich dagegen zu wehren, hatte ich verloren.
Und was bedeutet das heute für mich, solche Gegensätze erfahren zu haben?
Ich suche Beziehungen, die genau dieses Schema aufweisen. Es geht mir darum, dass da jemand ist, der mir diese emotionale Bindung liefert, wie sie mein Vater mit mir hatte, mir aber gleichzeitig nur begrenzt körperlich nahe kommen kann/darf, weil ich mich sonst unter Druck gesetzt fühle. Heute habe bzw. hatte ich z.B. ziemliche Probleme damit, wenn mir jemand sagt Ich liebe Dich.
Es kam für mich ... Bestechung an, die mir sagen sollte, dass ich doch bei demjenigen bleiben sollte, weil der mich so sehr braucht ... für sich braucht. Seit kurzem bringe ich diese Worte selbst raus, aber nur, weil ich sie meine, wie ich sie sage. Trotzdem fällt es mir aufgrund der Erfahrungen immer noch sehr schwer, über meine Gefühle zu reden. Ich selbst komme nicht richtig an sie ran.
Vor 2 Jahren lernte ich einen Mann kennen, mit dem ich genau diese emotionale Bindung aufbauen konnte, wie ich sie mit meinem Vater hatte. Zu mehr ... den üblichen Begrüssungsknuddlern kam es anfangs nicht. Wir hielten in gewisser Weise einen Abstand ein, der für mich so gesehen sehr angenehm war.
Dann nahm er mich eines Abends so lieb in den Arm, dass ich davon total überwältigt war. Zum ersten Mal erlebte ich eine Umarmung, die zu gar nichts diente und gleichzeitig fühlte ich diese emotionale Bindung. Es war der Himmel auf Erden für mich. Zu diesem Mann wollte ich hin.
Aber dann kam meine Mutter dazwischen und trieb erneut einen Keil dazwischen.
So wie schon zwischen mir und meinem Vater ...
Ich ging ...
Meinen Fortgang bereue ich heute unendlich, aber es ist wieder dasselbe Muster gewesen und ich konnte nichts dagegen tun. Ich fühlte mich (erneut) machtlos und ergab mich dem ...
Obwohl ich mich nicht bei ihm meldete, vermisste ich ihn unendlich. Ich hatte mich verliebt und wollte in seine Nähe, aber ich verbot es mir. Den Schmerz darüber überstand ich irgendwie. Ich wollte ihn, aber ich konnte es nicht.
Wie oft muss mir das noch passieren, dass ich gehe, wenn ich gefunden habe, was ich suche bis ich kapiert habe, dass es nichts bringt?
Fortsetzung folgt ...