Was meint ihr zu der Sache mit Weihnachten?
Ich würde ihn nicht kontaktieren.
Ein Mann, der sich nicht mal am Geburtstag bei Deiner Tochter meldet, ist es nicht wert, sie überhaupt nochmal wiederzusehen.
Ich denke, für die Kleine ist ein Hin und Her (wahrscheinlich wird er sich nach Weihnachten eh wieder nicht melden), und vor allem das Miterleben von gegenseitigen Schuldzuweisungen ("Ich hab die Mama immer gebettelt...") viel schädlicher, als wenn sie den Vater gar nicht mehr sieht.
Bist Du allein, oder werden noch andere Menschen (neuer Partner, Verwandte) mit Euch Weihnachten feiern?
Ich denke, Du solltest Dich auf die Leute konzentrieren, auf die Du und Deine Tochter zählen können.
Sonst bringst Du ihr womöglich schon im Kindesalter bei, anderen nachzulaufen und sich Liebe regelrecht zu erbetteln.
So traurig ich die ganze Situation finde, und so hart es für die Kleine ist: Sie muß lernen, daß einem im Leben nichts, aber auch gar nichts geschenkt wird. Nicht mal das, was für die meisten selbstverständlich ist (und es auch sein sollte): Elternliebe.
Wenn Dein Ex wirklich unter narzistischer Persönlichkeitsstörung leidet, dann ist er leider nicht in der Lage, irgendetwas anderes zu lieben außer sich selbst. Im Grunde ist er mindestens so arm dran wie Deine Tochter - ohne es zu wissen.
Akzeptiert die Situation, wie sie ist - aber es liegt jetzt wirklich an ihm, diese Störung zu überwinden (sofern das über Therapie, etc. überhaupt möglich ist, kenne mich damit nicht genug aus), und dann nochmal einen Schritt auf Euch zuzugehen.
Er ist derjenige, der Euch eines Tages vorsichtig eine Karte schicken und anklopfen muß. Ihr solltet agieren und selbst entscheiden, ob Ihr ihm dann noch Zugang zu seiner Tochter gewährt oder mittlerweile so gut ohne ihn auskommt, daß Ihr dankend auf den Kontakt verzichtet.
Ich habe im Lauf der Jahre so manchen Menschen kennengelernt, der den Kontakt zu Eltern oder Geschwistern gänzlich abgebrochen hat - weil er einfach nichts brachte, außer Streit, Ärger und Frust für alle Beteiligten.
Sowas ist zwar furchtbar traurig - aber immer noch besser, als jahrelang einer Fata Morgana hinterherzujagen.
Ich wünsche Euch trotzdem - bzw. gerade drum - ein schönes Weihnachtsfest und bin sicher, daß Du und vielleicht ein paar Freunde und Verwandte der Kleinen auch ohne ihren Vater ein paar besinnlich-schöne Tage bescheren werdet.
Werner