Da ist schon was dran, aber...
... die Art, mit Tod und Sterben umzugehen, ist überall auf der Welt sehr unterschiedlich, und jede Kultur denkt, sie macht es richtig. Wir kennen nun mal Erd- und Feuerbestattung, das sind wir gewöhnt, deshalb erscheint es uns als natürlich. Mir auch. Aber es gibt auch Völker (in Afrika), die graben ihre Bestatteten immer wieder aus, in regelmäßigen Abständen, tragen sie rum, setzen sie zu Hause an den Tisch etc., und bestatten sie wieder. Das hört sich für uns natürlich extrem eklig an, ist für die aber ihre Art, damit umzugehen. Und die Parsen, eine Religionsgemeinschaft, machen die "Luftbestattung", das heißt, die Toten werden auf hohen Türmen (in Bombay stehen welche) hingelegt, und Vögel fressen die Kadaver auf. Das tun sie, weil sie der Meinung sind, dass die Elemente Erde, Wasser und Feuer nicht verunreinigt werden dürfen. Also, der Gedanke, dass ich meine Eltern oder so auf so einen Turm legen müsste, wäre mir der Schlimmste überhaupt. Sie empfinden das aber anders. Naja, und unsere Omas, deren Männer teilweise im Krieg gefallen oder verschollen sind, die haben gar nichts, die wissen nur: Irgendwo in Russland. Das stelle ich mir auch schlimm vor.
Auch wenn mir der Gedanke fremd vorkommt (der mit dem Diamanten), kann ich verstehen, dass es Leute gibt, die das machen wollen. Ich bin immer noch der typische Friedhofsgräberpfleger, ich kann mir auch schlecht vorstellen, jemanden, den ich liebe, mit mir rumzutragen als Diamant. Aber dass man so nicht richtig Abschied von ihm nehmen kann, glaube ich eigentlich nicht. Ich denke, ob das klappt oder nicht, hängt von einem selber ab, und nicht, ob der Mensch irgendwo begraben liegt oder nicht.