Glauben...
Wir leben in einer Gesellschaft, in der es kaum noch Tabus gibt bzw. in der offen darüber gesprochen wird, Grenzen zu überschreiten, Tabus zu brechen usw.
Ich denke, Liebe und besonders wahre Liebe hat viel mit dem Charakter eines Menschen zu tun. Wenn ein Mann, der gerade geheiratet hat und/oder Papa geworden ist, mit einer anderen ins Bett steigt, zeugt das für mich von niederem Charakter. Dies gilt natürlich auch für Frauen.
Ich habe für mich persönliche Grenzen gezogen, die ich aus Prinzip nicht überschreiten werde. Genauso, wie es ein Tabu ist, zu stehlen, zu töten und jemanden zu misshandeln, ist es für mich persönlich ein Tabu, etwas mit einem vergebenen Mann anzufangen. Ich bin verheiratet, Treue und Ehrlichkeit kommen für mich an erster Stelle. Ohne Vertrauen kann eine Beziehung nicht existieren. Dazu gehört auch, in schwierigen Situation offen zu meinem Mann zu sein, wenn ich mit etwas nicht zufrieden bin, sage ich ihm dies und wir bemühen uns, etwas zu ändern. Ich habe es mir in meiner Ehe zur Aufgabe gemacht, meinen Mann glücklich zu machen. Er soll bei mir nichts vermissen. Und ich möchte auch auf nichts verzichten.
Egal, ob man nun 1 Jahr, 10 Jahre oder 50 Jahre zusammen ist, meiner Meinung nach ist es sehr wichtig, den gegenseitigen Respekt nicht zu verlieren und sich vor Augen zu halten, dass man in der Beziehung quasi verpflichtet ist, zusammen zu halten, seinen Partner glücklich zu machen und in guten wie in schlechten Zeiten seine Träume nie aus den Augen zu verlieren.
Wenn man als Mensch in sich hineinschaut, vor die Wahl gestellt ob man den einfachen oder den schwierigen Weg wählt, dann entscheidet die innere Stärke darüber, ob wir unseren Partner hintergehen oder eben nicht. Vielen Menschen ist dies leider verloren gegangen.
Der Jugend wird ja im Prinzip schon vorgelebt, dass Treue und Monogamie "out" sind. Man braucht ja nur den Fernseher anzuschalten. Ich denke aber nicht, dass das Fremdgehen zum "normalfall" geworden ist. Ich habe hier im Forum schon oft die Meinung geäußert, das die meisten Menschen einfach zu bequem sind, an ihrer Beziehung zu arbeiten. Und die Alternativen sind oft zu verlockend. Internet usw. machen es den meisten zu leicht, den Partner zu betrügen. Ich meine, wenn mir ein Mann hier erotische PN`s schickt und ich ihn frage, ob er eigentlich vergeben ist, kommt meist nur "ja, na und?"
Ich verstehe nicht, was den Reiz an diesen Heimlichkeiten ausmacht. Wir sind stolz darauf, Menschen zu sein, die höchste Stufe der Evolution. Und dennoch zeigt sich im Verhalten der Fremdgänger, dass der Mensch im Regelfall seine Triebe und Gelüste über die Gefühle und die Werte stellt, die er ja eigentlich in einer Beziehung leben will. Ansonsten würde er ja keine Beziehung führen. Dies gilt aber jetzt nur für Beziehungen, in der beide Partner sich Treue und Monogamie "versprechen". Offene Beziehungen können funktionieren, für mich wäre das aber persönlich nichts.
Ich möchte für meinen Partner etwas Besonderes sein, ihm das Gefühl geben, am Ziel seiner Suche angekommen zu sein. Ich bin davon überzeugt, dass es viele Paare gibt, die die heutigen Probleme gemeinsam bewältigen können und die sich nicht in die Arme einer anderen Person flüchten müssen, wenns mal gerade nicht so gut läuft. Ich glaube an die wahre Liebe.