Liebe Steppenwölfin,
ich habe über Monate ein Doppelleben geführt.
Und ich schäme mich sehr für mein Handeln...
Für den Schmerz, den ich meiner Ehefrau, der wunderbarsten Frau dieser Welt, meiner damaligen Freundin und nicht zuletzt mir selbst zugefügt habe...
Alles endete im Desaster für alle drei Beteiligten.
Ich möchte Dir und allen anderen erzählen, wie so was funktioniert.
Nicht um Tipps zur Nachahmung zu geben, sondern um aufzuzeigen, wie solche Geschichten enden, wohin sie führen können...
Als ich mit meiner Frau zwei Jahre verheiratet war, begann unsere Ehekrise. Wir haben uns täglich heftig gestritten.
Die Gründe hierfür möchte ich im Moment vernachlässigen.
In dieser Phase lernte ich bei einem Meeting meine spätere Freundin kennen.
Sie lebte und arbeitete in einer anderen Stadt.
Anfangs führten wir dienstliche Telefonate.
Durch meine Initiative wurden unsere Gespräche privater, und wir tauschten auch Mails aus.
Dann folgte der SMS-Austausch.
Von meiner Frau unbemerkt.
Dann rief ich sie öfter von zuhause an, wenn meine Frau beim Sport war.-
Mit meiner Frau verstand ich mich nicht mehr, unsere Konflikte nahmen zu, während die andere mir das Gefühl gab, ein toller Mann zu sein.
Als meine spätere Freundin erwähnte, dass sie für eine Woche auf Dienstreise in unsere Stadt kam, brach ich einen Heidenstreit vom Zaun und sagte meiner Frau, dass ich für ein paar Tage zu einem Freund ziehen würde.
Einem Studienfreund, den meine Frau nur mit Vornamen kannte.
Ich ging und verbrachte eine wunderschöne Woche mit Andrea.
Danach ging ich zurück nach Hause.
Meine Frau hatte in dieser Woche die Hölle durchlebt.
Als ich zurück war, wollte ich die Beziehung zu meiner Frau fortsetzen.
Aber ich kam mit meinem schlechten Gewissen nicht klar.
Andrea war total verliebt in mich.
Und auch ich hatte mich verliebt, in eine Frau, die 15 Jahre jünger als ich war.
Kurze Zeit später rief Andrea mich an und sagte mir, dass sie bald Urlaub habe und zu mir käme.
Ich suchte mir ein möbliertes Zimmer und zog kurz zuvor aus unserem Haus aus.
Was dann folgte, war die mieseste Zeit, die ich uns dreien antat:
Ich führte mit Andrea eine Wochenendbeziehung.
Über Monate.
Pendelte von A nach B.
Jedes Wochenende...
Und gelegentlich traf ich meine Frau.
Anfangs wusste sie nichts von meiner Nebenbeziehung.
Aber als es heraus kam, kam der grosse Knall.
Ich hatte immer damit gerechnet, dass meine Frau sich sofort von mir trennen würde.
Aber sie tat es nicht.
Stattdessen erlebte ich, wie meine stets starke, selbstbewusste, eigenständige Frau krank wurde. Sehr krank.
Meine Freundin begann mich nach sehr kurzer Zeit unter Druck zu setzen.
Sie wollte, dass ich meine Frau nicht mehr sehe, nicht mehr mit ihr spreche, etc.
Nach zwei Monaten merkte ich, wie sehr ich meine Frau noch liebe...
Um es abzukürzen:
Ich habe mich nach einer monatelangen Wochenend-Beziehung von Andrea getrennnt und wollte zu meiner Frau zurück.
Sie befindet sich auf dem Weg der Besserung, hat an Selbstvertrauen und Stärke zurück gewonnen.
Ich weiss, dass sie es mit mir wieder versuchen will.
Nur ich weiss gar nicht mehr, wie ich all das wieder gut machen kann.
Es gibt Tage, da kann ich mein Gesicht im Spiegel nicht mehr ertragen.
Ich schäme mich so sehr und kann mich selbst nicht mehr leiden.
Ich weiss nicht, ob ich meine Frau überhaupt verdient habe...
Ich möchte Dir damit nur sagen:
Ich habe Andrea das Blaue vom Himmel vorgelogen. Und mir selbst auch, nur um diese unbeschwerten Stunden erleben zu können. Diese unbeschwerten Stunden, die bald keine mehr waren...
Dabei ging es nicht hauptsächlich um Sex.
Andrea war mir als Gesprächspartnerin viel wichtiger.
LG
Jupp