Ich bin froh das Forum gefunden zu haben. Ich kenne meinen Freund seit ca. 2 Jahren. Er ist Musiker und Musiklehrer. Ich habe mich in ihn verliebt und es war "ein hartes Stück Arbeit" bis er mich "erhört" hat, denn er sagte, er hätte eigentlich keine Zeit für eine Beziehung obwohl er mich anziehend fände. So schwierig wir es begann verlief die Beziehung auch weiter. Er ist freiberuflich tätig und arbeitet wirklich 7 Tage in der Woche. Uns bleibt nur der Samstag Abend und der Sonntag morgen und oft ist der dann schlecht gelaunt, unausgeschlafen oder krank. Anfang des Jahres kam noch eine schwere Diagnose dazu. Er leidet wir sein Vater an Diabetes Typ II. Jahrzehntelang hat der durch asketische vegane Lebensweise und die strikte Verweigerung von Zucker versucht, diesem Schicksal zu entgehen. Noch dazu ist er schon untergewichtig und hat diverse andere Beschwerden (Reizdarm, Bluthochdruck, Glaukom, Ekzeme auf der Kopfhaut, Migräne usw.). Es war mir ein Bedürfnis und sicher versuchte ich ihm auf dem Weg nahe zu kommen, in beruflich zu entlasten und habe seinen ganzen Bürokram erledigt, damit er mehr Zeit hat. Ich hoffte natürlich mehr Zeit auch für uns. Es hat viele Schulden und befürchtet aufgrund seiner schlechten gesundheitlichen Verfassung bald gar nicht mehr arbeiten zu können. Er hat die totalen Existenzängste. Seine schlechte Verfassung kommt aber meienr Meinung nach durch die ständige Überbelastung. Erschwerend kommt hinzu, dass er zu Hause (Vater verstorben) bei der phobienbesetzten Mutter lebt. Die übernimmt allerdings auch eine große Entlastungsaufgabe, das sie für ihn kocht (nicht einfach bei seiner Ernährung und für ihn sorgt, allerdings bricht das jetzt ein, weil sie dafür zu alt ist). Ich habe mich dannin Sachen vegetarischer Ernährung eingelesen, für ihn gekocht, eingekauft usw. Aber alle Freude auf ihn ist mir oft im Halse stecken geblieben, weíl er oft total schlecht gelaunt und bei jedem Wort aus dem Häuschen war. Ich bin manchmal in meiner eigenen Wohnung wie ein Geist herumgeschwirrt und nun habe ich keine Lust mehr. Auch das Arbeiten mit bzw. für ihn ist total stressbelastet. Manchmal haben wir uns das so gezofft, dass ich innerlich gezitert habe und in der letzten Zeit ist das Fass übergelaufen. Ich lehne seit einigen Wochen ab, in der Woche für ihn zu kochen, da ist er an zwei Tagen bei mir für eine halbe Stunde abends eingefallen, hat gegessen und ist dann wieder abgerauscht. Am Anfang war ich aber so verliebt, da wollte ich jeden Bruchteil einer Sekunde der Zeit mit ihm. Jetzt stelle ich immer mehr fest, dass der Stress größer ist als die Freude. Er beteuert auch immer wieder, etwas an seinem Leben ändern zu wollen und dass er mich liebe, aber ich kann einfach nicht mehr. Am Montag habe ich dann abgelehnt etwas für ihn zu erledigen, weil ich es für sinnlose Zeitverschwendung hielt. Grundsätzlich gab er zu habe ich recht, aber ich hätte so raushängen lassen, dass er von mir abhängig sei und das ärgere ihn. Seit Montag ist nun Funkstille. Heite ist Donnerstag, am Wochenende sehen wir uns diesmal ohnehin nicht, weil er auf einem Lehrgang ist und nun meldet er sich nicht und ich bin so wütend. Was soll ich tun?