Ich bin über google auf diesem Forum gelandet und wäre dankbar über ein paar ehrliche Meinungen, da ich ziemlich am Ende mit meinem Latein bin.
Meine Freundin und ich sind nun zwei Jahre zusammen. Anfangs war alles super, war wirklich sehr sehr glücklich, haben viele gemeinsame Dinge die uns verbinden, u.a. unsere grosse Leidenschaft, die Musik. Wir haben uns entschlossen, in eine gemeinsame Wohnung einzuziehen. Seither hat sich, zumindest aus meiner Sicht, einiges verändert.
Sie hat sich sexuell immer mehr von mir zurückgezogen, hat sich mir schliesslich über Monate ganz verweigert, was mich sehr verunsichert hat. Ich bin ein Mensch, der niemals seine Freundin zu sexuellen Handlungen drängen oder überreden würde, aber es hat mir sehr sehr weh getan, von einem Tag auf den anderen einfach fast immer abgewiesen zu werden. Es wäre für mich auch null Problem, mit der Sexualität bis zur Ehe zu warten, wenn ich jemanden liebe und sie das aus religiösen Gründen so wollte. Was mich so schmerzt ist das Gefühl, ihr anscheinend von einem Moment auf den anderen sexuell nicht mehr genügen zu können, was sie aber vehement verneint.
Ihre Erklärung dafür war, dass sie es für normal hält, dass man nach über einem Jahr Beziehung nicht mehr so grosse Lust aufeinander verspürt. Sie hat gemeint, wenn ich das nicht begreifen könne, dann müsse ich halt "andersweitig schauen". Zudem hat sie noch gesagt, ich sei einfach wie alle Männer und brauche "es" ziemlich oft.
Was mich ebenfalls sehr belastet ist ihre Offenheit gegenüber anderen Männern. Sie geht gerne mal weg und verhält sich dann anderen gegenüber so, als ob sie single sei. Es ist an und für sich ein Vertrauensbeweis, dass sie mir dann immer von solchen "Flirterlebnissen" erzählt, und sagt wie toll oder hübsch doch dieser und jener sei. Allerdings sind gerade solche Aussagen für mein feinfühliges Herz oft einfach zu viel. Versteht mich nicht falsch, ich finde es total ok, wenn man in einer Partnerschaft auch alleine ausgeht und sich mit (männlichen oder weiblichen) Kumpels trifft. Ich verstehe einfach nicht, warum sie mir immer wieder weh tut, indem sie mit anderen Männern so die Funken sprühen lässt, dass ich das Gefühl kriege, um ihre Liebe zittern zu müssen.
Seit einigen Wochen versucht sie nun, sich mir sexuell wieder anzunähern. Ich möchte das alles eigentlich zulassen in der Hoffnung, dass sich alles wieder zum Guten wendet. Nur KANN ich so intime Momente gar nicht mehr zulassen, weil ich wohl zu verletzt bin. Langsam fehlt mir bei all dem die Objektivität. Lasse ich mir auf der Nase herumtanzen, oder sind meine Ansprüche an eine Beziehung eifach zu hoch? Ich hab sie wirklich sehr sehr gerne, weiss aber nicht, wie lange ich das alles noch aushalte und mitmachen soll. Bis auf die oben erwähnten Probleme führen wir übrigens eine durchaus harmonische Beziehung. Ich wäre sehr dankbar um einige Einschätzungen, auch wenn das schwierig ist so aus der Ferne, und danke fürs Lesen meines Romans :-)