Hallo liebe Community,
ich habe über das Problem, das ich hier schildern möchte und welches im Moment einen Großteil meines Lebens ausmacht, bereits mit einigen wenigen weiblichen Personen aus meinem Freundeskreis geredet, aber die Reaktionen waren immer die gleichen - schier Unfassbarkeit.
Zum Problem:
Meine Frau und ich haben uns bereits früh kennengelernt und zwar mit 15 bzw. 16 Jahren - unsere Erfahrungen hatten wir da schon gemacht. Seither haben wir unsere Lebenswege, so krass wie es sich anhören mag, wirklich sehr nah zusammen bestritten. Wir haben uns immer mehr zu "dem Paar" in unserem Umfeld entwickelt. Das war gar nicht gezwungen geschweige denn gespielt, denn wir wussten beide, was der andere sich jeweils wünscht und konnten "Kompromisse" - wenn sie überhaupt notwendig waren - völlig selbstlos eingehen. Ich muss wirklich sagen, dass ich mich bzw. meine Bedürfnisse auch sehr oft selbst zurückgestellt habe, denn ich wusste ja, wofür ich es mache - für meine große Liebe. (Ja, ich bin kein Macho, aber auch kein Weichspüler). Für uns war nach ca. 12 Jahren der Entschluss als einzig möglicher klar: Wir wollten heiraten - das war für uns beide das einzig Einleuchtende. Zudem haben wir parallel zu unserer Hochzeit mit dem Hausbau angefangen und haben bereits ein schönes Häuschen für uns geschaffen. Wir haben beide ziemlich viel Energie darin investiert - neben unseren Jobs. Ohne mich selbst nun loben zu wollen muss ich jedoch anmerken, dass ich besonders viel am Haus gearbeitet habe. Über mehrere Wochen hinweg gab es sogar keine Wochenenden zum Ausruhen, denn es wurde in der freien Zeit am Haus gearbeitet. Arbeiten, die extrem körperlich anstrengend waren, habe ich meiner Frau nie zumuten wollen.
So kam es aber auch vor, dass man nach einer stressigen Arbeitswoche, in der man auch noch Arbeit mit nach Hause nahm, den Samstag mit zehn Stunden harter Arbeit am Haus zubrachte. Kam ich dann abends zur Tür hinein, war ich schon einmal etwas gereizt. Sie war in der Zeit aber auch gereizt, ohne schwer gearbeitet zu haben. Irgendwann knisterte es sehr stark in der Luft und es kam zu einem Streit. Streitsituationen kommen ja in jeder Beziehung vor und wir haben auch alle Situationen immer gut bewältigt und uns danach wieder super verstanden.
Der letzte Streit - nun ca. 5 Monate her - hat aber dann etwas in ihr bewirkt. Sie äußerte das erste Mal den Trennungswunsch, der mich hart traf. Ich war baff und die Situation hat sich in meinen Kopf gebrannt. "Ich tue dir nicht mehr gut und du mir nicht mehr." Sie meinte nach einiger Zeit, dass sie bereits seit mehreren Wochen über die Äußerung dieses Wunsches nachgedacht hatte, obwohl wir noch in den letzten Wochen (vor der Äußerung des Trennungswunschs) noch über Kinder gesprochen hatten.
Seitdem sieht es so aus (um es kurz zu halten in Stichworten):
- obwohl wir uns gut verstehen (jedoch keine Intimitäten) und ich dieses Faktum immer wieder angesprochen hatte, hält sie an ihrem Entschluss fest
- das Haus hatten wir deshalb zum Verkauf ins Netz gestellt, aber kurz darauf nahm sie die Annonce wieder aus dem Netz (vor der letzten Besichtigung fragte sie mich, ob wir das Richtige tun würden...
- seither steht das Haus offiziell immer noch nicht zum Verkauf
- den Termin beim Scheidungsanwalt hat sie immer noch nicht gemacht (immer wieder als Vorhaben verschoben, erst für Anfang Herbst, dann für Anfang Dezember, jetzt für nächstes Jahr - ich will den Schritt nicht gehen, denn ich möchte nicht derjenige sein, der alles beendet, denn es entspricht auch nicht meinem Wunsch - dazu drängen werde ich sie aber jetzt definitiv im nächsten Jahr, denn ich kann mein Leben nicht so bis zum Ende leben)
- wenn ich mit ihr nichts unternehmen möchte, weil ich auf ihre Worte verweise, wir wären kein Paar mehr, so reagiert sie sehr traurig und zum Teil mit Tränen darauf
- sie meint oft, dass alles zu schnell ging (also Heirat und Hausbau - aber beides ist primär ihr Wunsch gewesen, den ich aber sofort unterstützt habe, weil diese Wünsche auch in meinen Augen die richtigen waren)
- zu meinem Geburtstag habe ich sie ausdrücklich darum gebeten, mir nichts zu schenken - sie tat es dennoch
Fakt ist: Sie will die Scheidung, aber mich nicht als "Freund" verlieren (allen Anschein nach) - sie liebt mich halt nicht mehr
Eigentlich müsste ich noch viel mehr Details lieferen, aber heute habe ich wieder einen emotionalen Hänger deswegen. Vielleicht reicht es mir schon, hier einige Worte zu verlieren... Darüber mit Bekannten gesprochen habe ich schon etliche Stunden - und trotzdem wir es nicht besser, denn ich bin immer noch der Meinung, dass wir zusammengehören... In meinem Leben gibt es seither immer wieder Phasen, die emotional völlig "albtraumhaft" sind.