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Forum / Liebe & Beziehung

Trennung trotz Schwangerschaft

Letzte Nachricht: 4. Juni 2021 um 16:02
S
sophia1989
04.06.21 um 10:16

Hallo zusammen,
in ca 2 Wochen werde ich mein erstes Kind zur Welt bringen.
Die Schwangerschaft war nicht geplant. Ja auch mit Anfang/ Mitte 30 und trotz guter Aufklärung hat man manchmal keinen wachen Moment.
Aber bezüglich unserer Tochter ist alles geklärt (Vaterschaft ist anerkannt, Unterhalt, usw).
Er hat zu Beginn stets geäußert, dass er das Kind nicht will und dieses sein Leben zerstören würde.
Ich habe ihm überlassen ob er bleiben oder gehen will und keinen Druck ausgeübt.
Er ist geblieben und unterstützt mich bei allem. Er ist auch besorgt wenn es mir nicht gut geht. Zum Frauenarzt hat er mich aber noch nie begleitet und bei der Entbindung will er auch nicht dabei sein.
Ist für mich mittlerweile in Ordnung.
Wir leben nicht zusammen, sondern mit dem Auto ca 1 Stunde entfernt.
Auch wenn er für mich da ist, mir sagt das er mich liebt usw, muss ich leider sagen, dass ich mich noch nie so einsam gefühlt habe. Hinzu kommt natürlich, dass man aufgrund von corona und Schwangerschaft sehr isoliert lebt. 
Fast jeden Abend liege ich weinend im Bett. 
Ich habe ihm gesagt wie einsam ich mich fühle, woraufhin seinerseits immer die Aussage kommt wie leid ihm das tut und er mehr für mich da sein will. Aber es ändert sich einfach nichts.
Wir sehen uns ca 2 bis 3 mal die Woche.
Andere sagen jetzt natürlich, dass das ja ausreicht. Aber vll ist es die Verbindung mit den Hormonen, denn mir reicht es nicht mehr aus.
Diese Woche habe ich ihn einmal für eine Stunde gesehen.
Ich habe die Befürchtung, dass er sein Junggesellenleben niemals ablegen wird. Ich merke jedoch, dass der Wunsch nach einem Zusammenleben immer mehr wächst.
Ich habe Angst unüberlegt zu handeln und alles abrupt zu beenden.
Aber seit Monaten denke ich mir immer, ach vll ändert sich ja noch was.
Nur wie lange soll ich noch warten.
Und ich muss ja auch glücklich sein.
Ich bin ihm dankbar, dass er an meiner Seite ist obwohl dass nicht das Leben ist, welches er sich vorgestellt hat. Aber muss ich aus diesem Grund auf alles verzichten?
Hoffe das mein Beitrag nicht zu wirr rüber kommt.
LG

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bissfest
bissfest
04.06.21 um 16:02

Wie lange seid ihr denn schon zusammen? Wie schnell wurdest du schwanger?

Ich habe einen möglicherweise ähnlichen Fall im Freundeskreis erlebt, wenn auch nicht ganz gleich: ONS, mehrere Sex-Treffen, Frau wird schwanger (gab später zu, es darauf angelegt zu haben), Frau will das Kind behalten, Mann will es auf keinen Fall, hat noch viel vor, bevor er Familie und Kinder will (berufsbegleitendes Studium), sparen..., Frau teilt dem Mann mit, dass sie das Kind sicher zur Welt bringen wird, dass er sich nicht einbringen muss, wenn er nicht will. Mann ist nervlich zunächst am Ende, versucht die Frau anfangs zur Abtreibung zu bewegen,  fügt sich dann aber, weil er seine Verantwortung anerkennt und dann -glücklicherweise- doch nicht anders kann, hadert aber anfangs mit seiner Rolle. Die beiden wurden dann irgendwann tatsächlich ein Paar, es hat nicht geklappt, heute glücklich getrennt und erfolgreiche Patchworkeltern, beide sind gute Eltern. 

Da ich mit dem Vater des Kindes zwar enger befreundet bin, aber auch zur Mutter ein gutes freundschaftliches  Vertrauensverhältnis entwickelt habe, kann ich in einer solchen Konstellation wirklich - wie ich jedenfalls denke - beide Seiten verstehen. So hat mir die Mutter des Kindes auch erzählt, dass sie sich in der Schwangerschaft sehr einsam fühlte und traurig war. Auch die Zeit nach der Entbindung war nicht schön. Andererseits aber hat mir der Vater des Kindes immer wieder von seinem Gefühl der Ohnmacht, Wut und Hilflosigkeit erzählt, denn in so einem Fall hat die Frau das letzte Wort, weil es ja ihr Körper ist. Ein Mann, der ein Gewissen hat (so der Wortlaut des Freundes von mir) hat letztlich keine Wahl. Wenn das eigene Kind unterwegs ist, dann nimmt man die Verantwortung natürlich an. Und selbst wenn man das Kind liebt, bleibt das Verhältnis zur Mutter, die über den Kopf des anderen hinwegentschieden hat, möglicherweise ambivalent. Der Freund von mir bezeichnete den Moment, als ihm von der Schwangerschaft berichtet wurde, als den schlimmsten seines Lebens, jenen aber, in dem er seinen Sohn das erste Mal in seinen Armen hielt, als den schönsten Moment seines Lebens. 

Worauf ich hinaus will: Falls die Konstellation ähnlich ist, gib deinem Partner Zeit. Es ist wahrscheinlich, dass sich alles gut einpendeln und einspielen wird. Aus Stahl scheint er ja nicht zu sein. Auch wenn es schwer ist und die Situation nicht ideal ist, könnt ihr gute Eltern und ein gutes Team sein. Wie es um eure Beziehung steht, das wird die Zeit zeigen. Aber ein wenig solltest du auch akzeptieren, dass du für den anderen entschieden hast und er möglicherweise Probleme hat, mit dir mitzuziehen. So muss es aber nicht bleiben. Nur ist es wahrscheinlich, dass dein Partner dir im Moment nicht den entsprechenden Rückhalt geben kann. Ob eure Beziehung das übersteht, wird sich zeigen. Hast du ein Umfeld, das dich unterstützt? Eine Mutter, Freundinnen, eine Schwester? Ich würde derzeit eher auf andere Menschen setzen, anstatt das Unwahrscheinliche zu erwarten. 

 

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