Ich musste heute einfach kurz etwas schreiben...sonst platz ich 
Ich habe mich Im Sommer nach zehn Jahren Beziehung von meinem Freund getrennt. Wir hatten immer eine stürmische und leider auch streit-reiche Beziehung. Nach 6,5 Jahren war ich soweit dass ich sagte - entweder es klappt jetzt in der neuen Bude (wir standen kurz vor einem Umzug), oder wir gehen wirklich auseinander. Wir waren nur noch am streiten und uns anmeckern. Und wie immer haben wir es auf Umstände und Wohnungssituatin/Job/Wetter geschoben
Und dann - wurde ich um dem Umzug herum ungeplant schwanger (bevor jetzt der Hate losgeht - ja das geht, nein ich habs nicht darauf angelegt, nein eigentlich sind wir nicht zu doof zum Verhüten). Nach ein paar Wochen in denen ich unsicher war, und er so happy wie noch nie, habe ich mich mit ihm zusammen entschlossen unseren Kleinen zu bekommen.
Beste Entscheidung aller Zeiten. Das Kind ist der Wahnsinn und wir waren eine Familie. Nur leider - waren wir das dann doch nicht, gefühlt. Er ist ein toller Vater, aber ein nicht ganz sooo toller Partner. Und die Streits wurden ca. ein halbes Jahr nach der Geburt vom Kleinen wieder mehr und heftiger. Kommunikation war bei uns irgendwann nur noch taktieren und angreifen, bevor der andere meckert. Die Entscheidung zur Trennung ging dann von mir aus - im Sommer 2020 habe ich die Beziehung beendet. Nach einigen Tagen hat er nur gesagt - du hast Recht, wir sind schon lange kein Paar mehr.
Aufgrund Corona und der Wohnungsmarktsituation hier in der Stadt haben wir erst jetzt die Möglichkeit uns auch räumlich zu trennen. Sprich ich ziehe in 2 Monaten aus. Mein Problem? JETZT fange ich an die Trennung zu überdenken. Weder hat er in den letzten 8 Monaten (die wir als Eltern ud WG-Partner ja zusammen gelebt haben) versucht die Trennung zu verhindern, noch haben wir irgendwann einmal gesagt - komm wir probieren es nochmal.
Aber kaum steht der Umzug vor der Tür werde ich höchst emotional! DAs soll nicht heißen dass ich nicht vorher um die Beziehung getrauert habe - das habe ich schon! Auch für unseren Sohn tut es mir unendlich leid, dass wir es nicht geschafft haben uns als Paar zu erhalten. Aber wir waren ein schreckliches Beziehungsvorbild - so will man einfach nicht, dass sein Kind mal liebt!
Langfristig sehe ich uns durchaus als Eltern, die sich freundschaftlich begegnen - bisher hat das trotz "unter einem Dach" gut geklappt und nach einer Weile Abstand wird es wahrscheinlich noch besser.
Und ich weiß dass ich mit jemand anderem besser zusammenpasse, und er auch. Und ich WEISS dass wir es verdient haben glücklich zu sein - und dass wir uns gegenseitig nicht mehr glücklich machen. Und das seit JAhren.
Warum also fällt mir ausgerechnet jetzt die Trennung so unendlich schwer?
Hab ich mir was vorgemacht und insgeheim hoffte ich noch auf Versöhnung? Oder ist es weil ich jetzige (gemeinsame) Wohnung halt meine TRaumbude war, in der auch noch mein Sohn auf die Welt kam?
Oder hab ich einfach was am Hirn und müsste mal zum Doc?
Hat jmd hier eine ähnliche Erfahrung gemacht? Wird diese anfallartige Trauer mal wieder aufhören?
Um das ganze in den Gesamtkontext zu setzen:
meine beiden Eltern hatten 2020 Krebs, wir hatten in beiden Familien Todesfälle und er ist beruflich sehr eingespannt. Dazu kam noch diese weltweite Pandemie 