Hallo liebe Frauenwelt,
meine Freundin (29) und ich (männlich, 25) sind seit April 2008 ein Paar. Als wir uns kennengelernt haben, war alles bestens - wir waren glücklich, haben jede gemeinsame Minute in vollen Zügen genossen und alles um uns herum vergessen. Es schien, als hätten wir viele gemeinsame Ansichten und Interessen und auch genaue Pläne von einer gemeinsamen Zukunft.
Wir entschlossen uns daraufhin nach einer gemeinsamen Wohnung zu suchen und zogen im Dezember 2008 (also nach ca. 8 Monaten) zusammen in unser neues Zuhause.
Seit diesem Zeitpunkt, hat unsere Beziehung zunehmend mit neuen Problemem zu kämpfen gehabt, die nicht alleine auf das Zusammenziehen, sondern sicherlich auch auf andere äußere Umstände zurückzuführen sind.
Meine Freundin ist mit einer kleinen Dienstleistungsfirma selbständig und hatte seit Dezember 08 leider auch mit den Folgen der Wirtschaftskrise zu kämpfen. Die Sorgen um ihre Firma und die Existenz haben ihr so sehr zu schaffen gemacht, dass sie Depressionen, Hautausschläge und üble Verspannungen im Nacken-Schulterbereich bekam. Das ganze zog sich von Dezember bis ca. Juli diesen Jahres hin - also gute 7 Monate.
Was für mich sehr schwierig war, war die Tatsache, dass sie eigentlich nie richtig abschalten konnte: wenn sie von der Arbeit nach Hause kam, machte sie sich den ganzen Abend sorgen, führte Telefonate mit Ihrem Geschäftspartner aus einer Zweigstelle der Firma und war die ganze gemeinsame Zeit über fast immer geistig abwesend. Selbst am Wochenende war es so, dass sie meistens schon in der früh gleich nach dem Aufstehend zum Hörer griff, ihren Geschäftspartner anrief und dann meistens stundenlange Gespräche mit ihm führte. Selbst im Anschluss an diese Gespräche, drehte sich in unseren Leben und der gemeinsamen Freizeit fast alles ausschließlich nur um die Wirtschaftskrise und die schwierige Situation.
Ich hab in dieser Zeit immer versucht alles richtig zu machen, Verständnis zu zeigen, für sie da zu sein. Ich habe all meine persönlichen Bedürfnisse so gut es ging in den Hintergrund gestellt, versucht sie zu entlasten wo es nur ging und ihr das zu geben, was sie von mir gewünscht hat. Mir hat während dieser Zeit zunehmend mehr ihre Liebe gefehlt, ihre Zuneigung. Ich war fast ausschließlich derjenige, der Liebe gegeben hat - aber es kam so gut wie nichts zurück. Damit meine ich jetzt nicht Sätze wie "ich liebe dich" - die gab es täglich. Sondern Liebe in Form von Gesten. Gesten, wie z.B. Zärtlichkeiten, Streicheleinheiten, Sex, Küsse, Zuneigung... alles, was eben eine glückliche und gut funktionierende Beziehung ausmacht. All diese Dinge, gingen fast ausschließlich immer von mir aus, und es gab sogar Zeiten, wo ich nichts zurück bekam - sie mich abwies und um Verständnis gebeten hat, ich möchte doch für ihre schwierige Situation und ihr Unwohlsein Verständnis haben - es werde bald alles besser...
Hinzu kommt, dass ich in dieser Phase auch etwas den Zugang zu ihr verloren habe bzw. sie sich für meine Bedürfnisse verschlossen hat. Durch die angespannte Stimmung hat sie jeden offen formulierten Wunsch meinerseits als unverschämt eingestuft. Als ich ihr z.B. einmal auf Ihren Wunsch nach einer Massage gesagt habe, dass ich mich auch mal wieder über eine kleine Massage freuen würde bekam ich als Antwort, dass ich es doch gleich sein lassen kann und sie jetzt auch keine mehr möchte, wenn ich das nur gegen eine Gegenleistung mache - aber so war es ja gar nicht. Ich habe sie fast täglich massiert, ganz egal wie ich mich gefühlt habe und es mir ging. Nur dieses eine Mal dachte ich mir, ich sag ihr das auch mal so offen raus - was ein Fehler war.
Und was ich hier anhand dieses kleinen Beispiels mit der Massage geschildert habe, trifft leider auch für andere Bereiche zu: auch wenn man sich bemüht immer Verständnis zu haben und über alles hinwegzusehen, so gelingt es einem eben trotzdem nicht, alles zu akzeptieren und so konnte ich es mir manchmal nicht verkneifen, sie auf gewisse Dinge hinzuweisen. Und fast jedes Mal, endete das in einer Diskussion, weil sie sich von mir angegriffen gefühlt hat und meinte, ich würde sie nur kritisieren, transalieren oder eine Diskussion mit ihr führen wollen.
An dieser Stelle sei gesagt, dass ich in Sachen Diskussionen wohl eher nicht typisch Mann bin: wenn mich etwas stört neige ich dann doch dazu, darüber gleich zu reden und es nicht runterzuschlucken und zu ignorieren. Trotzdem habe ich mich in der schwierigen Zeit unserer Beziehung bemüht vieles runterzuschlucken - aber mam muss seinem Partner ja dennoch irgendwo schildern, wenn es zu Punkten kommt die man anders sieht oder einem etwas fehlt...
Das Problem ist, dass diese kleinen Wortgefechte (ich sag oder wünsche etwas, sie versteht es falsch oder fühlt sich angegriffen, kritisiert und unterstellt mir, ich würde kein Verständnis für sie und die schwieriege wirtschaftliche Situation haben, in der sie sich befindet) zunehmens ausgeartet sind. Irgendwann hab ich auch die Beherrschung verloren das runterzuschlucken und hab natürlich auch entsprechend gekontert - also ihr z.B. gesagt, dass auch trotz der schwierigen Lage dies keine Entschuldigung für alles sein könne und gewisse Dinge eben innerhalb der Beziehung trotzdem auf gegenseitiger Basis vorhanden sein müssten...
Von Mal zu Male wurde aus den Diskussionen immer mehr ein großer Streit, in dem wir fast jedes Mal neue Grenzen überschritten haben: es sind Beschimpfungen gefallen, verbale und psychische Drohungen, Aggressivität... Es kam auch immer wieder zu Sätzen wie "jetzt ist Schluss", "lassen wir es bleiben", "pack deine Koffer" etc. --> also immer wieder dazu, die Beziehung aufgrund der zunehmend heftigen Streitigkeiten in Frage zu stellen und zu beenden.
Meistens war es dann so, dass wir uns nach 1, 2 Tagen wieder vertragen haben und vereinbarten, dass es in Zukunft nicht mehr so ausarten dürfe und wir mit Sätzen wie "Schlussmachen" nicht mehr drohen dürfen....
Es gab aber auch andere Gründe, die immer wieder für Streit gesorgt haben und mir das zusammenleben mit ihr nicht unbedingt erleichter haben:
>> FAMILIE <<
hatte sie in den ersten Monaten keine Anstalten gemacht, dass sie ein Problem mit der guten und engen Beziehung zu meiner Familie und dem Umgang untereinander gemacht, so hat sie sich in den Monaten der Wirtschaftskrise auch zunehmend von meiner Familie distanziert. Sie begann, schlecht über sie zu denken, schlussfolgerte aus irgendwelchen Gesprächen und Reaktionen, dass jemand mit ihr ein Problem hätte. An gemeinsamen Familienfeiern und Festen wollte sie nicht mehr teilnehmen, sie sagte, dass sie die vielen Menschen auf einmal nicht ertragen könne, dazu wäre sie noch nie der Typ gewesen. Wenn ich dann vorgeschlagen hab, dass ich alleine auf das Familienfest gehe und sie ja nicht mit muss, hat sie mir dann unterstellt, dass ich sie allein lasse und mir meine Familie wichtiger wäre, als für sie da zu sein. Ich geriet also zunehmend in eine Zwickmühle aus Beziehung und intakter Familie - was mir beides sehr wichtig war. Meine Versuche, ihr zu erklären, warum es mir so wichtig ist und dass es zu meinem Leben gehört blieben leider nicht lange erfolgreich. Hat sie mir auch versprochen, versuchen das zu akzeptieren, so kam es dennoch immer wieder zu Problemen die damit zusammenhiengen. So konnte ich z.B. auch nie durchsetzen und ihr klar machen, dass ich meine Verwandtschaft auch gerne einmal in unsere neue gemeinsame Wohnung einladen würde, nicht alle auf einmal sondern jeden einzeln - schließlich haben sie uns auch immer wieder gefragt, wo wir denn jetzt wohnen, wie es uns dort gefällt und ob wir uns schon gut eingelebt haben - für mich selbstverständlich hier zu sagen "dann kommt doch einfach mal vorbei" - aber für sie ein absolutes no go. Sie meinte, dass ihr das zu viel sei und sie zuhause ihre Ruhe haben möchte. Ich möchte doch, wenn es unbedingt sein muss, damit noch warten, bis es ihr körperlich und seelisch wieder besser geht - dann sehen wir ja weiter... Bis heute, nach 1 Jahr in der gemeinsamen Wohnung, waren meine Eltern insgesamt viell. 3 oder 4 Mal bei uns zu Besuch (obwohl sie im gleichen Ort wohnen), meine Omas 2 Mal (gleicher Ort), meine Schwester mit Mann nur ein einziges Mal (zwar nicht gleicher Ort, aber immer wieder in unserer Region auf Besuch bei Verwandten) und nicht ein einziges Mal ein Onkel oder Tante... Außerdem war es vor unserer Beziehung so, dass ich meine Schwester (die ca. 250 km entfernt wohnt) alle 2 - 3 Monate mal übers Wochenende besucht hab - und auch das war bis heute nicht ein einziges Mal möglich. Sicherlich hätte sich dafür nicht jedes Wochenende angeboten, aber wenn mal die Zeit da war und ich das vorgeschlagen hab, gab es von ihrer Seite aus immer einen andren Grund, warum wir diesmal nicht fahren können... Letztlich leide ich unter dieser Situation sehr, weil man immer Angst hat, man selbst oder jemand aus der Familie könne wieder irgend etwas falsch machen, was dann wieder zu Ärger führt. Immer wieder ergeben sich Situationen, wo ich im Vorfeld schon genau überlegen muss, wie ich vorgehe, um nichts falsch zu machen - und wenn man dann wirklich mal auf einem Familienbesuch ist, fühl ich mich dabei auch nicht so wirklich wohl, weil ich dann nämlich um meine Freundin besorgt bin, dass sie sich nicht wohl fühlt etc. Wir haben schon sehr oft über dieses Thema gesprochen, meine Freundin hat mir versprochen sich hier um mehr Verständnis zu bemühen und toleranter zu sein - letztlich werde ich aber nie das Gefühl los, dass sie sich hier nur verstellt und das eine tickende Zeitbombe ist. Wenn ich den Eindruck habe, dass meine Freundin nicht wirklich gern dabei ist und sich nur verstellt - oder sich hinterher wieder über diesen und jenen aus meiner Familie beklagt, dann kann man diese Situationen nicht wirklich genießen...
>> IHR HUND <<
klingt komisch, ist aber so: ich werde den Eindruck nicht los, dass sie an ihrem Hund mehr hängt, als an mir. Ihr Hund war bereits 2 Jahre vor mir da und ihr treuer Gefährte in stillen Stunden. Ich bin ein absolut tierlieber Mensch, bin selbst mit einem Hund aufgewachsen und habe mich auch hier bemüht, stets alles richtig zu machen. Das Problem war nur, dass sie diesen Hund nicht wirklich erzogen hat. Als ich mit ihr zusammen gekommen bin, hatte der Hund lange Zeit Probleme sich damit zurechtzufinden, dass er nun nicht mehr im Bett schlafen darf und Frauchen einen Freund hat. Das wirkte sich dadurch aus, dass er dann eben sein Geschäftchen (groß oder klein) ins Wohnzimmer oder vor das Bett gemacht hat, immer dann, wenn wir sie mal kurz aus den Augen gelassen oder durch ein paar Minuten vertraute Zweisamkeit nicht beachtet haben. Klar, dass man dieses Verhalten auf Dauer nicht akzeptieren kann - also beschloss ich irgendwann, erzieherische Maßnahmen zu ergreifen und den Hund so gut es noch gieng zu erziehen. Ich war also auch immer wieder dafür zuständig, den Hund im Falle eines Vergehens zu "bestrafen" - also mal nen kleinen Klapps auf den Hintern zu geben oder eben in seine Kiste einzusperren. Trotzdem meine Freundin das akzeptierte und auch der Ansicht war, hier etwas versagt zu haben, weil sie immer Mitleit mit dem Hund hatte und nicht durchgreifen konnte, lässt sie jeden Tag und in nahezu jeder Situation wo ich den Hund schelte Sätze wie "armes Baby, das böse Herrchen", "keine Angst mein kleiner Schatz, das Herrchen tut dir nichts" oder "oh, mein armes Baby - hat dich das Herrchen schon wieder geweckt, genervt..." etc. So banal das jetzt vielleicht klingen mag, aber es nervt einfach, ständig dem Hund gegenüber so blöd angeredet zu werden. Ich bin wirklich kein böser Mensch und absolut tierlieb - aber ich kann nicht auf der einen Seite der Buhmann sein, der die Pisse vom Hund wegputzen muss oder für die unangenehmen Dinge zuständig ist (wie z.B. den Hund ins Kistchen bringen, wenn wir mal alleine unterwegs sind), auf der anderen Seite aber dem Hund gegenüber immer wieder als das böse Herrchen verkauft wird. Diese Sätze sind wie gesagt fast täglich gefallen... Häufig war es in den letzten Wochen und Monaten auch so, dass sie abends geschafft von der Arbeit nach Hause kommt und dann erstmal noch von mir Ruhe wollte - sie sagte, sie müsse erst versuchen abzuschalten... Was allerdings wieder sehr nervraubend ist: der Hund konnte in dieser Abschaltphase so viel er wollte um sie herum tanzen und sie belästigen. Für ihn brachte sie immer genug liebe Worte und Energie auf, um sich mit ihm zu beschäftigen, zu spielen oder einfach ein paar liebe Gesten wie Küsschen oder Schmusereien aufbringen - und ich sollte in dieser Zeit ihr schön aus dem Weg gehen um abschalten zu können. Der Hund ist wirklich überall dabei: wenn wir auf der Couch legen, ist er mitten drin, unter der Decke - überall. Beim Essen schiebt sie für den Hund einen eigenen Hocker an den Tisch, nur damit er auf den Tisch schauen und sie ihm immer wieder Bröckchen zustecken kann. Immer wenn ich mal vorgeschlagen habe, den Hund doch auch mal für einen Abend zuhause zu lassen, hat sie mich bös angeschaut, weil das arme Baby doch nicht alleinsein kann. Sind wir auf Familienfeiern (was ja eh schon ein heikles Thema war, siehe oben) gegangen, musste der Hund natürlich auch mit - wo er dann ohne jeden Skrupel einmal quer durch den Raum, über die Bank der Gäste und an den Tisch gesprungen ist - den ganzen Abend über. Und wehe, es hat mal einer der Gäste nicht so reagiert, wie sie es sich dem Hund gegenüber vorstellt. Jeder, der nicht so gut mit Hunden kann, ist auch gleichzeitig ihr Feind. Ich hab ihr vorgeschlagen, dass wir den Hund ja auch mal für ein paar Stunden in ein andres Zimmer bringen könnten - und wieder einen bösen Blick geerntet... Jeder Außenstehende hat längst erkannt, dass sie eine sehr enge (zu enge) Bindung zu ihrem Hund hat und in dieser Hinsicht eine sehr extreme Meinung lebt - unter der ich als ihr Freund letztlich auch leider. Führt sie eine Beziehung mit dem Hund oder mit mir? Eigentlich sollte der Hund doch einem Partner auch untergeordnet sein und die Partnerschaft immer im Vordergrund stehen - bei ihr werd ich aber das Gefühl nicht los, dass es eher umgekehrt ist.
Noch zwei Beispiele: ich hab seit kurzem ein neues Auto. Anfangs wollte ich es umsetzen, dass der Hund dann im Kofferraum in einer kleinen Box Platz findet - so wie das fast jeder andere normale Hundebesitzer eben auch macht. Ich konnte das exakt 2 Fahrten durchziehen, dann konnte ich mir von meiner Freundin schon wieder Vorwürfe anhören, was der Affenzirkus denn soll, der arme Hund sieht im Kofferraum ja nichts und sie möchte ihr Baby an den Füßen haben und bei sich, der Hund ist ja schließlich so brav und in ihrem Auto, das ja schließlich auch 3mal so teuer ist wie meins, dürfe der Hund das auch und es wäre für sie ja auch kein Problem - Hallo, muss ich das deswegen akzeptieren? In meinem alten Auto hab ich dem braven Hund einige Kratzer in der Armatur zu verdanken - mein Problem...
Das zweite Beispiel: obwohl wir ja nun eine gemeinsame Wohnung haben und unsere Beziehung durch die genannten Probleme immer wieder zu kämpfen hat, ist für sie ganz klar, dass sie den Hund decken lassen möchte und in 3 Monaten dann Junge züchten möchte. Sie hat mich nicht einmal gefragt, was ich davon halte oder wie ich dazu stehe. Ich hab ihr aber trotzdem gesagt, dass ich das nicht so gut finde, zumal wir die jungen dann im Haus haben und da schonmal zwischen 6 und 12 Babys kommen. Unser Beziehung hätte einiges an Aufbauarbeit nötig, aber anstatt sich darum zu kümmern und mit mir das nachzuholen, was wir die letzten Monate vernachlässigt, verpasst und kaputt gemacht haben, schaut sie freiwillig nach der nächsten Baustelle - unter der unsere Beziehung zwangsläufig wieder zu leiden hat. Für gemütliche Zweisamkeit bleibt da kaum noch Zeit, und das über Monate hinweg. Mal ganz davon abgesehen, dass die Hundewelpen ja auch Schmutz machen, den wir dann in der ganzen Wohnung haben (diese Rasse neigt dazu, mal hierhin zu pinkeln, dorthin ein Häufchen zu setzen und übergibt das gerade gefressene auch ganz gern mal wieder direkt auf den Boden...) - womit wir beim nächsten Problempunkt wären:
>> SAUBERKEIT <<
daduch, dass ich - bis ich mit ihr zusammen gezogen bin - vorher bei meinen Eltern gewohnt habe, war das Thema Sauberkeit nicht so meine Stärke. Ich musste mich auch erst an die neue Situation der Zweisamkeit gewöhnen und schauen, dass man seine eigenen 4 Wände auch sauber hält. Meine Freundin hatte schon bevor wir zusammen gezogen sind einmal in der Woche ihre Putzfrau aus dem Büro bei sich zuhause, die ihr die Wäsche gebügelt und die Wohnung geputzt hat. In unserer neuen Wohnung war es dann auch so, dass die Wäsche weiterhin zum Bügeln der Putzfrau mitgegeben wurde und einmal in der Woche der große Putztag war. Eigentlich sehr bequem - fast zu bequem. Denn meine Freundin hatte in den letzten Monaten, natürlich auch stressbedingt, nicht wirklich die Kraft, alles sauber zu halten und gleich wegzuräumen. Also hab ich das übernommen und immer so gut es gieng saubergehalten. Meine Entwicklung ging letztlich dahin, dass ich so etwas wie einen Sauberkeitswimmel entwickelt habe - ich fühl mich nur noch wirklich wohl, wenn alles sauber und ordentlich ist. Meine Freundin neigt dazu, alles kreuz und quer in der Wohnung zu verstreuen: wenn sie nach Hause kommt, landet ihre Jacke nicht in der Garderobe, sondern auf dem Barhocker in der Küche. Das Hundehalsband, welches sie abnimmt, damit der Hund besser schlafen kann (ja sie hat ihren Hund sehr lieb...), liegt entweder auf dem Bartresen oder der Wohnzimmercouch, die Haarklämmerchen landen auf dem Ess- oder Wohnzimmertisch, die Klamotten häufig auf dem Wohnzimmerstuhl, vor oder neben dem Sofa. Ihr Frühstücksgeschirr bleibt meist bis abends stehen, wenn sie gekocht hat, bleibt alles erstmal kreuz und quer stehen und sie legt sich lieber erstmal auf die Couch (weil es ihr mal wieder schlecht geht, vom stressigen Arbeitstag), als gleich sauber zu machen oder die Dinge wegzuräumen. Wenn ich sie darauf anspreche, heißt es mal wieder ich würde sie nur transalieren und mit ihr diskuttieren wollen. Sie möchte sich in dieser Hinsicht auch nicht großartig ändern, weil es für sie ein Stück Lebensqualität ist. Sie kann sich zuhause gehen lassen, sie möchte sich ausruhen und entspannen - und nicht darauf achten müssen, dass sie alles verräumt und sauber hält. Einmal in der Woche sauber zu machen sei da ausreichend, und überhaupt ist es doch so, dass ja in 2, 3 Tagen schon wieder die Putzfrau kommt und das sauber macht. Und die muss ja schließlich nicht ich bezahlen, sondern sie. Also soll ich es doch am besten selbst machen - aber sie nicht damit nerven, denn ihren Beitrag zur Sauberkeit, leistet sie ja mit der Putzfrau.
Im Bad schauts auch immer sehr unordentlich aus: überall liegen Klamotten von ihr verstreut, Haarklämmerchen auf und neben der Badewanne, gebrauchte Schminktücher vergisst sie ganz gern mal aufzuräumen, die Wanne wird nach dem Baden nicht nachgespült, im Waschbecken liegen Haare und Schminkbrösel... Und das häufig schon 1, 2 Tage nachdem die Putzfrau da war - da kann man sich doch nicht wohl fühlen und sich einreden, dass ja in ein paar Tagen wieder die Putzfrau kommt, um das sauberzumachen?! Ich mache alles was ich anpack und benutze hinterher wieder sauber: den Küchentisch, den Herd, das Waschbecken, die Badewanne... Und wehe ich schau sie dabei mal schräg an, dann heißt es schon, ich würde sie transalieren und mit meiner peniblen Art nerven. Der Hund macht halt auch sehr viel Dreck - da sieht es in unserer Wohnung schnell wieder unordentlich aus, wenn man eben nicht ständig hinterher ist das sauberzuhalten. Aber sie sagt immer nur, dass man das nicht so eng sehen darf... Ein schwacher Trost :-( Ich habe den Eindruck, dass ich mich hier weiterentwickelt habe und gelernt habe, sauber und ordentlich zu sein - aber sie lebt ihr leben immernoch so, wie vor unserer Beziehung, als sie keine Rücksicht nehmen musste.
>> GELD und ihr GESCHÄFTSPARTNER <<
wie beim Thema Sauberkeit erwähnt, kommt es schonmal vor, dass meine Freundin sich hinter "ich zahl ja mehr als du" versteckt und das als Argument nimmt, mich auszuspielen. Von vornherein war von ihr vorgeschlagen worden, dass sie zur Wohnung etwas mehr beiträgt (sie verdient auch um einiges mehr als ich) und auch die Putzfrau von ihre gezahlt wird. Aber immer wieder kam in Streitigkeiten das Argument, dass sie dies und jenes so macht, weil sie ja auch schließlich mehr bezahlt als ich. Ich solle doch erstmal die Hälfte dessen zahlen, was wir an Gesamtkosten haben, dann dürfe ich auch mitreden. In meinen Augen nicht ganz fair, zumal es von ihr ja auch angeboten wurde, mehr zu bezahlen. Sie gibt mir damit das Gefühl, immer so zu entscheiden, wie sie will, weil sie ja auch mehr bezahlt.
Immer wieder kamen auch Sätze wie "schau doch erstmal, dass du das erreichst, was ich erreicht habe", "in deinem alter hab ich schon eine firma gegründet" etc. Sowas sagt man doch seinem Freund nicht, oder? Ich bin kein fauler Hartz IV-Empfänger, ich bin Angestellter und arbeite seit ich 17 bin daran auch meinen Karriereweg zu gehen. Ich habe neben dem Beruf eine Fortbildung gemacht etc. und bin sehr zielstrebig - aber mit solchen Sätzen kränkt sie mich und meinen Stolz sehr.
Meine Freundin orientiert sich mit dem was sie erreichen möchte sehr an ihrem Geschäftspartner, der gleichzeitig eine Art Berater und Freund für sie ist. Der ist ein paar Jahre älter als sie und hat seine Schäfchen schon im Trockenen. Finanziell hat er ausgesorgt, macht aber nebenbei für sie ein bisschen Geschäfte und stellt Kontakte so Geschäftspartner her. Wie oben schon geschrieben, telefoniert sie tagtäglich mit ihm - teils um sich zu beraten, teils aber auch um über belanglose Dinge wie die Abendplanung, das Wochenende oder andre private Dinge zu reden. Irgendwie ist das aber eine sehr seltsame Beziehung zwischen den beiden, die in meinen Augen auch sehr die Beziehung belastet. Für mich ist es sehr schwer zu tollerieren, dass sie tagtäglich mehrfach mit einem anderen Mann telefoniert. Ich würde ja nichts sagen, wenn es dabei nur um geschäftliche Dinge geht und das ausschließlich während der Arbeitszeit wäre. Aber irgendwie hat es sich so eingeschlichen, dass das mehr und mehr auch in die Abendstunden ging, also in die Zeit, in der wir eigentlich unsere Beziehung und die Zweisamkeit genießen sollten. Die Telefonate dauerten meist zwischen einer halben Stunde und 2 Stunden. Irgendwann hat es dann angefangen, dass meine Freundin ihren Geschäftspartner auch noch wecken sollte - also hat sie ihn jeden Morgen um halb 10 angerufen und geweckt. Mittag haben sie dann wieder telefoniert, und abends meist wieder. Am Wochenende, wenn ich aufgestanden bin, war meine Freundin meist schon am Telefon und hat mit ihm telefoniert. Hauptsächlich schon über geschäftliche Dinge, aber auch über private. Seit ein paar Monaten ist es nun auch so, dass meine Freundin geschäftlich immer für 2 Tage die Woche in die andre Filiale muss - wo sie dann auch für eine Nacht bei dem Geschäftspartner in der Wohnung schläft. Ich vertrau meiner Freundin, aber gerade aufgrund dieser doch etwas sehr engen Beziehung zwischen den beiden und den häufigen Telefonaten, kommt dabei ein gewisses Bauchgrummeln auf. Was noch dazu kommt: Trotzdem der Geschäftspartner des öfteren schon bei ihr bzw. uns in der Gegend war und die beiden ein so enges Verhältnis haben, wurde ich nach nunmehr 1,5 Jahren Beziehung immernoch nicht vorgestellt. In den Gesprächen dreht sich alles immer nur um die Firma, den Geschäftspartner, den Hund und um teuere Dinge bzw. Geld - ich werde da völlig ausgeblendet. Wenn ich diesen Menschen auch kennen würde und wüsste, was ich von ihm zu halten habe, dann wäre das doch gleich was ganz anderes, oder? Umgekehrt wäre diese Konstellation überhaupt nicht möglich - weil meine Freundin sowas von eifersüchtig ist und das bei mir absolut nicht tollerieren und akzeptieren würde. Aber ich muss es bei ihr akzeptieren, weil es zu ihrem Leben gehört und er ja schließlich ihr (Geschäfts)Partner ist.
Was dem ganzen noch das Sahnehäubchen aufsetzt: sie hat ihm netterweise mal ihr Auto geliehen, weil er für 1 - 2 Monate einen Übergang brauchte. Als Dankeschön dafür bekam sie von ihm Geschenke im Wert von ca. 600 EUR. Sie sagte mir, dass er das nur gemacht hat, weil sie ihm ja das Auto solange gegeben hat - aber trotzdem gibt einem das als Freund ein komisches Gefühl, wenn sie von einem andren Mann - der täglich mit ihr telefoniert und bei dem sie einmal die Woche (geschäftlich) übernachtet so teure Geschenke bekommt - die alles was ich ihr bisher geschenkt habe irgendwie in den Schatten stellen. Für mich sind 100 EUR schon viel Geld, ich hab mich auch immer bemüht, ihr immer wieder kleine Freuden zu bereiten, Blumen mitzubringen oder so mal eine Kleinigkeit zu kaufen - aber wenn die eigene Freundin auf einmal mit einem Paar Schuhe für 700 EUR heimkommt, bekommt man irgendwie das Gefühl ein armer Schlucker zu sein, mit seinen "Billiggeschenken" :-( Ein andres Mal kam Sie mit einer Handtasche für 500 EUR nach Hause, die sie auch von ihm geschenkt bekommen hat. Als Grund sagte sie mir diesmal, dass er Mitleid mit ihr hatte, weil sie grad eine so schwere Phase (im Geschäft) durchlebt und es ihr dadurch so schlecht ging. Na toll... Wie schon gesagt, andersrum wäre es undenkbar - sie würde das bei mir nie akzeptieren und vor Eifersucht kochen. Ich hab ihr das mal erklärt, sie sagte mir dann auch, dass sie das versteht und es ihr leid tut - das hat sie so nicht gesehen. Aber irgendwie ist das für mich auch ein schwacher trost. Hab ihr auch gesagt, dass es mich stört, dass ich ihn nicht kenne - das wollte sie ändern. Geändert hat sich eigentlich bis heute nichts - sie telefonieren immernoch täglich, kennen tu ich ihn immernoch nicht - ob sie noch Geschenke bekommt, weiß ich nicht - ist mir aber aufgrund der ohnehin schon nervenden Situation auch egal. Ich möchte nicht unterwähnt lassen, dass sie diesem Menschen wirklich viel zu verdanken hat - er hat viel Ahnung vom Berufsleben und immer gute Tipps parat - aber es sollte nicht so sehr in unser Privatleben und die Beziehung eingreifen...
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Das solls fürs erste mal gewesen sein, mir würden sicherlich noch ein paar Dinge einfallen - aber das sind die wirlich gravierenden. Mein Problem ist, dass wir in den ganzen Diskussionen und Streits immer wieder Grenzen überschritten und Regeln verletzt haben - das kann man nicht mehr Rückgängig machen. Sie sagt, sie kann darüber hinwegsehen und sehe das nicht so eng - aber tu ich mich mittlerweile schwer, das alles zu ignorieren. Wir sind gerade einmal 1,5 Jahre zusammen und haben knapp die letzten 12 Monate damit verbracht, immer wieder über die gleichen Dinge zu diskuttieren und uns gegenseitig Vorwürfe über das störende Verhalten des andren zu machen. Ich möchte nicht sagen, dass ich an allem unschuldig bin und mein Verhalten immer korrekt war... In meinem Augen liegt aber sehr vieles daran, dass ich den Zugang zu ihr aufgrund der wirtschaftlich schwere Lage ihrer Firma verloren habe und sie das immer als Grund für die derzeitige schwere Zeit der Beziehung hergenommen hat. Sie kann "das" gerade nicht ändern, weil eine schwere Phase ist, "dieses" können wir gerne machen, wenn es ihr wieder besser geht etc. Immer wieder habe ich mir gesagt, OK - es wird besser. Gib ihr Zeit, gib uns Zeit - die schwere Phase ist bald geschafft, dann wird alles besser - dann können wir unsere Beziehung wieder so führen, wie sie begonnen hat und alles ist wieder gut... Aber irgendwie ist es kein Stückchen besser geworden. Seit August geht es ihr in der Firma wieder besser - aber auf unsere Beziehung hatte das kaum (positive) Auswirkungen.
Vor ein paar Wochen hab ich mir die Mühe gemacht und all die Dinge die mich belasten und ich mir eine Veränderung wünsche auf einen Zettel geschrieben. Ich hab ihr den Zettel gegeben und mehrfach mit ihr darüber diskuttiert. Nach langem hin und her hat sie gesagt, sie würde mich verstehen. Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass sie den Zettel eigentlich nur lächerlich fand, und anderen gezeigt hat (angeblich um sich eine neutrale Meinung einzuholen - in meinen Augen mehr, um mich lächerlich zu machen und sich darüber zu amüsieren). Umgesetzt hat sie davon kaum was...
Nun ist vor 1 Woche wieder ein Streit wegen einer Kleinigkeit ausgeartet, weil jeder die letzten Wochen wieder nur Dinge in sich reingefressen hat, anstatt darüber zu reden. Ich, weil ich mich nicht getraut habe, sie darauf anzusprechen - sonst würde sie sich gleich wieder von mir kritisiert fühlen und ich sie nerven, und sie, weil sie ihre Ruhe will und das im ersten Moment lieber runterschluckt, als mich direkt drauf anzusprechen und so für Klarheit zu sorgen.
Sie hat wieder begonnen mir verbal zu drohen (jetzt ist Schluss, du kannst morgen ausziehen, ich erzähle alles deinen Eltern etc.), mich zu beschimpfen usw. Ich hab darauf aufgebaut, weil ich keinen Nerv hatte das runterzuschlucken und so hat sich das ganze wieder hochgeschaukelt. Irgendwann waren wir dann soweit, dass beide sagten: OK es ist Schluss, so kann die Beziehung nicht weitergehen, wir haben so keine Zukunft mehr. Wir waren uns für diesen Moment beide einig und so verließ ich den Raum. Kurze Zeit später kam sie ins Zimmer gesprungen und sagte mir, dass sie jetzt ja wüsste, was sie von mir halten solle - sie hätte von mir erwartet, dass ich nicht sage, dass Schluss ist (obwohl sie das ja zuerst sagte), sondern sage "Schatzi, wir schaffen das doch - ich kämpfe um unsere Beziehung" - was in meinen Augen auch wieder irgendwelche Psychospielchen sind. Später haben wir versucht nochmal in Ruhe zu reden, ich habe sie gefragt, wieso sie mir denn immer drohen würde, dass Schluss ist und ich ausziehen muss, etc. Sie sagte mir dann, dass sie sich nicht anders zu helfen wüsste und es in dem Moment nur ist, um ihren Willen durchzusetzen und als Druckmittel dient.
Für mich ist seitdem ein Punkt erreicht, in dem ich mich Frage, ob unsere Beziehung noch einen Sinn und vor allem eine gemeinsame Zukunft hat. Beim schreiben dieser Zeilen ist mir eigentlich schon bewusst geworden, dass ich mich zu sehr aufgegeben und meine eigenen Bedürfnisse zu sehr vernachlässigt habe - was geschehen ist, kann man nicht mehr rückgängig machen. Als ich ihr das gesagt habe, meinte sie, dass ich recht habe und ihr das so die letzten Monate nicht bewusst war. Es tur ihr leid, und sie möchte nun alles ändern - aber diesen Satz, hab ich schon so oft von ihr gehört, und ich kann jetzt einfach nicht mehr daran glauben... Warum soll sich denn gerade jetzt etwas ändern? An dieser Stelle waren wir schon so oft... Als ich ihr den Zettel mit meinen Wünschen und Bedürfnissen gegeben habe, hat sie das gleiche gesagt, und es hat sich auch nichts geändert. Warum also gerade jetzt? Sie sagt immer, dass das schwere Jahr Schuld daran gewesen ist und ich dafür doch bitte Verständnis haben soll - jeder hat mal eine schwere Phase, und da muss man in einer Partnerschaft eben zusammen halten. Aber ich kann mich doch nicht bedingungslos hingeben und überall zurückstecken, nur weil sie ein schlechtes Jahr hatte? Ich hab deswegen doch genauso Wünsche und Bedürfnisse die respektiert und befriedigt werden müssen? Oder seh ich das falsch? Ich kann ihr einfach nicht glauben, warum sich gerade jetzt etwas ändern soll - ich habe nichts, an dem ich mich festhalten kann, auf das ich mich berufen kann... Zu oft, wurde das Wort gebrochen. Zu oft, haben wir Grenzen überschritten. Sie sagt, sie kann den Streit vergessen und glaubt daran, dass jetzt alles besser wird - ich kann die verletztenden Worte nicht beiseite schieben und verdrängen, ich bekomm sie immer wieder in den Kopf. Seitdem ringe ich mit dem Gedanken, ob es nicht besser wäre die Beziehung zu beenden. Ob das alles nicht ein Zeichen dafür ist, dass wir so nicht zusammen passen? Ob unsere Beziehung zuvieles erleben musste, als dass wir darauf aufbauen können? Schließlich baut man doch auf den ersten gemeinsamen Monaten und Jahren die ganze Beziehung auf, und wenn das jetzt schon so kompliziert und unterschiedliche ist, wird das doch nicht besser, oder? Auch wenn sich ein Mensch darum bemühen kann, Dinge zu ändern - manche Dinge kann man doch nicht so einfach ändern? Schließlich ist sie ja auch schon fast 30 und in ihrem Verhalten eingefahren... Sollten die grundsätzlichen Ansichten und Einstellung nicht von Haus aus so sein, dass sie passen? Ich liebe meine Freundin trotz allem über alles und würde erstmal durch die Hölle gehen, wenn ich sie jetzt verlassen muss - aber auf der anderen Seite lauf ich Gefahr, mich selbst zu vernachlässigen und daran zugrunde zu gehen. Die ganzen üblen Beschimpfungen, welche sie zu mir schon sagte, nagen zu sehr an meinem Selbstbewusstsein... Die Hierarchie, die sie als Chefin kennt und gewohnt ist, dass alles nach ihrer Pfeife tanzt, überträgt sie 1:1 auf unsere Beziehung. Ich komme mir sehr oft nur wie ihr "Angestellter" vor, der ruhig zu sein hat, wenn sie ihre Ruhe will, der sich ihrer Meinung zu beugen hat und der Liebe geben soll, wenn sie Liebe braucht. Von Gleichberechtigung konnte ich die letzten Monate nicht viel fühlen...
Mein Herz sagt ja, der Verstand sagt nein... Sollten nicht Herz und Verstand im Einklang sein?
Wenn ich sie jetzt verlasse, wirft sie mir vor unsere Liebe aufzugeben und nicht hinter ihr zu stehen. Kein Verständnis für das schwere Jahr und sie zu haben, ihr keine Zeit zu geben, die Dinge umzusetzen und zu ändern... Ich bin aber nicht mehr glücklich - weil ich mich und all meine Bedürfnisse immer in den Hintergrund gestellt habe und fast nie etwas zurück kam. Ich hab liebe gegeben, aber kaum empfangen... Macht es Sinn, an der Liebe festzuhalten? Aber was ist dann, mit den verletzten Gefühlen in einem? Mit der Angst, es kommt beim nächsten Mal wieder so hart und artet wieder aus? Man beschimpft sich wieder und droht wieder? Kann man das alles in den Hintergrund stellen? Ich bin viel zu gutmütig für diese Welt, am Ende hab ich immer ein schlechtes Gewissen und gib nach...
Bitte entschuldigt den langen Text, aber das hat mir gleichzeitig geholfen, das ganze nochmal aufzuarbeiten. Ich hoffe ihr konnt mir helfen bzw. einen Rat geben, wie ihr die Situation einschätzt und ihr an meiner Stelle weitermachen würdet.
Wenn ihr noch was wissen möchtet, fragt einfach.
VIELEN HERZLICHEN DANK FÜR EURE HILFE! :BIEN: