Hallo ihr Lieben!
Ich sage euch schon mal danke dafür, dass ihr euch meine Sorgen anhört! Die Geschichte wird leider ein bisschen länger, aber ich probiere mich so kurz zu fassen wie möglich.
Ich bin in eine WG zu *einem* Freund gezogen und nach einer Weile sind wir zusammen gekommen. Die Anfangszeit war *wirklich* schön, aber dann fing relativ schnell schon das Klammern an. Wenn ich zu Freunden gegangen bin hat es Vorwürfe gegeben, da wir öfters mal feiern gegangen sind, hat er versucht mir ins Gewissen zu reden. Mitgehen wollte er nicht, die meisten meiner Freunde hat er bis heute noch nicht einmal gesehen.
Aber bei dem ist es leider nicht geblieben. Er hat eine bipolare Freundin mit der wir eine Weile rumhingen (was anderes macht sie leider nicht wirklich) und ihr hängt er an den Lippen. Sie ist Architektutstudentin und er wäre gerne einer, ich glaube deshalb die große Faszination für sie. Dessen ist sie sich natürlich auch bewusst und hat damit gespielt. u.A. hat sie immer deutliche Andeutungen gemacht, dass sie ihn mir sofort ausspannen könnte, wenn sie wollte und andere Machtspielchen (einige....). Ich habe ihn damit konfrontiert und er sagte, dass es nicht cool ist aber sie ist nun mal instabil.
Da sie es sich auch mit anderen verscherzt hat, war lange kein Kontakt zu ihr, der sich jetzt langsam wieder aufbaut. Und diese Rechtfertigung, dass sie nun mal instabil ist, kommt wieder.
Naja, das war unsere erste Krise und ich bin sukzessive aus meinen Freundeskreis in seine Arme gerutscht. Parallel zu ihr fingen aber auch Gemeinheiten seinerseits an. Er hat mich beleidigt, manchmal versteckt, manchmal ganz offensichtlich. Es ging dann um Dinge wie: meinen Einrichtungsgeschmack meines Zimmers (nicht genug Style), mein Kochen, mein Kleidungsstil (der eher normal ist), mein Humor (angeblich nicht existent, weil ich seine Witze nicht immer witzig finde), also war ich ihm irgendwie nie genug & das hat er mir richtig gezeigt. Es wurde so schlimm, dass ich ausziehen musste, obwohl es meine finanzielle und zeitliche Situation nicht erlaubt hat.
Wenn wir gemeinsame Unternehmungen gemacht haben, was viel zu selten vorkam, hat er es geschafft durch striktes Ablehnen von Allem die Unternehmung (mein Lieblingsfestival, Urlaub, etc) erstmal wirklich kaputt zu machen. Es hat viel Überredungskunst meinerseits und manchmal eine unerwartete helfende Hand gebraucht, um die Unternehmungen noch zu retten. Mittlerweile habe ich keine Lust was mit ihm zu machen, aber irgendwie auch selbst nicht mehr.
Sexuell läuft überhaupt nichts, erst hat er massive Erektionsstörungen gehabt, mittlerweile ist meine Libido komplett zerstört, was extrem ungewöhnlich für mich ist.
Irgendwann hat er sich mir gegenüber geoutet und mir gesagt, dass es eigentlich lieber eine Frau wäre und schon mit Psychologen über Hormontherapie und ggf. Umwandlung gesprochen hat. Da die Nebenwirkungen allerdings massiv sind und man als Mann im Arbeitsleben auch einige Vorteile genießt (er studiert Informatik). Es war schon ein kleiner Schock für mich, und hat sicherlich auch zu meiner sexuellen Verunsicherung beigetragen (ich will ihn nicht so deutlich in die Position eines Mannes bringen).
Ich habe ihn in meine Frauenmannschaft integriert (ist ein gemischtes Team) und er fühlt sich da sehr wohl.
Allerdings bin ich jetzt total raus da, was nicht unbedingt mit ihm zusammen hängt, mir aber trotzdem sehr weh tut. Ich hatte 5 Jahre mit fehlender Anerkennung und Rumgezicke zu kämpfen & er wird mit offenen Armen empfangen. Er erzählt auch immer fleißig mit strahlenden Augen wie toll alles ist, obowhl ich ihm schon oft gesagt habe, wie sehr es mir weh tut. Jetzt gab es einen Konflikt und ich bin komplett raus. Er bezieht natürlich nicht Stellung um seine nicht zu gefährden.
Er ist auch meinem Rat gefolgt und hat die Uni gewechselt und deutlich weniger Druck. Jetzt hat er dort eine Männercrew mit der er einiges auch zusammen macht. Manchmal verheimlicht er mir schon einiges, wahrscheinlich weil er mir nicht ins Gesicht halten will, dass es mit anderen weggeht und Spaß hat. Bei mir holt er sich immer Support und Bestätigung, Kuscheleinheiten usw. was auch schön ist. Aber weggehen tun wir nicht.
Und nun zum Schluß die Sache die mir wirklich Angst macht: Ich mache selber überhaupt nichts mehr. Ich gehe noch zu paar Freunden, ganz selten auf eine Party, aber tanzen oder einfach mal rumalbern habe ich einfach verlernt. Meine Libido ist komplett zerstört und auch das belastet mich. Ich war schon immer ein bisschen depressiv, da ich kein einfaches Leben hatte, aber so zu Hause vergraben habe ich mich noch nie. Und es tut mir überhaupt nicht gut, aber ich finde auch nicht die Kraft mich mit anderen zu verabreden.
Ich hab keine Ahnung was ich machen soll. Ich hab manchmal das Gefühl ich bin in eine ungesunde Koabhängigkeit zu ihm gerutscht. Ein paar Kommentare von euch wären sicher sehr hilfreich um eine andere Perspektive mal zu beleuchten.
Danke, wenn ihr bis hierher gelesen habt!! Danke, dass ihr euch da ein bisschen Gedanken macht!!
Alles Liebe,
Sunny