Hallo ihr lieben,
schön dass ich bei euch sein kann! Hab mich extra für diesen Thread im Forum angemeldet, um mir meinen Frust von der Seele zu schreiben und externen Rat anzuhören.
Ich will mich "kurzfassen", soweit es geht:
Ich (m, 26) bin seit ca. 7 Jahren mit meiner Freundin (w, 26) zusammen, davon wohnten wir auch mehrere Jahre zusammen. Es gab vor 4 Jahren eine Pause von ca. 3 Monaten, bei welcher wir jedoch beide bemerkten, dass wir einander wieder haben wollen.
Jetzt ist es natürlich kaum möglich, euch die Höhen und Tiefen und generellen Begebenheiten der Beziehung objektiv in Kurzform darzustellen. Deswegen konzentriere ich ich auf "das Wichtigste" und werde, falls es Rückfragen gibt, auf diese eingehen.
Wir leben eine per se sehr harmonische Beziehung. Wir sind beide eher "verrückt" (z.B. ist unser gemeinsamer Freundeskreis wohl eher weit ab von einer "norm"), kommen beide aus schwierigen Haushalten (Beide Trinker als Väter, keine harmonische Ehe der Eltern, giftige Streitkultur zu Hause etc..) und haben uns beide mit viel Müh und Fleiss über die letzten Jahre einen akademischen Titel geholt und dabei auch immer zusammen gehalten.
Wir haben schwere Schicksalsschläge (Tod etc) gemeinsam durchgestanden und sind dabei ein gutes Team. Wir haben zwar teilweise verschiedene Lebensvorstellungen (ich z.b. habe eher Fernweh und will ins Ausland, sie will am besten nahe ihrer Familie wohnen in Zukunft - Sie ist eher sehr modisch und ich eher altbacken...), aber diese waren bei weitem keine unschlagbare Brücke zwischen uns und haben die Beziehung vielmehr interessant gehalten. Wir haben so viel voneinander profitiert und gelernt, würde ich aus meiner Perspektive sagen (sie würde es denke ich genauso einschätzen).
Das alles hat uns sehr zusammen geschweisst. Wir sind ein starkes Team, aussenstehende sagen oft "ihr seid so ein tolles Paar" o.Ä...
Wäre da nicht dieses "eine Problem", welches einen immer tiefern Spalt in die Beziehung geworfen hätte. Und zwar ist es die sexuelle Anziehungskraft bzw. das Sexleben.
Die ersten 1-2 Jahre der Beziehung lief alles gut, wir waren wild, experimentierfreudig, haben uns beide gleich entwickelt und verspürten beide Lust. Dabei ging der "Startpunkt" schon immer von mir aus: Ich wollte - habe sie "verführt" und wir hatten Sex. Ich war damals auch noch ein sehr extrovertierter Mensch (im Show-/Eventbusiness mit unzähligen Leuten zu tun gehabt) und aus jetztiger Perspektive denke ich, dass ich damals anziehender war, weil mich immer mal attraktive Frauen umgeben haben und ich mir auch noch nicht wirklich sicher war, für immer eine Beziehung zu wollen, da ich damals noch enorme Bindungsängste aufGrund meiner Erfahrungen in der Kindheit hatte - kann natürlich auch totaler Schwachsinn sein. Fremd gegangen bin ich nicht!
Es fing nach mehreren Jahren an, dass ich mich daran störte, dass alles sexuelle ausschließlich von mir ausgeht. Mann will ja auch mal "vernascht werden"! Wenn ich mich zurück erinnere, fing es vor allem da an für mich "schlimm" zu werden, als ich das gemacht habe, was sie eigentlich immer wollte: Ihr zu sagen, dass ich mir nur noch sie als Frau vorstellen kann und ich mich für immer für sie entschieden habe. Da ich ein sehr offener und kommunikativer Mensch bin, hab ich natürlich irgendwann "offensiv" angesprochen dass ich kurzum gesagt mehr bzw. leidenschaftlicheren Sex will. Ich habe hinterfragt, was dahinter steckt und ob man ihre Lust irgendwie steigern könnte.
Anfangs stieß das auf großes Missverständnis: Ich war der Perversling und würde nur ans eine denken. Das hat mich sehr verletzt und ich habe mich stark selbst hinterfragt, wollte ich doch auf keinen Fall das sein, was sie mir vorwarf (Würde mich als Feministen bezeichnen). Also war das Thema erstmal für ein paar Monate gegessen und ich habe versucht, mein Verlangen runterzuschrauben. Das war jedoch im Nachhinein ein Fehlschlag, da ich wie ein kleines Kind irgendwann nur noch mehr wollte. Also hab ich versucht, an mir zu arbeiten. SIe immer wieder gefragt, ob sie etwas an der Beziehung bzw. an meiner Person störend findet (und bin dabei darauf gekommen dass es schon einige Verbesserungspunkte gibt). Und habe alles aufgenommen und versucht aktiv umzusetzen: Mehr Sport, mehr gemeinsame romantische Aktivitäten, eine große Palette Hemden etc. gekauft und mich gut gekleidet. Ihr einfach mal mit Rosen ein Frühstück an den Tisch gezaubert .- ohne Hintergedanken!
Leider hat sich absolut nichts geändert. Im Gegenteil: Dadurch, dass ich das Problem in den Raum stellte und ansprach, baute sich eine Blockade auf und sie fühlte sich unter Druck gesetzt. Das tat mir wirklich unglaublich leid und ich versuchte alles wiederum zurück zu stellen, soweit es ging, und ihr einfach nur ein toller Mann an der Seite zu sein. Leider klappte das nach Jahren hin und her nicht mehr - ich war regelrecht untervögelt und hatte inzwischen ein unstillbares Verlangen aufgebaut.
Irgendwann hat sich bei ihr was gedreht und ich war nicht mehr der Perversling und sie meinte, sie will einfach nicht so wie ich und hat eigentlich fast gar kein Verlangen nach Sex - so masturbiere sie auch nur 3-4x im Jahr. Ich hingegen hab irgendwann fast ne Pornosucht aufgebaut, gegen die ich seit paar Monaten nun auch wieder aktiv vorgehe.
Ich habe vieel Zeit im Internet verbracht, andere Meinungen zu dem Thema gelesen, gemerkt dass ich nicht alleine stehe mit dem Problem. Irgendwo hat mal eine Frau geschrieben, dass es bei ihr ähnlich war und an der Pille lag. Ich konnte meine Freundin davon überzeugen, diese abzusetzen. Das ist nun ca. ein 3/4 Jahr her - ohne Änderung in ihrem Verlangen.
Inzwischen sind wir irgendwie am Ende - Ich fress das Problem in mich rein, weil sie inzwischen doch schon stark "mitbelastet" ist. So tue ich ihr so leid, dass sie mir manchmal Sex anbietet, obwohl ich merke, dass sie eigentlich gar nicht so richtig will. "Mitleidssex" hab ich in manchen Foren dazu gelesen. Das wiederum lässt mich total unmännlich fühlen - hat mich in eine regelrechte Depression geritten. Ich habe weniger Selbstvertrauen und schlafe deswegen teilweise Nächte nicht mehr durch. Sie würde mir auch immer anbieten, dass ich z.B. ihre Brüste "vögel" oder auf ihre Nacktheit masturbiere. Am Anfang fand ich das als Zwischenlösung toll - inzwischen krieg ich allein beim dran denken die nächste Depression. Ich fühle mich wie der letzte Lappen. Egal was ich mache - meine Freundin steht nicht auf mich und ich komme ernsthaft nicht mehr damit klar.
So habe ich seit ca. 2 Wochen den Beschluss gefasst, Schluss zu machen. Das habe ich auch schon vor 3 Monaten versucht mit dem gleichen Argument, allerdings war sie so unfassbar traurig (irgendwo aber auch bisschen verständnisvoll) - ich konnte es nicht ertragen, dass sie so gar nicht damit klarkommt. Ich liebe diese Frau. Ich bin durch richtig miese Scheisse geritten mit ihr und wir haben einen komplett gleichen Freundeskreis. WIr lachen sehr viel miteinander und verstehen uns blind (fast wie im Film). Wir leben einfach in vollen Zügen - nur das Sexproblem steht dazwischen. Sie tat mir so unfassbar Leid, also habe ich noch vor 3 MOnaten beschlossen lieber leide ich bis Ende des Lebens als ihr das "anzutun" - es gibt ja wichtigeres als Sex.
Ich begehre sie so unfassbar sehr und sie würde nach eigener Aussage auch mit 1x im Monat Sex Problemlos klar kommen. Zwischendurch waren wir auch irgendwie bei 1x die Woche Sex, aber er gibt mir leider nichts mehr, da es nur dieser "Mitleidssex" ist und demnach läuft aktuell so gut wie nichts.
Ich bin ein emotionales Wesen, deswegen schreibe ich hier - gehts nach einigen Kumpels, so solle ich schlussmachen, da ich "alle Chancen" bei anderen Frauen habe. Vor Jahren habe ich mich jedoch eigentlich entschlossen - Ich finde, das Leben besteht aus Entscheidungen, und eigentlich habe ich damals eine Entscheidung für diese Frau getroffen. Jedoch bin ich inzwischen depressiv und dieses "kleine Problem" frisst sich durch meinen kompletten Tagesablauf. Und ich will keiner dieser Assis (Vorsicht! Nur meine Ansicht!) werden, die in der Ehe dann zu Prostituierten gehen oder eine Affäre haben oder anderweitig ausrasten. Ich merke, dass es ein Grundbedürfnis ist. Und viele Momente im Leben haben mir eindringlich gezeigt - man lebt nur einmal.
Was ist eure Meinung? Schluss machen? Noch etwas versuchen? Paartherapie kommt nicht in Frage - Da ich in diese Richtung sehr "erfahren" bin, weiß ich, was mir vorgeschlagen wird und wir haben auchd as meiste schon versucht.
Liebe Grüße und Respekt, wer bis hier gelesen hat!