Hallo,
ich versuche mich kurz zu halten - fürchte aber ich schaffe es nicht. Brauche dringend RAt - vielleicht gibt es ja Frauen mit ähnlichen Erfahrungen. Nach über 22 Jahren Beziehung, davon 14 J. verheiratet (ich bin 38, mein Mann 45 Jahre) habe ich nun seit einigen Monaten den immer festeren Entschluss mich zu trennen.
Wir haben zwei Kinder, 14 und 11 Jahre.
Unsere Beziehung ist schon lange nicht mehr das gelbe vom Ei, ich frage mich manchmal sogar ob sie es jemals war. Wir haben keine Gesprächsthemen mehr, wir können nicht zusammen lachen. Körperliche Nähe, geschweigedenn Zärtlichkeiten gibt es auch nicht mehr.
Mein Mann lebt sein Leben. Ich lebe das Leben mit den Kindern. Ich muss Entscheidungen alleine treffen, mich um alles kümmern. Das hat sich in den letzten Jahren immer mehr verstärkt. Wir leben nur noch nebeinenader her. Familienunternehmungen gibt es kaum und auch sonst fühle ich mich schon seit Jahren als Alleinerziehende. Denn auch sein Interesse an den Kindern wird immer weniger. Klar werden die Kinder älter. Aber ihn interessiert nichts. Nicht wie es in der Schule läuft, nichts. Schon oft habe ich ihm gesagt, was mich stört, dann läuft es mal ein paar Tage besser, dann geht es wieder in den gleichen Trott. Das kann und will ich nicht mehr.
Im Mai habe ich ihm erklärt, dass ich nicht weiß wie es um meine Gefühle für ihn steht, dass ich mir ein bisschen Abstand wünschen würde um mir darüber klar werden zu können.
Er hat dies nicht verstanden. Vernünftige Gespräche sind kaum möglich. Er verhält und reagiert wie ein kleines Kind. Zieht das was ich sage ins Lächerliche, er wird dann ignorant und verbal verletztend.
Seit Mai gab es dann immer wieder Gespräche. Das Problem er ist nicht bereit für die Auszeit aus dem Haus auszuziehen (es ist sein Haus!). Ich ziehe nicht aus, weil ich meine Kinder nicht "alleine" lassen möchte.
Er schweigt das alles die letzten Monate tot, macht so alles wäre alles ok. Sucht kein Gespräch mit mir und schweigt es tot. Für ihn ist wichtig - nicht als "Schuldiger" an den Problemen hingestellt zu werden. Ich gebe ihm auch nicht die "Schuld" - ich habe mind. genauso meinen Anteil daran wie er, dass es so ist wie es ist. Mittlerweile unterstellt er mir, ich hätte einen anderen Mann - was nicht stimmt.
Schon Jahre lang ist es so, dass er mir immer wieder (wenn ich ihm z. B. sage, was ich mir wünsche - sei es Zeit mit der Familie oder dass er mich mehr unterstützt oder sich für die Kinder interessiert - dann gibt er immer zur Antwor "Dann such dir doch einen anderen") Ich weiß nicht wie oft ich diesen Satz schon gehört habe. Das ist sehr verletzend.
Auch schon vor Jahren habe ich über Trennung nachgedacht, aber immer gedacht, ich kann ihn nicht im "Stich" lassen, denn er würde echt "untergehen" weil er sich ja was z.B. die Finanzen, Einkaufen, etc. um nichts kümmert.
Nun habe ich natürlich auch ein Stück Angst vor diesem Schritt. Wie gesagt - ich müsste mit den Kindern ausziehen - er würde uns nie hier wohnen lassen. Ich bekäme einen kleinen Anteil, das haben wir damals so geregelt.
Finanziell geht es uns sehr gut - wenn ich gehe, fange ich quasi bei Null an. Das macht mir die meiste Angst an all dem. Würde ich bleiben, hätten auch die Kids mehr Möglichkeiten, was z.B. ihre Ausbildung betrifft. Aber nur bleiben wegen finanzieller Gründe in einer "toten Ehe"? Ich habe halt Angst, dass ich diesen Schritt irgendwann bereuen würde. Ich arbeite nur Teilzeit - wenn ich gehe müsste ich zumindest Stunden aufstocken... Das wäre kein Problem. Aber dennoch habe ich Zukunftsängste.
Dann kommen auch so Gedanken - was wenn ich irgendwann die Trennung von ihm bereuen würde. 22 Jahre sind eine lange Zeit, man gewöhnt sich an Vieles. Aber ich empfinde halt keine Liebe mehr für ihn. Aber gleichzeitig habe ich auch "Angst" mich auf keinen anderen Partner mehr einlassen zu können.
Vielleicht hat jemand einen Rat für mich. Ich würde mich freuen.