Hallo liebe Forumsgemeinde
Hier zu meiner Story:
Vor fünf Jahren kam ich (damals 26) mit meiner Freundin (ebenfalls 26) zusammen. Sie war und ist eine schöne Frau. Ich fühlte mich bei ihr von Anfang an wohl und geborgen. Es war schön nach langer Zeit jemanden an meiner Seite zu haben und mit ihr ein gemeinsames Leben zu führen. Ich war glücklich und sie auch.
Nach zwei Jahren zogen wir zusammen, obwohl ich damals schon leichte Zweifel hatte, da ich feststellen musste, dass wir teilweise charakterlich sehr unterschiedlich sind. Einfach gesagt, ist sie eher Pessimist und ich Optimist. So kam es auch öfters zum Streit, welcher jeweils von ihr initiert war. Es ging dabei um unwichtige Sachen, Kleinigkeiten. Kommt ja vor. Ich hatte das Gefühl, dass sie ihre eigene Unzufriedenheit an mir ausliess. Ich bin leider Streit nicht so gewohnt, weshalb ich ihr nie die Stirn bot und sie konfrontierte. Eher belächelte ich die Vorwürfe, da es sich, wie gesagt, aus meiner Sicht um Kleinigkeiten handelte und sie es "im Ganzen ja gut hat". Zu erwähnen ist noch, dass sie zu dieser Zeit ziemlich viel Stress auf der Arbeit hatte. Da ich eh der Aktivere bin, habe ich mich viel um den Haushalt gekümmert und was halt so noch anfiel. Machte mir nichts aus. Ich weiss, was nun viele denken... Ich nervte mich deshalb umso mehr, wenn sie wieder wegen etwas rummaulte. Die Arbeit wurde irgendwann auch weniger und sie weniger gestresst.
Mit der Zeit stellte sich für mich immer mehr hinaus, dass wir meines Erachtens wenig gemeinsam haben. Ich interessiere mich für Fitness, Ernährung, Tiere und Musik. Gehe gern raus und unternehme etwas. Sie will unter der Woche einfach nur fernsehen und am Wochenende zu entspannen. Wir hatten also keine Hobbies zum Teilen.
Sexuell gesehen war der Ofen irgendwann aus. In den letzten zwei Jahren hatten wir vielleicht noch fünf Mal Sex. Als ich sie darauf ansprach, stellte sich von beiden Seiten heraus, dass wir uns zu unserem Gegenüber überhaupt nicht mehr angezogen fühlten (wir haben uns aber nicht gehen lassen, oder so). Sie konnte gut damit leben. Ich hatte zu kämpfen, blieb jedoch stets treu.
Schlussendlich entschieden wir, die gemeinsame Wohnung aufzugeben und wieder getrennt zu wohnen. Wir vereinbarten nach drei Monaten nochmals über den weiteren Verlauf unserer Beziehung zu entscheiden.
So eröffnete ich ihr vor einer Woche, dass ich die Trennung möchte. Ich wollte mich schon mehrfach trennen, schaffte es schlussendlich jedoch nie. Ich hing doch zu sehr an der gemeinsamen Zeit. Ich wusste, dass meine Freundin alles für mich tun würde. Sie würde stets an meiner Seite sein. Ich weiss zudem, dass sie mich braucht. Sie erwähnte öfters, dass sie alleine nicht klar kommt und ehrlich gesagt, glaube ich das auch. Damit kann ich nur schwer umgehen.
Ich weiss, dass sie momentan durch die Hölle geht und ich habe ernsthafte Befürchtungen, dass sie arg Probleme haben wird, die Trennung zu überstehen. Sie hatte schon viel in ihrem Leben zu kämpfen. Einiges davon hat sie sich selber eingebrockt. Ebenfalls geht es auch mir nach der Trennung schlecht. Ich vermisse im Minimum meinen besten Freund, der sie zuletzt war. Ebenfalls fühle ich mich unsagbar schuldig und hilflos, da ich ihr, verständlicherweise, bei der Sache nicht helfen kann. Wer kann das verstehen? Wie soll ich mich am Besten verhalten?
Zu sagen ist, dass es meine erste ernsthafte Beziehung war und ich deshalb noch keine grosse Erfahrungen diesbezüglich sammeln konnte.
Ja ich weiss, im ganzen Text fehlt das Wort Liebe. Anfangs war ich sicher verliebt in sie. Es war aber nicht so, dass es Hals über Kopf war. Ich bin aber auch eher ein Kopfmensch. Ebenfalls fehlte die grosse Leidenschaft. Das Schöne an der Beziehung war, dass wir einander wirklich gut kannten und wussten wie der Andere tickt. Zudem gaben wir einander in den schweren Zeiten halt und durften schöne Dinge und Momente gemeinsam erleben.
Also, was haltet ihr davon?