Hallo ihr Lieben,
das ist mein erster Beitrag hier im Forum; ich lese aber ab und an mit.
Tja wie der Titel schon verrät ist zwischen mir und meiner
(ex) Freundin nach 12 Jahren Beziehung und insgesamt 14 Jahren "kennen" nun schluss.
Letztendlich war wohl der Katalysator Hausbau entscheidend; wir hatten uns vor rund 2 Jahren dazu entschlossen mit Hilfe ihrer Eltern ein kleines Reihenhäuschen zu bauen, da der Wunsch meiner Freundin nach einem "Nest" und unserem latenten gemeinsamen Kinderwunsch uns in diese Richtung getrieben hat und die Gelegenheit günstig war.
Wir haben vorher darüber geredet dass der Hausbau so oft ein großer Belastungstest für Beziehungen ist, da beide Partner unter enormem Dauerstress stehen. Nur darüber reden und sich diverse Foren im Internet anschauen sind eine schöne und leider theoretische Sache; ich hatte mir mit dem Innenausbau neben meiner eigentlichen Arbeit leider etwas viel vorgenommen und meine Freundin litt seit einiger Zeit sehr unter einer Neubesetzung im Führungsbereich ihrer Arbeitsstelle. Das ging bei ihr schließlich bis nahe an den burn-out-bereich; sie ist ein sehr sensibler und in weiten Teilen eher zurückhaltender Mensch und sehr darauf bedacht eine positive Außenwirkung auszustrahlen, sowohl im beruflichen als auch im privaten ( z.B. Freundeskreis ) Bereich.
Ich habe ihr oft versucht etwas mehr Durchsetzungsvermögen "einzuimpfen", habe dies aber angesichts des eigenen Stresspegels wohl zunehmend unsensibler bewerkstelligt. Ich fühlte mich mit der ganzen Arbeit am Haus im Stich gelassen und habe nur noch auf mich geschaut, ich denke mal sie hat es bezüglich ihrer Probleme ähnlich gmacht.
In den letzten Wochen / Monaten haben wir immer weniger miteinander geredet, Zärtlichkeiten ausgetauscht oder allgemein gesagt Beziehung gelebt. Es war eher eine Art WG. Wir waren beide recht dünnhäutig, haben uns zwar nicht so oft gestritten aber doch bei weiten mehr als vor dem Hausbau.
Dann fing es langsam an; ab Januar/Februar hat sie stetig mehr mit ihren Arbeits-Freundinnen unternommen und auch mal bei der einen oder anderen übernachtet; eigentlich bin ich kein übertrieben eifersüchtiger Mensch aber irgendwann habe ich sie darauf angesprochen und ihr versucht klarzumachen, dass ich es schöner fände wenn wir wieder mehr Gemeinsamkeit leben würden.
Danach war sie mit ihren Eltern eine Woche im Urlaub; bei ihrer Rückkehr habe ich dann gemerkt dass etwas nicht stimmt. Sie war mir gegenüber distanziert und wortkarg. Es war dann nur noch eine Frage von Tagen; drei Tage später habe ich es ihr dann aus der Nase gezogen. Sie hat sich in einen Arbeitskollegen verliebt ( den sie pikanterweise drei Wochen vorher noch zu einem Fußballspiel mitgebracht und quasi unserem Freundeskreis als Arbeitskollegen vorgestellt hat ) und mir gesagt dass sie sich unsere Beziehung nicht mehr vorstellen kann. Ich wollte um sie kämpfen aber sie hat mir klar gemacht ( auch mit ihrer sehr distanzierten Körpersprache ) dass es keinen Sinn für mich hätte.
Danach ging es eigentlich sehr schnell; ich habe die nächsten zwei Wochen bei Freunden übernachtet und mir eine Wohnung gesucht; vor 14 Tagen bin ich dann ausgezogen. Da wir fast alle alten Möbel weggeworfen/-gegeben haben und mittels eines Darlehens vieles neu kauften, bin ich quasi nur mit Umzugskartons und wenigen Gegenständen in meine neue Wohnung.
Ohne meine Freunde wäre ich in ein sehr tiefes Loch gefallen; meine (ex) Freundin hat bis auf zwei Ausnahmen den Kontakt zu unserem gemeinsamen Freundeskreis abgebrochen, der ihr eigentlich am Herzen lag.Sie ist laut einer Freundin sehr glücklich mit ihrem neuen Freund ( der jünger ist als sie ) und in meinen lichten Momenten :-D gönne ich es ihr wirklich. Denn ich schätze sie trotzdem als Menschen, das kann auch meine Wut und mein verletzter Stolz nicht überdecken.
Aber ich habe sehr mit der Trennung zu kämpfen; mir darüber bewusst zu werden was ich vernachlässigt / falsch gemacht habe und das einsetzende Kopfkino wenn ich an sie und ihren Neuen denke. Ich habe das "Loch" mit Gesprächen gefüllt, mich viel mit engen Freunden unterhalten. Sie fehlt mir, ich kann nicht einmal genau sagen unter welchem Aspekt genau; die Gespräche, Zärtlichkeiten, gemeinsame Unternehmungen...alles kombiniert. Ich fühle mich total alleine; meine Freunde sind wirklich lieb und versuchen mich aufzumuntern, aber wenn ich Abends in der ( recht leeren ) Wohnung sitze dann ist es doch schwer zu ertragen.
Sie hat gesagt dass es für sie sehr wichtig ist weiter mit mir Kontakt zu haben, auf freundschaftlicher Basis. Aber ich bin mir nicht im Klaren darüber ob das für mich möglich ist; ich habe ihr dann gesagt dass ich für einige Monate komplett den Kontakt zu ihr abbreche um mein Leben irgendwie auf die Reihe zu bekommen; das hat sie doch mehr getroffen als ich dachte.
Ich hoffe die schlechten Phasen lassen irgendwann nach; ich bin zur Zeit zwischen guten und schlechten Momenten hin-und hergerissen wobei die schlechten noch klar überwiegen. Ich hoffe auch das Gefühlschaos wird irgendwann klarer, irgendwie komme ich mir vor wie in einem permantenten Ausnahmezustand.
Das ist jetzt doch länger geworden als ich dachte; auf jeden Fall danke für eure Geduld,
leeven Jroß
Colönchen