tuija_12121525Hallo Kriesi!
Tja, ist schon ganz schön doof, wenn Männer glauben, dass sie 2 Frauen gleichzeitig lieben!
Ich war noch nicht in dieser Situation, mich zwischen 2 Männern entscheiden zu müssen. Ist es nicht eher der "Reiz des Neuen" und zu Hause zu viel "alltägliches". Ich habe, nachdem ich viele Wochen starken Druck auf meinen Mann ausgeübt habe leider die Erfahrung gemacht, dass ich ihn wohl gerade mit den vielen Streitereien und diesem Entscheidungsdruck eher in die (für mich) falsche Richtung getrieben habe - nämlich zu dieser anderen Frau. Er versichert mir zwar, dass sie keine Beziehung mehr zueinander haben, sagt aber offen und ehrlich, dass sie ihm wohl noch so viel bedeutet, dass er ihre Freundschaft (noch)nicht aufgeben möchte. Egal wie, ich glaube, er kann sich im Moment wirklich nicht entscheiden. Wir haben gestern ein sehr langes und auch ruhiges Gespräch geführt, in dem er mir auch erklärte, dass er am Anfang unserer Trennung (die ersten 3 Monate) sich ganz sicher war, dass er niemals mehr zu mir zurück möchte, weil er ganz einfach froh war, weg zu sein. Es hatten sich bei ihm wohl so viele Dinge angestaut, er suchte nur noch die negativen Eigenschaften an mir, das Positive übersah er einfach. Ich habe mich durch diese Trennung - Gott sei Dank - aber auch sehr verändert. Zum einen rein äußerlich (durch die Gewichtsabnahme von 15 kg habe ich nun endlich wieder das Gewicht, welches ich vor der Geburt unserer Kinder hatte), zum anderen auch von meiner Einstellung her. Ich bin nicht mehr der Putzteufel, der ich einmal war, meine Kinder dürfen sich nun draussen (auch wenns regnet) dreckig machen, auch in ihren "guten" Kleidern.
Ich war so eine richtige "Übermama" und "Überhausfrau". An meine Kinder durfte nicht zu viel Sonne, kaum Wind und Regen - sie könnten ja krank werden oder es könnte wer weiss was passieren... Dabei haben wir ein so tolles Grundstück, auf dem kann man toben und, und,und... die beiden sind jetzt echt so glücklich bei Wind und Wetter draussen zu sein - und das Schönste: sie sind weniger krank als vorher, als sie so überbehütet waren.
Echt krass, oder??? Wie gesagt, bei mir lag eine solche Werteverschiebung vor, die ich (dank meiner Therapeutin)nun endlich in den Griff bekam. Das sind auch Dinge, die wohl bei meinem Mann bewirkt haben, einmal nachzudenken.... Plötzlich fallen ihm auch wieder positive Eigenschaften an mir auf...
Aber eines ist klar: ich habe mich verändert, bin sehr stolz darauf, aber: ich habe dies nicht getan, um meinem Mann irgendwie zu gefallen!!! (Das tut jetzt leider meine Schwägerin, sie hat auch eine Ehekrise und läuft echt Gefahr, sich für Ihren Mann aufzugeben. Sprich: sie tut alles, um ihm zu gefallen. Ich glaube, das kann nur schief gehen!)Ich habe diese Veränderungen zuerst gar nicht so sehr gespürt, habe aber dann irgendwann gemerkt, dass alles viel einfacher und besser läuft. Somit war für mich diese Trennung - so schlimm sie auch ist/war - ein wichtiger Schritt für mich persönlich. Ich bin gereift, stärker und auch selbstbewusster geworden. Ich wustte vorher gar nicht, dass mir mein Ehemann und vorallem auch meine eigenen Eltern mir so wenig zutrauen. In ihren Augen war ich immer noch das kleine Mädchen, das beschützt werden muss. Ich bin dadurch, dass ich ihnen das Gegenteil beweisen konnte wirklich endlich erwachsen geworden. Hätte zwar alles vielleicht auch weniger dramatisch ablaufen können, aber das lässt sich jetzt leider nicht mehr ändern. Mein Mann hat mich jetzt gebeten, dass ich nicht mehr so viel Entscheidungsdruck auf ihn ausüben soll, weil ich ihn damit, wie schon gesagt, in die andere Richtung treiben würde, denn eigentlich sei er sich jetzt gar nicht mehr sicher, dass er wirklich die Trennung möchte.(Er verglich das mit einem Verbot, das man Kindern gegenüber ausspricht, dass alles Verbotene umso mehr reize...)Ich hoffe, dass wir bald eine Basis finden, mit der wir beide glücklich sind...
Schreib mir doch mal, wie es bei Euch weiter geht, ob ihr auch Kinder habt ....
Freue mich, etwas von Dir zu hören!
Lg
Anja