Hallo zusammen,
ich hatte mich bereits schon einmal an Euch gewendet um eure Meinungen zu hören.
Hier nochmal eine kurze Einleitung um einen Einblick in meine jetzige Situation zu bekommen:
Ich habe meinen Partner im September 2015 kennengelernt. Über das Internet. Im November 2015 meinte er plötzlich er zieht zu mir in den Ort weil ich seine Traumfrau bin. Das ging alles ziemlich plötzlich. Ich dachte, so naiv wie ich damals war, wow ein Traum. Der Mann macht alles für mich.
Kurz darauf wollte er ein Kind mit mir, da er kein "alter" Papa sein will er wäre ja immerhin schon 28 Jahre...auch darauf habe ich mich eingelassen. Ja, ich weiß, das war dumm von mir.
Kurz nachdem ich schwanger war, wurde er komisch. Er wurde launisch, hat volle Kaffeetassen durch den Raum geworfen wenn ich etwas gemacht habe das ihm nicht gepasst hatte. Hat gebrüllt, Türen geknallt und mir immer wieder gesagt er ist so ein Wahnsinnskerl, niemand kann ihm was.
Ich dachte nur "Super, ich bin schwanger. Ich muss das irgendwie hinbekommen."
Gesagt getan, ich habe mich verbogen und versucht ihm alles recht zu machen. Ich muss gestehen, es war keine schöne Schwangerschaft. Ich dachte so oft, wie es dem Kind in mir wohl geht wenn es dieses Geschrei mitbekommt. Und dann das ganze Weinen meinerseits weil ich an meine Grenzen gelangt bin.
Trotz alledem haben wir dann im Oktober 2016 eine wundervolle kleine Tochter geschenkt bekommen. Sie ist mein ein und alles.
Ich dachte es wird nun alles gut. Und mal wieder war ich naiv genug zu glauben er könnte sich ändern. Im April 2017 habe ich mich dann auf einen Hauskauf eingelassen. Wir leben nun inzwischen in diesem Haus und es wird immer schlimmer.
Er brüllt, beschimpft mich als (bitte entschuldigt) Schlampe und !@#*!. Wenn ich nicht genau das sage was er sich vorstellt sagt er mir ich solle meine "Fick!@#*!nschlampenfresse" halten und mich "verpissen". Solche Begrifflichkeiten kannte ich bisher gar nicht. Und das alles in einer Lautstärke das die Fenster wackeln. Das schlimmste ist, er macht das während unsere Tochter im Raum ist. Zeitgleich sagt er mir aber auch, dass er nicht möchte das unsere Tochter Umgang mit irgendwelche asozialen Menschen hat und irgendwelche Schimpfwörter lernt.
Es tut mir so weh wie er mit mir redet, dass ich immer wieder weinend am Boden sitze und meine einjährige Tochter zu mir kommt um mich zu trösten. Das kann doch nicht wahr sein. Ich sollte für meine Tochter da sein und nicht andersrum, oder?! :(
Ständig beschwert er sich, seine Tochter möchte gar nicht zu ihm, immer nur zur mir. Aber da braucht er sich doch nicht wundern, sie bekommt das ja auch alles mit. Oder wie seht ihr das? Er hat seine Tochter bis heute nicht einmal gebadet. Füttern ist auch eine Qual für ihn, da es ihm zu lange dauert. Und das Windeln wechseln ist auch eine Herausforderung. Wenn die Kleine mal groß gemacht hat und ich wirklich mal nicht da bin (das kann man an einer Hand abzählen) wickelt er sich einen Schal um die Nase, zieht die Sturmhaube über und braucht Gummihandschuhe um sein Kind wickeln zu können. Er fragt sich dann immer wieso die Kleine weint und komisch schaut...naja, wenn so ein vermummter, vermeintlich fremder Mann vor einem steht würde es uns ja auch komisch werden oder?
Wenn er von ihr redet, nennt er sie nicht beim Namen. Er kommt immer heim und meint "Hallo Kind", oder meint zu mir, wenn wir abends auf der Couch sind und die Kleine zu uns möchte "Mach mal das Kind weg, jetzt ist Zeit sich um mich zu kümmern". Dann soll ich ihn am Besten irgendwo massieren da er so einen anstrengenden Tag hatte.
Ich habe damals direkt nach dem Mutterschutz wieder angefangen halbtags zu arbeiten, da er meinte ich könne nicht die ganze Zeit zu Hause rumsitzen.
Zudem muss ich mir immer wieder anhören, dass es zu wenig ist was ich mache. Es könne doch nicht sein, dass ich nicht mehr wie halbtags arbeiten, Kind, Haushalt, kochen, einkaufen, waschen, putzen auf die Reihe bekommen. Da muss mehr gehen, ich muss effektiver werden. Ich bemühe mich ja, aber der Tag hat nur 24 Stunden und irgendwann möchte ich auch mal Zeit mit meiner Tochter verbringen.
Aber ich muss mehr auf seine Bedürfnisse eingehen sagt er.
Er sagt mir ich wäre fett und hässlich.
Es gibt aber auch wieder Tage, an denen er mir sagt wie sehr er meinen Körper liebt. Er sagt mir wie sehr er mich liebt, und wie stolz er ist eine so tolle Frau und Tochter zu haben.
Er möchte so gerne noch weitere Kinder. Er möchte mit mir eine Selbstständigkeit aufbauen.
Er möchte mich heiraten. Usw.
Ich war inzwischen schon bei einer psychologischen Beratungsstelle, da ich einfach nicht mehr weiter weiß. Einen Termin beim Jugendamt habe ich nun auch schon.
Nun ereilt mich aber ständig ein schlechtes Gewissen, da ich hinter seinem Rücken Hilfe suche. Er droht mir damit die Kleine wegzunehmen. Er weiß, dass die Kinder meistens bei der Frau bleiben, aber er mischt die Karten neu. Er sorgt dafür, dass allen meinen Verwandten und Bekannten das Leben zur Hölle gemacht wird. Er weiß wie er das anstellen muss, da er vor mir eine Freundin hatte die Rechtsanwältin war. Er kennt die Tricks wie er alle anschwärzen kann. Er sagt ich sei psychisch krank und würde mir zeigen was ich davon habe wenn ich gehe.
Ich habe mich nun nach fast 2 Jahren einigen Freunden anvertraut. Alle sagen mir ich solle schnellstens meine Sachen packen und gehen. Aber ich kann nicht. Ich denke mir ständig, was er dann ohne mich macht. Und wie das mit unserer Tochter weitergeht.
Er droht mir, mir die Polizei alle zwei Stunden zu schicken wenn ich mit unserer Tochter einfach ausziehe. Aber ich handele ja eigentlich zum Wohle des Kindes, oder wie seht ihr das?
Ich habe Angst und zugleich ein schlechtes Gewissen.
Letzten Sonntag hat er einfach eine volle Bierflasche an die Kellerwand geworfen, und meinte total verzweifelt er weiß nicht mehr weiter. Er ist ganz alleine hier und hat niemanden mit dem er reden kann. Aber er ist doch erwachsen, er ist doch für sich selbst verantwortlich oder nicht?
Er hat sich hier nie Freunde gesucht, da er meinte hier wären ihm alle zu dumm und nicht auf seinem Niveau.
Er meinte auch meine Familie hier wäre ein eingeschworener Haufen und würden niemanden neuen akzeptieren. Dabei haben sie ihn damals gleich aufgenommen als er zu mir kam. Er kam im November und meine Eltern hatten gleich gesagt, er soll doch an Weihnachten und Silvester usw. mitkommen. Meine Oma hat alles für ihn gemacht.
Meine Schwester kann er nicht leiden, da sie ihr Leben nicht so gestaltet wie er sich das vorstellt. Daher darf sie nun keinen Kontakt zu unserer Tochter haben. Sie darf sie nicht anfassen, ansprechen oder gar anschauen. Wenn er nicht wüsste, dass meine Schwester mir wichtig ist, würde er sie am liebsten mit dem Messer zerstückeln meinte er mal zu mir. Ich dachte ich habe mich verhört.
Nun meinte er zu mir, ich habe nun meine eigene kleine Familie (unsere Tochter und ihn) und ich solle mein Elternhaus nun abstoßen und mit ihm auswandern.
Das will ich aber nicht. Meine ganze Familie ist mir so wichtig. Er meinte aber, ich mache sonst unsere kleine Familie kaputt.
Inzwischen kann ich ihm nichtmal mehr sagen das ich ihn auch liebe. Er hat mir so weh getan mit allem was er gesagt oder getan hat. Wenn er mich küsst, kann ich mich nicht mehr drauf einlassen. Es fühlt sich falsch an.
Den Sex lass ich eigentlich nur noch über mich ergehen, damit er keine schlechte Laune mehr hat. Ich denke schon währenddessen "hoffentlich ist es bald vorbei". Danach schließe ich mich dann immer im Bad ein und es kullern einige Tränen über mein Gesicht...ich fühle mich schmutzig.
Ich weiß wirklich nicht mehr weiter. Ich fühle mich so schlecht.
Ihr werdet jetzt vermutlich alle mit dem Kopf schütteln, aber die Situation ist wirklich nicht leicht für mich. Das ist schwer zu verstehen. Ich bin einfach ein Mensch, der nicht möchte das es anderen schlecht geht. Ich möchte es allen recht machen.
Was meint ihr denn zu dem Ganzen? Kennt ihr das Gefühl? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Danke vorab für eine Meinungen...