Heute genau vor 2 Monaten hat mein Mann mir die Trennung angekündigt. Wir sind seit 13 Jahren verheiratet und haben 2 Kinder.
Eigentlich haben wir uns seit Jahren schon immer wieder mehr oder weniger heftig gestritten. Vor etwa 3 Jahren haben wir angefangen, unser gemeinsames Haus von oben bis unten zu modernisieren, teilweise anzubauen und haben ein hohes Darlehen aufnehmen müssen.
Mein Mann ist berufsbedingt viel unterwegs, arbeitet lange, wir haben uns kaum noch gesehen. Ich selber arbeite auch viel. Mit dem Umbau fing das richtige Drama an. Wir hatten beide immer das Gefühl, alleine mit allen Problemen, mit der ganzen Organisation, der Renovierungsarbeit dazustehen. Es kam immer häufiger zu Streit. Die Liebe erlosch beiderseits irgendwann in den letzten Jahren. Ich wollte um unsere Ehe kämpfen und mit ihm zur Eheberatung gehen, was er jedoch strikt ablehnte.
Außer dem gemeinsamem Haus haben wir noch ein Geschäft zusammen, das ich alleine leite. Das Geschäft wirft allerdings keinen hohen Gewinn ab, so dass ich das Haus auch nicht alleine halten könnte. In unserem Wohnort fühle ich mich sehr wohl und kann mir keinen anderen Ort vorstellen. Das Geschäft führe ich seit 10 Jahren und kann mir ebenfalls keine andere Tätigkeit vorstellen.
Mit der Trennung sind wir beide einverstanden. Allerdings wissen wir nicht, wie wir diese tatsächlich durchführen sollen. Nach dem Motto "Kommt Zeit, kommt Rat" wohnen wir weiterhin unter einem Dach nur mit dem Unterschied, dass jetzt jeder seinen eigenen Weg geht. Seitdem streiten wir uns nicht mehr. Den Kindern geht es jetzt relativ gut. Sie haben leider oft unsere Streitigkeiten mitbekommen und sind jetzt froh, dass wir uns nicht mehr streiten.
Mein Mann fällt jetzt in eine Art Selbstmitleid (Midlife-Kriese?), hat nach 5 Jahren wieder angefangen zu rauchen und trinkt auch sehr viel. Ich fange an, die Ärmel aufzukrempeln und "die Fronten" zu klären, wäge verschiedene Möglichkeiten der räumlichen Trennung ab usw..
Nun habe ich Angst, dass es plötzlich doch zum Riesenkrach kommt und dann nichts mehr sachlich geregelt werden kann. Mein Mann ist der Meinung, dass diese Sorgen unbegründet seien, weil doch alles prima läuft. Und weil alles so prima läuft, müßten wir doch jetzt nichts ändern.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Auch über verschiedenen Meinungen zu diesem Thema würde ich mich freuen.