Ich habe auch ein Kind
und leider kann ich dir nicht genau sagen, wie dein Kind es aufnehmen wird, wenn der Vater auszieht und später eventuell wieder zurück kommt. Mein Sohn wird morgen drei und ich finde, dass er schon sehr weit in der zwischenmenschlichen Entwicklung ist. Er fragt von sich aus wo Papa ist und sagt auch, dass es ihn sehr traurig macht, dass er weg ist ohne, dass ich ihn darauf ansprechen muss wie es ihm gerade geht. Es ist wohl von Kind zu Kind unterschiedlich, wie mit der Trennung umgegangen wird, aber es wird auf keinen Fall einfach sein. Eine wichtige Bezugsperson wird fehlen, Rituale und Spiele werden fehlen und man muss als Mutter dann auch den Vater gleich mit ersetzen, auch wenn es eigentlich nicht wirklich möglich ist.
Ich habe ein paar Tage genau überlegt wie ich es meinem Sohn erklären soll, da er aber durchaus versteht und auch sehr sensibel auf meine Stimmung reagiert, wollte ich ihm nichts vormachen. Wir sprechen, wenn es nötig wird, über die Trennung und trösten uns gegenseitig wenn wir traurig sind. Es ist nur wichtig, dass man trotzdem stark bleibt und auch dem Kind mehr Aufmerksamkeit und Liebe schenkt, denn das wird es brauchen. Auch ist es ganz wichtig zu sagen, dass es nicht die Schuld des Kindes ist, dass Papa weg ist, denn Kinder sind sehr ichbezogen und denken schnell, dass bestimmte Situationen durch sie verursacht worden sind.
Es wird hart für euch beide sein, wenn er erst mal weg ist. Große Leere wird herrschen, die sonst durch den Partner gefüllt worden ist. Ich bin nach zehn Tagen, noch immer sehr traurig und weine hin und wieder, was vollkommen in Ordnung ist und gut tut. Aber mache dir nicht zu viele Hoffnungen. Ich habe sie zwar auch noch, aber ich weiß, dass es sinnlos ist. Schau nach vorne, sei für dein Kind da und setze dich mit deinen Gefühlen auseinander. Es wird alles gut werden und irgendwann schon wirst du merken, dass der Schmerz weniger wird. Mir hilft momentan meine Mutter sehr, bei der ich immer anrufen kann wenn es mir schlecht geht. Es ist wichtig über die Gefühle zu reden, dadurch werden sie ein wenig erträglicher und man frisst sie nicht so in sich hinein.
Kopf hoch :)