Ich hatte mir vorgenommen, mich nie von meinem Partner zu trennen. Jetzt schaffe ich es plötzlich nicht mehr. Ich bin 33, er 34 und wir sind seit ca. 12 Jahren zusammen, seit 7 Jahren verheiratet u. haben zwei Kinder.
Womit ich nicht mehr zurechtkomme ist seine Lebenseinstellung. Wir haben uns sehr auseinandergelebt. Während ich mich einerseits mehr zu "der Vernünftigen" entwickelt habe, scheint er auf dem lockeren Stand von damals stehengeblieben zu sein. Er ist seit fünf Jahren arbeitslos und bemüht sich auch nicht um einen Job, nimmt auch keine Hilfe an. Immer wieder kommt es deswegen zu Streit aber es ändert sich nichts.
Mittlerweile hat er sich verändert. Seit einigen Monaten ist es so, daß er jeden Abend trinkt und bis spät in die Nacht wach bleibt, während ich alleine im Bett liege. Ein bis zweimal pro Woche ist er bis zum Morgengrauen mit Freunden unterwegs. In letzter Zeit hat er kaum noch Geld und ich zahle gegen Ende des Monats alles alleine, sodaß es kaum reicht.
Im Grunde habe ich schon lange keine Lust mehr und liebe ihn nicht mehr. Ich halte die Ehe eigentlich nur noch wegen den Kindern aufrecht, sie sind sein ein und alles und er beschäftigt sich auch viel mit ihnen. Vor einigen Wochen war ich zum erstenmal an dem Punkt, ernsthaft über eine Trennung nachzudenken und habe ihn darauf angesprochen, daß er vorerst besser ausziehen sollte, da ich so nichtmehr weitermachen kann und will. Er hat sich aber gesträubt und wir haben weitergemacht wie bisher.
Jetzt ist mein Vater ganz plötzlich verstorben und ich habe das Elternhaus in dem wir seit dem Tod meiner Mutter leben, erspartes und etwas Land geerbt. In ein paar Monaten wird mein Mann deswegen kein Arbeitslosengeld mehr bekommen und ich kann wohl auf Dauer das was meine Eltern aufgebaut haben nicht halten, denn das Haus ist teuer. Es muß Öl getankt werden etc. Zum sparen fehlt das Geld, somit würden wohl in den nächsten Jahren die Ersparnisse aufgebraucht sein, dann wird alles weg sein und ich weiß nicht, wie es dann weitergehen soll. Das was meine Eltern aufgebaut haben so einfach aufgeben will ich nicht.
Trotzdem bemüht sich mein Mann immer noch nicht um Arbeit, er schaut nichtmal nach Stellenangeboten (ich selbst arbeite Teilzeit, wollte nie ganztags arbeiten wegen den Kindern habe das auch von vorneherein gesagt, wenn ich Kinder will). Heute habe ich meinem Mann nochmals gesagt, daß ich erstmal eine räumliche Trennung will. Er sträubt sich wieder, sagte aber er zieht in den nächsten Tagen erst einmal zu seiner Tante. So recht glaube ich noch nicht daran.
Jetzt nach dem Tod meiner Eltern denke ich mir ausserdem, das Leben kann so schnell vorbei sein, wieso tue ich mir das seit Jahren an und mache mich unglücklich? Nichtmal aus blinder Liebe sondern eigentlich einzig und allein wegen den Kindern, denn sie hängen sehr an ihrem Vater. Könnte ich nicht jetzt noch jemand anderen finden, der eine Einstellung hat, die besser zu meiner paßt und mit dem ich glücklicher werde? Was meint Ihr dazu?