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Forum / Liebe & Beziehung

Traumpaar aber einer liebt mehr...

Letzte Nachricht: 3. Juli 2022 um 19:57
C
cinta_20375007
03.07.22 um 15:31

Hallo,
mein Freund und ich sind etwa 2 Jahre zusammen. Als wir zusammengekommen sind, hatten wir viele Gesprächsthemen und Ähnlichkeiten. Ich bin seine erste Partnerin und hab deswegen auch gerne Dinge hingenommen, von denen ich wusste, dass er sie lernen muss. Mein Partner stand da schon kurz vor dem Bachelor und hatte viel Zeit, die wir immer zusammen verbracht haben. Durch diese Zeit ist eine sehr innige Partnerschaft gewachsen. Wir beide können uns auch sehr gut eine Zukunft zusammen vorstellen... Jetzt kommt aber der Hacken:
Dadurch, dass ich immer auch sehr viel Zeit in die Beziehung investiert habe, haben andere Punkte wie mein Studium und meine Interessen gelitten. Natürlich versucht er mich zu unterstützen, aber er ist anders als ich.
Während eines Praktikums ist er dann depressiv geworden. Das war sehr hart … Jetzt hat einen Studentenjob gegenüber von meiner Wohnung und will am liebsten wieder immer bei mir sein. Während ich Uni mache, liegt er tagelang in meinem Bett und wartet darauf, dass ich fertig werde. Wenn ich mal Sport machen will, ist er meistens traurig, weil ich dann keine Zeit für ihn habe. Er ist durchaus selbstreflektiert und will einfach Zeit mit mir, nur dass ich einfach auch viel Zeit für mich selber brache, was ihn traurig macht.
Ich habe mich wohl einfach auch verändert, habe andere Prioritäten als er und gleichzeitig weiß ich, dass solch ein Partner, dem man so wichtig ist, eigentlich etwas Schönes ist. Ich weiß, dass ich etwas für ihn empfinde, aber diese Art, die irgendwie immer stärker zum Ausdruck kommt, nervt mich und macht ihn unattraktiv. Ich will mich nicht trennen, weil er so ein toller, besonderer Mensch ist, was ich hier nur schlecht zum Ausdruck bringen kann. Außerdem gibt es bis auf das Klammern und fehlendes Begehren keinen Trennungsgrund, nur komme ich mit Reden nicht mehr weiter.

 

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K
kassandra80
03.07.22 um 16:57

Ich bin mal ganz direkt und das wird Dir vermutlich nicht gefallen. Der Begriff "Traumpaar" ist für mich schon ein richtiges Warnzeichen weil das schlicht mit der Realität nie vereinbar ist. Und Dein Text zeugt auch eher weniger von einer "Traumbeziehung". Vielmehr ist es wie so oft, dass sich einiges schön geredet wird. 

Hier mal meine Meinung zu einzelnen Teilen Deines Textes: 

Dadurch, dass ich immer auch sehr viel Zeit in die Beziehung investiert habe, haben andere Punkte wie mein Studium und meine Interessen gelitten. 

Schonmal grosser Fehler deinerseits. Egal wie gross die Liebe sein mag, eigene Interessen und die Ausbildung lässt man niemals wegen der Beziehung leiden. Dafür gibt es keinen Grund. Den Preis dafür bezahlt man auf die eine oder andere Art im Nachhinein immer.

Was genau verstehst Du unter "in die Beziehung investiert"? Was hast Du gemacht? Wie sieht sein Input aus? 

"....will am liebsten wieder immer bei mir sein... liegt er tagelang in meinem Bett und wartet darauf, dass ich fertig werde... ist er meistens traurig, weil ich dann keine Zeit für ihn habe... nur dass ich einfach auch viel Zeit für mich selber brache, was ihn traurig macht.... gleichzeitig weiß ich, dass solch ein Partner, dem man so wichtig ist, eigentlich etwas Schönes ist...."

Bitte verwechsle Abhängigkeit nicht mit Liebe. Dass Dein Partner derart fixiert auf Dich ist und an Dir hängt ist keine Liebe. Ich finde daran nichts Schönes - mich würde das abstossen und ich würde mir extrem Sorgen um die Person machen. Das klingt als ob er kein eigenes Leben hätte, nichts mit sich selbst anzufangen wüsste und Du seinen Lebensmittelpunkt darstellst. Sehr bedenklich. Empfindest Du das nicht als bedrückend? 

Für mich liest es sich so, als ob Dein Partner Hilfe bräuchte und Du bist nicht seine Therapeutin. Wie soll das denn in Zukunft aussehen? 

Außerdem gibt es bis auf das Klammern und fehlendes Begehren keinen Trennungsgrund, nur komme ich mit Reden nicht mehr weiter.

Wie sehen denn Eure Gespräche aus? Redest nur Du oder hat er auch eine Meinung dazu? Ich frag es mal andersherum. Was genau wäre denn ein konkreter Grund zusammen zu bleiben?

Und ich hab noch weitere Fragen: Was gibt die Beziehung Dir? Wie genau soll Eure gemeinsame Zukunft unter diesen Umständen aussehen? 

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R
ricardo
03.07.22 um 17:04
In Antwort auf kassandra80

Ich bin mal ganz direkt und das wird Dir vermutlich nicht gefallen. Der Begriff "Traumpaar" ist für mich schon ein richtiges Warnzeichen weil das schlicht mit der Realität nie vereinbar ist. Und Dein Text zeugt auch eher weniger von einer "Traumbeziehung". Vielmehr ist es wie so oft, dass sich einiges schön geredet wird. 

Hier mal meine Meinung zu einzelnen Teilen Deines Textes: 

Dadurch, dass ich immer auch sehr viel Zeit in die Beziehung investiert habe, haben andere Punkte wie mein Studium und meine Interessen gelitten. 

Schonmal grosser Fehler deinerseits. Egal wie gross die Liebe sein mag, eigene Interessen und die Ausbildung lässt man niemals wegen der Beziehung leiden. Dafür gibt es keinen Grund. Den Preis dafür bezahlt man auf die eine oder andere Art im Nachhinein immer.

Was genau verstehst Du unter "in die Beziehung investiert"? Was hast Du gemacht? Wie sieht sein Input aus? 

"....will am liebsten wieder immer bei mir sein... liegt er tagelang in meinem Bett und wartet darauf, dass ich fertig werde... ist er meistens traurig, weil ich dann keine Zeit für ihn habe... nur dass ich einfach auch viel Zeit für mich selber brache, was ihn traurig macht.... gleichzeitig weiß ich, dass solch ein Partner, dem man so wichtig ist, eigentlich etwas Schönes ist...."

Bitte verwechsle Abhängigkeit nicht mit Liebe. Dass Dein Partner derart fixiert auf Dich ist und an Dir hängt ist keine Liebe. Ich finde daran nichts Schönes - mich würde das abstossen und ich würde mir extrem Sorgen um die Person machen. Das klingt als ob er kein eigenes Leben hätte, nichts mit sich selbst anzufangen wüsste und Du seinen Lebensmittelpunkt darstellst. Sehr bedenklich. Empfindest Du das nicht als bedrückend? 

Für mich liest es sich so, als ob Dein Partner Hilfe bräuchte und Du bist nicht seine Therapeutin. Wie soll das denn in Zukunft aussehen? 

Außerdem gibt es bis auf das Klammern und fehlendes Begehren keinen Trennungsgrund, nur komme ich mit Reden nicht mehr weiter.

Wie sehen denn Eure Gespräche aus? Redest nur Du oder hat er auch eine Meinung dazu? Ich frag es mal andersherum. Was genau wäre denn ein konkreter Grund zusammen zu bleiben?

Und ich hab noch weitere Fragen: Was gibt die Beziehung Dir? Wie genau soll Eure gemeinsame Zukunft unter diesen Umständen aussehen? 

Kassandra ist ein schöner Name

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det92
det92
03.07.22 um 19:57

Ich hatte die gleiche Situation 1:1. 😐

Mit dem Zusatz, dass sie im Berufsleben war und ich Student und es jedes mal extremen Trouble gab, wenn ich mal keine Zeit für sie hatte. Dabei war es egal ob es Lernen, Freunde, Sport, Familie oder Party war. Wenn der Liebhaber, Psychologe, Animateur und Freund in Personalunion nicht verfügbar war, gabs großes Drama. 

Du hast ja deine anderen Interessen schon über Bord geworfen wie es scheint. 😐 Sonst hättet ihr vermutlich noch mehr Probleme. 

Fürs Glücklichsein sind wir alle einzig und Alleine selbst verantwortlich ! Niemals für andere.

Eine Beziehung ist die Kirsche auf der manchmal schwer verdaulichen Cremetorte des Lebens ! NIEMALS solle sie der Teig sein. So wie du bei deinem Freund. 

Ohne (Paar-)Therapie wirst du dich verlieren 😐 Eines Tages selbst unglücklich werden.

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