Ich weiß nicht, ob mir jemand raten kann, fange erstmal an.
Anfang Januar habe ich mich bereits zum 2. Mal von meinem Mann getrennt und bin mit meiner (fast volljährigen) Tochter vom schuldenbeladenen Haus in eine kleine Plattenwohnung gezogen.
Nachdem wir vor 3 Jahren in das von ihm heiß gewünschte Haus gezogen waren, fühlte er sich wieder sicher und es ging mit unserer Beziehung nur noch den Bach runter. Er trank viel, hatte Null Interesse an Sex, verbrachte seine freie Zeit mit Kumpels, kritisierte mich nur noch, dazu kamen finanzielle Probleme, von denen er wie von allen anderen nichts wissen wollte. Ich hatte wieder den Eindruck, dass er fremd geht, er log mich an und fühlte sich sofort kontrolliert, wenn ich nur fragte, wo er war. Alles kam wieder hoch, als er mich damals schon einmal betrogen hatte, ich fühlte mich todunglücklich.
Einem guten Freund von mir ging es zur selben Zeit ähnlich und wir quatschten uns beieinander aus. Er trennte sich schließlich auf Probe von seiner Frau, bei mir dauerte es etwas länger. Aus unserer Freundschaft wurde in den letzten Wochen mehr und es tat mir sehr gut. Ich habe bei ihm den Eindruck, angekommen zu sein. Mir ist jedoch bewußt, dass es dafür noch zu früh ist. Meine Gefühle verwirren mich.
Trotzdem will sich die Freude und die Erleichterung bei mir einfach nicht einstellen. Ich komme nach der Arbeit in die leere Wohnung und bin unglücklich. Es ist wie ein Vakuum, niemand da, für den ich sorgen kann, meine Tochter hat jetzt einen festen Freund, bei dem sie sich ständig aufhält. Weil ich damit nicht einverstanden bin und sie das nicht einsieht, leidet unser Verhältnis sehr. Hinzu kommen finanzielle Probleme, kann von meinem Mann nichts erwarten und verdiene sehr wenig. Der Freundeskreis hat sich in Luft aufgelöst, meine Freundin hat nie Zeit und zieht mich wegen meinem Bekannten am Telefon mit Kritik runter.
Mein Mann bittet mich inständig, zurückzukommen und will wieder "alles ändern", sagt ich bin die Liebe seines Lebens und droht damit, sich umzubringen oder alles hinzuwerfen (Insolvenz), weil er ohne mich nicht leben möchte.
Mein Bekannter ist sich seiner Gefühle mir gegenüber anscheinend nicht sicher, was ja auch normal ist nach so kurzer Zeit. Aber gibt mir immer wieder einen Stich, dass uns keiner zusammen sehen soll und dass er anderen gegenüber behauptet, uns verbinde nach wie vor nichts als Freundschaft. Und das auch von mir erbittet. Es gibt keine Veranstaltung, einen Geburtstag, keine Spaziergänge tagsüber in seinem oder meinem Wohnort.
Ich fühle mich so am Boden, weiß nicht, wie ich den Kopf wieder hoch bekommen soll.
Was würdet Ihr an meiner Stelle tun, um wieder Licht am Horizont zu sehen?
Danke, Mary