Er ist wohl so, wie er ist.
Hm, danke cefeu. ich bin sehr froh, dass du dich auch geäußert hast! Ich finde es gut, dass du einem nicht knallhart wie eine eiseren Faust ins Gesicht die Fakten aufzählst, sondern einen langsam Schritt für Schritt durch eigenen Einsatz des Verstandes an das heran führst, was man unter Umständen auch knallhart hätte kürzer sagen können. Ich habe das schon mehrmals bei anderen Diskussionen von Anderen erlebt und auch bei meinen eigenen Fragen. Das schockiert einen immer sehr, wenn man das so knüppeldick hingelegt bekommt.
Du hast natürlich Recht mit dem was du sagst bezüglich der Bequemlichkeit. Ich bin wegen der Arbeit erst vor kurzem in eine neue Stadt gezogen und kenne niemanden. Habe auch noch immer keinen Führerschein. Komme also auch nicht mal großartig weg. Zudem fällt es mir schwer, neue Leute kennen zu lernen.
Er ist gerade alles was ich habe. In der vorherigen Stadt sah es ähnlich unschön aus. Aber da hatte ich wenigstens noch meine Geschwister.
Ich habe auch keine Eltern und meine Geschwister sind nun unerreichbar für mich bzw. ich für sie. Meine Freunde sind in alle Winde verstreut un dich hätte dringend Redebedarf.
Es fällt mir somit denkbar schwer die 7 x 24 h in der Woche (abzügl. der wenigen Stunden in denen wir uns sehen) immer ganz und sinnvoll auszufüllen.
Ich merke also, es liegt an mir.
Jedoch jedesmal, wenn ich mich wirklich mal rar machte, sah er das als Freifahrtsschein an und hat sich erst recht nicht blicken lassen, sondern lieber die ... raus gelassen oder anderweitig das gemacht, wozu er Lust hatte, ohne dass ich etwas damit zu tun gehabt hätte. <Jedes, wirklich jedes Mal musste ich dann wieder den ersten Schritt machen, weil ich es nicht mehr aushielt. Da ich ja sowieso viel alleine bin. Das heißt Abstand, Distanz oder Zappeln lassen wirkt ins Gegenteil. Bzw zeigt mir seinen wahren Charakter?!
Er sagte vor ein paar Tagen zu mir, dass er unser Problem zwecks der Prioritäten natürlich genauso lange kennt wie ich, er aber irgendwann jegliches Gefühl gegenüber dieser Situation ausblenden musste, sonst hätte er es nicht mehr ausgehalten und irgendwann vermutlich wieder Schluss gemacht. Das heißt, er betrachtet alles nur noch ganz nüchtern und lässt sich nur noch zu echten Gefühlen herab, wenn wir wirklich mal ein paar Minuten für uns haben. (hat er wirklich so gesagt) Aber in den kostbaren Minuten, die mir so Wichtig sind, die er verschwendet, lässt er jegliches Gefühl beiseite, denn sonst müsste er anfangen darüber nachzudenken, warum er keine Zeit hat über die Erkrankung seiner Mom nachzudenken und warum er keine Zeit mehr für sich selber hat. ( und eben das sind die Momente, wo er unbedacht handelt, seine Zeit verschwendet, anstatt zu mir zu kommen und wo ich meine Priorität wieder sinken sehe) Er weinte an diesem Tag, als ihm klar wurde, dass er sowohl mit mir, als auch ohne mich keine Zeit für irgendwas hat. Das tat mir leid. Aber ich leide jeden Tag darunter. Er schaltet also das Herz aus und deshalb meinte er, würde er nicht noch ein weiteres Mal Schluss machen, denn er käme nun irgendwie mit der Situation klar und würde die Konsequenz mir überlassen.
Ich versteh deshalb nicht, wie er, wenn er nicht mal Zeit für sich und mich und sein Studium hat und die Arbeit am liebsten mit nach Hause nehmen würde auch noch andere anmachen kann. Ich denke, damit werde ich mich abfinden müssen und dass ich das nicht an ihm ändern kann, Es tut nur weh zu sehen, dass er mit seinen Freundinnen mit den Hunden im Umland spazieren geht und ich nur darauf warte, dass er mal Zeit mit mir verbringt.
Ich denke, der Verlust wäre für ihn nur so unbedeutend, wie der Stich einer Mücke. Und für mich wäre es alles, was danach kommt: quälender, lähmender und nicht enden wollender Schmerz.
Ich danke dir cefeu.