total unterschiedliche Bildungstypen?!
Hallo ihr Lieben, ich bin mittlerweile in einer etwas verzwickten Lage. Ich habe seit ca. 2,5 Jahren einen Freund, wobei die Beziehung nie so 100% stabil war. Wir hatten immer irgendwelche Schwierigkeiten, viele konnten wir auch überstehen. Ich habe mir dann immer wieder gedacht, ok, wir haben halt beide einen schwierigen Charakter und auch nicht so einfache Familienbeziehungen gehabt, und bei diesen Personen ist es ja oft, dass sie auch in Beziehungen nicht ganz so easy sind. Trotzdem habe ich uns immer wieder eine Chance gegeben. Nur komme ich halt immer wieder an einen Punkt, wo es mir einfach zu viel wird und ich das Interesse, die Lust und die innere Ruhe verliere.
Ich habe das Gefühl mein Partner hat einen irrsinnigen ängstlichen Bindungsstil, während ich eher ein Mensch bin, der Richtung vermeidend (aber auch nicht zu stark, finde ich & nicht grundlos) geht. Also ich bin gerne in einer Beziehung, hänge mich aber nicht darauf auf (mein Leben hängt nicht davon ab, wie sie läuft), liebe es auch meine freundschaften zu pflegen, in der Arbeitscommunity neue Leute kennen zu lernen, Hobbies nachzugehen usw. Früher habe ich mich auch sehr an eine Bz geklammert (ich dachte, eine Bz muss nur gut laufen und dann ist alles perfekt), habe dies aber mittlerweile (zum Glück) abgelegt. Mein Motto: Was meines ist, wird bei mir bleiben. Leichtigkeit ist für mich ganz wichtig, wenn mir jemand dauernd auf die Pelle rückt, ja DANN werde ich tatsächlich distanziert. Aber diesen Klassiker, dass wenn alles super läuft, ich mich entferne (aus Angst, das haben ja viele vermeidende), das habe ich zB gar nicht.
Mein Freund kann aber oftmals nicht mal damit umgehen, wenn wir mal einen Tag nicht so gut miteinander auskommen (was mMn normal ist, ich denke mir dann immer - ruhig bleiben, es wird ja schon wieder besser werden), bei jeder kleinen Verstimmung reagiert er total sensibel/wird dramatisch, er macht dann auch so gut wie nichts mehr mit Freunden (und dann fühlt man sich selbst erstens komisch wenn man das schon tut und zweitens wird man irgendwie die einzige Bezugsperson, was auch total komisch ist), wenn ich mehr mit Freunden unternehme, macht er komische Kommentare wie "Ich wär jetzt auch gerne mit dir aber naja", "na dir gehts aber gut", "du entfernst dich von mir", ist eifersüchtig, wenn ich zB eine Story auf Instagram poste und gibt mir einfach dementsprechend kein gutes Gefühl, wenn ich mal mit Freunden/bei einem Hobby/bei einem Arbeitsevent bin. Ich habe dann das Gefühl, er macht sich auch Probleme (und mri auch), wo keine sind. Man kann doch nicht dauernd so Angst haben und eine Bz kontrollieren wollen. Dann kommt immer so eine Spannung rein, die oft sehr lang bleibt. Das ist dann der Grund warum ich mich dann oft entferne, weil ich nicht in dieser Spannungssuppe schwimmen möchte. Und dann klammert er natürlich noch mehr usw. Auch wenn wir mal zuhause sind (wir wohnen nicht zusammen, ich bin aber sehr oft bei ihm, sodass dieser 'Alltag' schon da ist) und ich mal zB einen Tag sehr viel am Laptop arbeiten muss, ist es ihm schon zu wenig Aufmerksamkeit und er wird depri usw. Ich möchte nicht, dass die Laune eines Menschen zu 10000000% von mir abhängt. Es wird mir dann zu viel und ich weiß nciht, ob man das noch irgendwie ändern kann? Ich weiß auch nicht, ob ich zu "vermeidend" bin und vlt an mir arbeiten soll, aber zB hatten wir die beschriebenen SItuationen die letzten Tage und ich habe mir zB unseren Chatverlauf durchgelesen und fand, dass ich nicht mal distanziert gewirkt habe und lieb geschrieben habe. Also dass ich mcih jetzt nicht gemeldet hätte, kühl oder komisch getextet hätte - nein. Und er musste die ganzen letzten Tage lernen, da er heute eine wichtige Prüfung hat - da verstehe ich sowieso nciht, woher er die Energie & Zeit nimmt, sich in alles derart reinzusteigern...
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Wenn man sich Symptome von Persönlichkeitsstörungen durchliest, könnte man meinen jeder zweite hat irgend etwas Wurde bei dir denn die ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung offiziell diagnostiziert? Wenn nein, halte so Selbstdiagnosen für etwas heikel. Machst dich doch nur verrückt... Manche Leute sind einfach nur etwas verhuscht. Das ist doch völlig ok.
Zum Thema: Hört sich so an als würdest du zur Zeit halt öfters mal eingeladen werden in der Arbeit. Und das wieder mehr mit deinen Freunden machst. Den Fehler machen viele Paare in Verliebtheitsphase, die Sozialkontakte fast komplett abzumelden. Vielleicht hat dir das am Anfang ja sogar ganz gut gefallen/war sogar dein Wunsch. Die Balance dann wieder zu finden, zwischen völliger Freiheit als Single jnd Unterjochung, fällt manchen schwer.
Ermutige deinen Freund doch einfach wieder mehr mit seinen Kumpels zu machen ! Oder macht gemeinsam ne Party, bei der jeder paar Leute einlädt. Echte Freude verzeihen solche "Pausen".
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Hallo,
du wirkst auf mich sehr reflektiert und hast dich anscheinend mit dem Thema Bindungsstile auseinandergesetzt. Das ist sehr gut, weil es nur auf diese Weise funktioniert alte Muster zu verlassen. Es ist manchmal nicht ganz einfach herauszufinden, was ist ein Bindungsstil und was ist Beziehungsdynamik zweier erwachsener Menschen, die unterschiedliche Verhaltensweisen mitbringen. Grundlegend lässt sich aber sagen, dass Bindungsmuster veränderbar sind. Ein erster Schritt dahingehend ist die Wahrnehmung des Bindungsstils. In einer bestehenden Partnerschaft treffen zwei Bindungsstile aufeinander und beide müssen gleichermaßen berücksichtigt und liebevoll beandelt werden. Gespräche über Verhalten und Muster in Beziehungen sind daher unabdingbar. Mit Gesprächen meine ich vertrauensvolle, offene und zugetane Gespräche.
Wenn wir über Bindungsstile sprechen dürfen wir nie vergessen, dass es sich um unsere frühesten Erfahrungen handelt, die sich in uns eingebrannt haben. Wichtig dabei ist auch zu wissen, dass es eine sehr große Rolle spielt, wie wir diese Erfahrungen "früher" wahrgenommen haben. Denn das bestimmt unser "heutiges" Verhalten und macht es auch so schwer sich darauf einzustellen.
Der Verlust von Interesse an einem Menschen kann schwere Ängste auslösen. Das könnte ein altes Muster sein. Wenn du daran etwas verändern möchtest, dann kannst du lediglich an dem Punkt etwas verändern, wo es beginnt die zuviel zu werden. Nicht dadurch zu vermeiden sondern versuchen zu lernen vorher wahrzunehmen, wo es beginnt dir zuviel zu werden. An diesem Punkt im Gespräch ansetzten.
LG Sis
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Wenn man sich Symptome von Persönlichkeitsstörungen durchliest, könnte man meinen jeder zweite hat irgend etwas Wurde bei dir denn die ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung offiziell diagnostiziert? Wenn nein, halte so Selbstdiagnosen für etwas heikel. Machst dich doch nur verrückt... Manche Leute sind einfach nur etwas verhuscht. Das ist doch völlig ok.
Zum Thema: Hört sich so an als würdest du zur Zeit halt öfters mal eingeladen werden in der Arbeit. Und das wieder mehr mit deinen Freunden machst. Den Fehler machen viele Paare in Verliebtheitsphase, die Sozialkontakte fast komplett abzumelden. Vielleicht hat dir das am Anfang ja sogar ganz gut gefallen/war sogar dein Wunsch. Die Balance dann wieder zu finden, zwischen völliger Freiheit als Single jnd Unterjochung, fällt manchen schwer.
Ermutige deinen Freund doch einfach wieder mehr mit seinen Kumpels zu machen ! Oder macht gemeinsam ne Party, bei der jeder paar Leute einlädt. Echte Freude verzeihen solche "Pausen".
Hallo,
es gibt Bindungsstile, Bindungsmuster, Persönlichkeitstypen und Persönlichkeitsstörungen. Was die TE beschreibt gehört zu den Bindungsstilen und Bindungsmuster. Symptome einer Persönlichkeitsstörung mit Krankheitswert sind nicht dabei. Du hast natürlich Recht, nicht nur jeder Zweite hat was sondern jeder hat etwas, da wir alle Anteile verschiedene Persönlichkeitsfaktoren in uns tragen. Das ist per se nicht krankhaft.
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LG Sis
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Hallo,
es gibt Bindungsstile, Bindungsmuster, Persönlichkeitstypen und Persönlichkeitsstörungen. Was die TE beschreibt gehört zu den Bindungsstilen und Bindungsmuster. Symptome einer Persönlichkeitsstörung mit Krankheitswert sind nicht dabei. Du hast natürlich Recht, nicht nur jeder Zweite hat was sondern jeder hat etwas, da wir alle Anteile verschiedene Persönlichkeitsfaktoren in uns tragen. Das ist per se nicht krankhaft.
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LG Sis
Okay, dann Bindungsstile. 😉
Worauf ich hinauswollte ist, ob wir am Verhalten unserer Partner und von uns selbst nicht einfach arbeiten sollten, durch gute Kommunikation/Reflektion/Emphatie. Anstatt einfach nur zu sagen "Mein Gott das ist halt sein Bindungsstil und meiner ist so - daran ist nichts zu machen. Wir sind da (zu) unterschiedlich" Psychologie ist was sehr interessantes, aber man muss sie nicht für alles bemühen in der Tiefe
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Okay, dann Bindungsstile. 😉
Worauf ich hinauswollte ist, ob wir am Verhalten unserer Partner und von uns selbst nicht einfach arbeiten sollten, durch gute Kommunikation/Reflektion/Emphatie. Anstatt einfach nur zu sagen "Mein Gott das ist halt sein Bindungsstil und meiner ist so - daran ist nichts zu machen. Wir sind da (zu) unterschiedlich" Psychologie ist was sehr interessantes, aber man muss sie nicht für alles bemühen in der Tiefe
Hallo,
natürlich ist eine gute Kommunikation auf der Basis von Empathie und Verständnis füreinander unerlässlich. Manche Menschen kommen in Beziehungen immer wieder an Punkte, an denen es nicht weiter geht und sie wissen nicht warum das so ist. Hier ist es gut zu hinterfragen, woran das liegen könnte und Bindungsstile sind etwas ureigenes, was uns auch unser Leben lang begleitet. In so einem Fall macht es Sinn sich damit zu beschäftigen. In vielerlei Hinsicht kann dies zu Erleichterung in bestehenden oder zukünftigen Beziehungen führen. Was man nämlich frühzeitig aus seiner Umgebung aufgenommen hat wird im Laufe der Zeit zu Überzeugungen. Das sind Meinungen und Urteile, die man ungeprüft als Wahrheit annimmt. Auch Glaubenssätze genannt. Die wiederum bestimmen unser Denken und Verhalten.
Je besser du über dich selbst Bescheid weißt, umso besser kannst du mit anderen Menschen umgehen an denen dir liegt, die dir wichtig sind. Was m.E. nicht funktioniert ist die Aussage "du bist so, ich bin so, das ist jetzt so. Daran ist nichts zu machen" Ich bin schon der festen Ansicht, dass Bindung veränderbar ist und z.B. eine unsichere Bindung in eine sichere umerlernt werden kann.
Nein, man muss natürlich nicht immer in die Tiefe gehen aber man kann, wenn man möchte.
LG Sis
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