Hallo an alle,
vielen Dank für die Antworten.
Ich war früher auch der meinung, nicht alleine sein zu können und war immer in einer festen und langen beziehung "untergebracht", aber nicht sooo gut, das merkte ich aber erst, als ich älter wurde und mir meine eigenen Bedürfnisse klarer wurden. Da merkte ich, es stimmt so nicht und ich versuchte das auf einen nenner mit dem partner zu bekommen, aber der war völlig von der Rolle, was will die denn jetzt auf einmal???
Also, auf einmal ging es und ich war konsequent genug mich zu trennen, aber es war schwer, ich hatte Angst alleine zu sein, es war schlimm.
Ich hatte auch immer sehr schnell wieder eine neue beziehung, nur aus Angst heraus. das mußte fast zwangsläufig schiefgehen, dauerte aber trotzdem nochmal einige Jährchen bis ich wirklich nur noch meine Ruhe haben wollte und mir klar werden, was ich eigentlich will.
Ich blieb über ein jahr lang solo und das war eine erfahrungsreiche zeit, denn ich lernte viele Männer kennen und die Verführung war groß, aber die Lust war weg, ich war an keinem mehr richtig interessiert, sondern prüfte die Männer irgendwie, verglich sie mit dem, was ich mir vorstellte für eine Partnerschaft.
Mir war klar, daß gewisse Dinge wichtig sind für mich auf die ich nicht verzichten würde, Treue, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit. Viele Männer waren reine Angeber und prahlten mit ihrem tollen Leben, das war alles nur Fassade. ich wollte jemanden, der echt ist und vor allem, der mich so nimmt wie ich bin, ohne an mir rumzuerziehen. Denn ich finde, ich bin ganz in Ordnung und würde so eine Änderungsschneiderei auch nicht beim Partner vollziehen wollen.
Ich habe mein leben alleine dann mit der zeit gut auf die reihe gekriegt, obwohl es mir finanziell echt schlecht ging, ich hatte keinen Führerschein etc., es war alles andere als rosig. Aber das macht einen selbstbewußter, denke ich heute, mich kann so leicht nichts mehr aus der Ruhe bringen, ich komme alleine prima zurecht, finde aber eine beziehung, die gut für beide ist, einfach wunderbar!!
Heute lebe ich seit einigen jahren glücklich mit meinem freund, wir sind beide nach langer Suche da angekommen, wo wir uns zuhause fühlen.
Aber durch viele Berichte hier und auch Erfahrungen im bekanntenkreis sehe ich sehr oft, daß sich Paare quälen miteinander, nicht zueinander passen aber nicht voeneinander lassen können, aus Angst vor der Zukunft.
Dabei, wenn sie es richtig konsequent durchziehen würden, würden sie eines tages endlich erkennen, wieviel zeit sie verschwendet haben, ohne richtigen Grund, denn es sollte keine Angst sein, die einen abhält vor neuen Lebenserfahrungen.
Es gibt so viel zu sehen und zu tun, auch alleine oder mit Freunden, dafür braucht man doch keinen Partner, mit dem man sich nicht mal mehr versteht. Er /Sie behandelt einen schlecht, man fühlt sich ungebliebt, aber man liebt ihn/sie trotzdem, weiß aber auch nicht warum...?????
Was mir auch auffällt, ist oft die Aussage, wenn man alleine ist, kann man endlich all die Dinge machen, an die einen der partner gehindert hat. Das ist wahr, aber es muß nicht so sein, daß man mit partner viele seiner Vorlieben nicht mehr ausleben kann, sobald das so ist, stimmt was nicht, auch wenn mna sich das so sehr einredet!
Innerhalb einer beziehung können beide durchaus ihre Individualität behalten, weggehen ohne Skrupel oder Diskussion, seinen Hobbys nachgehen, auch alleine , seinen Freundeskreis pflegen ohne Streit.
Ich habe in meiner Beziehung auf nichts verzichten müssen, nur eil ich nicht mehr Single war, meine eigene kleine Freiheit gehört mit nach wie vor und ihm genauso. Wir freuen uns wenn der andere Spaß hat und erzählen uns das gerne, ohne Eifersucht, aber trotzdem weiß jeder, daß man nicht gleichgültig empfunden wird, sondern liebevoll losgelassen wird. Das zahlt sich viel mehr aus! Jeder kann so sein wie er ist, es herrscht Toleranz und Verständnis mit Liebe, das ist prima.
Hört sich kitschig an, aber es war auch Arbeit, das zu erreichen, das ging nicht von heute auf morgen, es war unser beider Wunsch und wir haben es geschafft.
Ich plädiere also dafür, innerhalb einer beziehung keinen verändern zu wollen sondern den menschen mit Verständnis anzunehmen oder sich zu trennen, wenn man nicht glücklich ist und vor allem die Scheu verliert, alleine weiterzugehen, bis man sieht, es klappt doch auch, man gewinnt ganz andere Erkenntnisse über sich, wenn man alleine ist.
Ich hätte heute keinerlei Angst Single zu sein, ich bin sicher, ich werde entweder jemanden finden, der wieder gut zu mir paßt oder ich würde es mir auch alleine gemütlich und schön machen.
Torschlusspanik ist kein Thema, sollte keines sein! Vor allem sollte man sich nicht in etwas hineinstürzen aus Angst, das geht in die Hose....
Lieben Gruß!