Hallo!
Nach Meinung der Ärzteschaft werde ich (32 Jahre alt) wohl noch dieses Jahr an der Ruptur eines Hirnarterienaneurysmas sterben, welches durch einen inoperablen Hirntumor verursacht ist.
Vorgestern hat mir eine 26 Jahre alte Arbeitskollegin, die nichts von meiner Krankheit weiss, per WhatsApp eine Liebeserklärung zukommen lassen.
Diese Frau finde ich zwar sehr sympathisch, war aber als jemand, der nie eine Liebesbeziehung hatte, und der mit Liebesdingen nicht viel Erfahrung hat, überrascht. Zumal unser Verhältnis zwar kollegial, aber nicht übermässig herzlich ausgestaltet ist.
Wäre ich nicht krank, würde mich diese Liebeserklärung, die erste, die ich in meinem Leben bekommen habe, wohl emotional in Wallung versetzen.
Angesichts der Gegebenheiten möchte ich mich aber nicht auf diese Liebeserklärung einlassen, denn ich möchte den Rest meines Lebens in einer Weise gestalten, die mir das Loslassen nicht erschwert.
Wie würdet Ihr unter der Prämisse, dass es auch darum geht, der Frau Kümmernisse zu ersparen, an meiner Stelle in dieser Sache mit der Frau umgehen?
Ich könnte ihr zum Beispiel sagen, dass ich bald tot sein werde. Ich kann aber nicht abschätzen, welchen Effekt das bei ihr haben würde: Würde sie von mir ablassen und sich ein anderes Objekt der Begierde suchen, welches noch Zukunftsaussichten hat? Oder würde das Gegenteil passieren und sie sich noch mehr in ihre offenbar vorhandenen Gefühle für mich hineinsteigern?
(Ich möchte nicht unhöflich sein, aber dennoch von vorneherein darauf aufmerksam machen, dass es mir nicht um eine Betroffenheitsdiskussion in Hinblick auf meine Situation geht, sondern um die Frage, wie mit der Frau umzugehen ist.)