Halbe Hundert - als Begriff spätestens durch den Film bekannt geworden. Jetzt rückt auch mein runder Geburtstag näher und ich verbringe die Ostertage nach 17 Jahren das erstmals ohne meinen Ehemann. Der hat mir nämlich zum 50sten ein ganz besonderes Geschenk gemacht: Nach dem er mich eine Weile mit seiner Schreibkraft betrogen und ein Doppelleben geführt hat, wohnt er nun offiziell bei seiner sogenannten Untergebenen. Dort deckt er jetzt vermutlich gerade den Tisch für den familiärem Osterbrunch, nachdem er mit ihrem Hund Gassi gegangen und für ihre Söhne Eier versteckt hat. Meiner Tochter widmete er nach 17 Jahren gerade noch ein paar Minuten für einen Sechszeiler per mail zu ihrem Geburtstag. Das wars damit. Schon jetzt kann man sagen: gut , dass Du ihn los bist. Doch das loswerden ist eben leichter gesagt als getan denn man hängt am grewohnten Leben vielleicht sogar mehr noch wie an der Person selbst. In 17 Jahren wird das Zusammensein leider so selbstverständlich wie die Luft zum Atmen und man baut sich einen "Pärchen-Freundeskreis" auf... Schleichendes Absterben von Lust & Liebe bemerken wir vielleicht garnicht. Wir kennen allmählich alle Macken des anderen, sind hiermit und damit unzufrieden Aber wir wissen was wir haben und richten uns darin ein. Das Verliebtsein schleift sich ab. Darüber sollte man(n) aber reden, statt sich heimlich eine andere zu suchen obwohl suchen" hier ja nicht der richtige Begriff ist ausgerechnet die eigene Schreibkraft, die ihren Chef nach seinen eigenen Erzählungen im Freundeskreis schon immer angeschmachtet hat. Er hat sich immer über sie lustig gemacht, über ihre Silikonbrüste, ihre getürkte Rolex und ihre misslungenen Affären Und nun ist er selbst mit ihr liiert. Unfassbar, und ich sitze allein da und frage mich nebenbei was ich schlimmer findem wegen "so einer " abserviert zun werden oder dass ich wohl blind war, nicht zu sehen was für ein mieser Charakter sich hinter dem stets hilfsbereiten Mann verbirgt , der jetzt - wie er schreibt - endlich ein Leben nach seinen Vorstellungen führen will. Warum hat er den 17 Jahre lang nichts eingefordert? Ich vermute wei ler gar keine eigenen Vorstellungen hat und sich ständig nur an andere Frauen und deren Lebenentwürfe ranhängt., die ihm dann die Richtung vorgeben... Und ich muss mir jetzt ein ganz neues Leben aufbauen, derweil er sich während er noch mit mir zusammen war und wir gemeinsam unterwegs waren, längst heimlich ein neues Nest vorbereitet und eingerichtet hat. Und dann ist alles rausgekommen.... Das muss man erstmal verarbeiten so einen miesen Betrug... während er weiterhin mit ihr einen Urlaub nach dem anderen verbringt und unser sogenanntes eheliches Vermögen verprasst ... schwer zu ertragen....Und super zum 50sten, wo ich doch mit ihm zusammen ein Fest oder eine Reise planen wollte. Wenn ich das machen würde, ist er doch bei allen im Geiste anwesend - als jemand der fehlt. Also kein Fest und bei einer Reise weiß ich dass ich alleine reise weil er die Tipse hat, da kann mir doch keiner sagen "genieße die zeit und mach was für dich" - schöne Ansage aber nach 17 Jahren und einem solchen Abgang seinerseits einfach unrealistisch. Hoffentlich geht im nächsten halben Jahrhundert bergauf.