Hallo ihr Lieben,
habe die gleiche Diskussion woanders, ich wusste nicht recht, wo es besser reinpasst.
Ein Gespräch mit einer Freundin vor ca. 2 Jahren bringt mich zu diesem Thread. Ich würde gerne eure Meinung / Erfahrungen dazu hören. Die Vorgeschichte:
Ich selber habe schon einige Liebhaber und 2 längere feste Beziehungen hinter mir, würde mich, wenn ich über mein Sexualleben nachdenke, als erfahren und für jede Technik (bis auf SM/Bondage und Ekliges) einschätzen.
Derzeit bin ich seit nun 2 1/2 Jahren mit meinem Partner, mit einigen Höhen und Tiefen, aber im großen und Ganzen doch sehr glücklich. Leider habe ich das Problem, dass ich durch Penetrieren nicht zum Höhepunkt komme, selbst wenn ich nachhelfe. Es geht einfach nicht, hat nie funktioniert und eigentlich hatte ich mich mit dieser Tatsache abgefunden, auch da ich weiss, dass es vielen Frauen so geht. In Film und Büchern reicht es, wenn der Mann mit seinem besten Stück eindringt und schon explodiert alles. Ich habe es für eine Lüge gehalten.
Dann traf ich mich mit einer Freundin auf einen Kaffee und seitdem sehe ich das Ganze mit anderen Augen:
Sie hatte das gleiche Problem wie ich, sie kam nie zum Höhepunkt, musste es sich selber machen, dann ging es schnell und problemlos, oder eben mit Spielzeug-Einsatz. Beide waren wir der festen Überzeugung wir sind nicht sensibel genug an der richtigen Stelle und eben unfähig. Die Entspannung und das volle Vertrauen zu unseren Partnern war da und man hat sich fallen lassen, das war nie das Problem (auch wenn einem Fachbücher versuchen das einzureden, es sei "psychisch" und man müsste ja "loslassen"). Beide hatten wir Spaß am Sex mit unseren Partnern und wir hatten uns damit abgefunden - es gab ja andere Möglichkeiten und der Orgasmus ist nicht das Wichtigste.
Bei diesem Treffen ging es darum, dass sie nach der Trennung und einer Pause endlich jemanden kennengelernt hat. Wie als hätte sie die Mega-Offenbarung gehabt berichtete sie mir, dass der Sex mit ihm etwas völlig anderes sei, als mit ihren Partnern davor. Es gab einige nicht so schöne Erfahrungen und dann wieder welche, die sie immer als "traumhaft" bezeichnet hatte (bis auf die Tatsache mit der Orgasmus-Unfähigkeit). Sie berichtete mir, wie verwandelt, dass sie all die anderen Typen vorher und die Selbstvorwürfe vergessen kann. Der Typ ist so gut im Bett, dass das "Keinen-Orgasmus-beim-GV-bekommen" der Vergangenheit angehört. Er hat es geschafft, dass sie durch Penetration allein gekommen ist. Er hat sich mehr als geschickt angestellt und wusste scheinbar ganz genau, was er tun musste um es ihr zu besorgen. Seitdem sieht sie ihre ganze sexuelle Vergangenheit als einen einzigen Witz an.
Sie versuchte mir klar zu machen, dass all das, was in den Zeitschriften und Fachbüchern darüber steht oder was man im Fernsehen hört, dass es körperliche Gründe für diese "Unfähigkeit" gibt totaler Blödsinn ist und ihr das jetzt klar geworden ist. Wenn jemand unfähig ist, dann sind es die Männer. Die Gesellschaft müsse endlich umdenken und aufhören es als normal oder gegeben hinzunehmen, wenn so viele Frauen den Höhepunkt nicht bekommen. Sie wollte ihre Exfreunde keinesfalls schlecht reden, aber mir Hoffnung geben, dass es geht - wenn der Mann es kann oder lernt!
Seitdem bin ich verwirrt. Ich gönne es ihr so sehr und freue mich über ihr Glück. Andererseits hat sich bei mir durch diese Erkenntnis nichts geändert. Außer, dass ich das auch will. Ich habe mit meinem Schatz wirklich traumhaften Sex. Ich liebe es mit ihm und wir machen wirklich beinahe alles, was man sich vorstellen kann, er ist auch sehr geschickt. Aber die Akzeptanz darüber, "dass es eben so ist" ist dem Bedürfnis gewichen es auch zu erleben. Ich fühle mich benachteiligt. Wenn ich daran denke, dass ich irgendwann mein Leben gelebt habe ohne die wunderschöne Erfahrung, wie es ist wenn beide kommen, vielleicht gemeinsam und eng umschlungen... ja, dann bin ich traurig. Ich habe zwei weitere Freundinen, die genau so sind wie ich und dann wiederum zwei, die behaupten, die kommen so schnell, da reicht schon wenn ein Finger drin ist oder wenn er nur eindrigt...
Wie denkt ihr darüber? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Meint ihr, an dem was meine Freundin damals gesagt hat ist was dran?
Freue mich über eure Erfahrungen / Meinung!