Danke erstmal
Für die vielen nachdenklichen und aufbauenden Kommentare.
Auch wenn mein Text darauf schließen lässt, draußen bin ich ein sehr fröhlicher Zeitgenosse, lache gern und mache so ziemlich jeden Spaß mit. Ich bin auch auf der Arbeit ein fröhlicher Mensch. Ich mag meinen Job, bin zufrieden mit dem, wie es momentan ist - jetzt einmal alle sozialen Kontakte nicht mit einbezogen, denn die sind ja mein Problem.
Meine letzte Beziehung ging bereits in die Brüche, da war ich in den letzten Zügen meines Studiums, war mit der Diplomarbeit beschäftigt, mit Sport und so weiter. Dann kam der Sommer und ich nahm an diversen Wettkämpfen teil, weitete meine Trainingsumfänge eben einfach noch mehr aus und trainierte größtenteils alleine. Nachdem der Winter kam, merkte ich anfangs erst einmal die Einsamkeit, lange dunkle Abende, klar, man kompensiert es, läuft stundenlang abends im Wald herum. Die Nächte waren und sind auch heut wieder quälend - die ganze Nacht kaum geschlafen. Die Einsamkeit eben. Zu Anfang fiel mir das ja kaum auf, viel zu tun, ständig irgend etwas, aber als ich ins Berufsleben eingestiegen bin, merkte ich eben, dass da etwas entscheidendes einfach fehlt.
Ich bin ein eher unerfahrener Frauenversteher, also ich verstehe sie eigentlich garnicht. Ich bekomme immer wieder die Möglichkeit, Frauen anzusprechen, aber dann mache ich vieles entscheidend einfach falsch. Anfängerfehler - immer wieder die gleichen. Ich frage zuviel, rede zuviel tot, es fehlt nicht mehr viel und ich rede darüber wie wir uns wann küssen sollten, dann brauchen wirs garnichtmehr tun, denn ich habe es bis dahin schon totgeredet. So einer bin ich.....ich möchte am liebsten am ersten Abend erfahren, ob die Frau etwa auf einer Wellenlänge mit mir liegt und dadurch habe ich bisher fast jeden Anbahnungskontakt kaputt gemacht.
Ich konnte die Nacht sehr schlecht bis garnicht schlafen, weil ich schon wieder am Wochenende, Samstag, eine so tolle Frau kennengelernt habe, bei der ich meine Fehler schon wieder wie im Lehrbuch angewandt habe. D.h. ich habe sie totgefragt, viel zu viel, viel zu intime Dinge und sie war so nett und hat mir meine Fehler sogar noch reflektiert - ich habe ihr sogar per SMS gedankt, mich entschuldigt - das wars. Ich habe sie Dinge gefragt, wie fragt man keine Frau, die fragt man erst recht nicht beim ersten Treffen.
Und ich weiß nicht, ob ich und vor allem wie oft und wann ich mal wieder Chancen bekomme, Frauen ansprechen zu können, die Chancen liegen ja nicht auf der Straße.
Internetkontakte erspare ich mir gänzlich, nicht mein Ding, ich muss jemanden sehen, spüren und anschauen können. Internetprofile langweilen mich und schrecken mich tendenziell eher ab.
Mein vordergründiges Problem ist, locker zu bleiben, also nicht gleich jede Frau analytisch am besten mit der ersten Frage zu konfrontieren: "Bist du Single, kommst du in Frage für mich". Ich versuche es, das einfach sein zu lassen, Frauen einfach neutral zu betrachten, mich nett zu unterhalten, mich fast zu zwingen, mich nicht zu interessieren.
Doch mal ehrlich - wie kann man locker im Verein aktiv sein oder zu offenen Lauftreffs und Co. gehen, wenn man im Hinterkopf natürlich die Suche hat und vordergründig aber doch eigentlich des Sportes oder der Geselligkeit dort ist - ich glaube das ist eine Selbstlüge. Das wäre so wie wenn ich ein Haus kaufen möchte, aber eigentlich doch offiziell nach einer Wohnung suche und dann doch jede Musterhausaustellung besuche, da mach ich mir ja was vor.
Natürlich schaue ich mir Frauen unter dem Aspekt an, ob sie mir gefallen oder nicht. Das ist nicht korrekt, ich meine jetzt auch weniger optische Dinge, sondern mehr das Gesamterscheinungsbild.
Diese Verbissenheit wird dadurch noch mehr forciert, dass ich keinen richtigen Freundeskreis (mehr) habe. Tatsächlich sind fast alle meine Freunde in Beziehungen, mittlerweile verheiratet, ja die meisten sogar schwanger und die Männer scheinbar gleich mit. Es ist eine unbewegliche Masse, die nicht einmal mehr bereit ist, mit mir ins Kino zu gehen !!!!
Ich habe lediglich 2 Freunde, die ich als solche bezeichnen würde, die wohnen etwa 30km weiter weg, sind beruflich ständig unterwegs und beide Single. Einer davon noch verzweifelter als ich.
Wenn ich dann mal rauskomme aus meiner Bude, nicht irgendwo im Sport herumeier, sondern wirklich mal auf eine lockere Veranstaltung, so ist das für mich quasi wie Freigang.
Das war am Samstag so. Ein wenig verzweifelt habe ich jemanden gesucht, der mit mir auf ein Konzert einer lokal ansässigen Band geht und mein Bruder erklärte sich bereit, war nach 2 Stunden genervt. Ich habe mich selbst dabei ertappt, wie mein Blick umherwanderte, wie ich nervös schaute, ob etwas dabei wäre, wo deren Blick auf an mir haften bleiben könnte und so weiter und so weiter. Schlimm! Und tatsächlich über einen blöden Zufall war auch ein Mädel dabei, das mich noch heute in ihren Bann zog (siehe oben beschrieben). Tja, habe ich mal wieder vergeigt, ich könnte heute mit ihr irgendwo auf einen Kaffee sitzen, tu ich aber nicht.
Da ich viel zu selten rauskomme, viel zu wenig unter "normalen" ungezwungenen Menschen bin, mit denen ich lachen kann, etwas unternehmen kann, führt das dazu, dass ich verkrampfe, denn die Aktivitäten, die ich dann plane, sind natürlich auf Frauensuche oder zumindest potentielle Frauensuche ausgelegt. Ich weiß, dass das schiefgeht, denn eine weitläufige Bekannte von mir macht es ähnlich und schliddert mit dieser Masche seit ca 5 Jahren herum, lernt wöchentlich Typen kennen, wovon keiner passt und ich schüttel den Kopf - bin aber keinen Deut besser. -
Mit meinem Sportfreunden kann ich nur Sport machen, das füllt aber keinen Freitag oder Samstag Abend, die sind alle verheiratet und haben keine Lust, zu dieser Zeit etwas zu unternehmen.
Ein Teufelskreislauf, den ich unterbrechen möchte, aber derzeit fällt mir einfach nichts ein, wie ich das bewerkstelligen könnte.