Arbeitgeber
Dem Kind zu sagen: "Nö, die 5 kriegst Du nicht.", das empfinde ich als Machtdemonstration.
Meinen Arbeitgeber kann ich mir aussuchen und damit auch meinen Stundenlohn bzw. mein Monatsgehalt.
Zahlt mir einer zu wenig, muss ich den Arbeitsvertrag nicht unterschreiben.
Ein Kind kann sich seine Eltern aber nicht aussuchen und auch nicht die Höhe seines Taschengeldes.
Zudem finde ich nicht, dass man als Privatmensch ebenso verbissen-korrekt agieren sollte wie im Berufsleben. Familienleben ist was anderes!
Ich habe übrigens genau die gegenteilige Erfahrung gemacht.
Meine Eltern waren großzügig, die von einer Freundin und auch die meines Ehemannes nicht.
Und was tun die beiden? Rebellieren immer noch dagegen, indem sie sich jetzt, als Erwachsene, jeden Sch* kaufen. Entweder weil sie das früher nicht durften (Meine Freundin wurde von ihrer Mutter im Süßigkeitenkonsum stark eingeschränkt.) oder weil sie meinen, nur Teures sei gut (mein Mann).
Sachen, wo ich oft denke: "Brauch ich nicht. Könnte ich haben, brauch ich aber nicht."
Ein Kind kann doch die ganzen Kosten und das alleine Wohnen gar nicht umreißen.
Ich wusste vor meiner 1. eigenen Wohnung auch nicht, was Miete kostet. Wieviel man an Lebensmitteln wie schnell verbraucht. Wie man kocht.
Und? Hab ich alles ganz fix gelernt; Learning by Doing.
Kenne noch mehr, denen es so ging und die heute wunderbar alleine (d.h. ohne die Eltern) leben können.
Mein Mann war mir schon so manches Mal dankbar, dass ich nicht zur Erbsenzählerin erzogen wurde.
Ich rede ihm nicht in seine Käufe rein - selbst wenn ich sie schwachsinnig finde.
Ich hab ihm erst vor Kurzem die Summe für sein Auto geschenkt - das find ich ganz NORMAL.
Und umgekehrt ist er auch großzügig zu mir.
Seiner Familie gegenüber hat die Erbsenzählerei jedoch noch kein Ende. :lol:
Er hat auch seiner Mama nie im Haushalt geholfen, genau wie sein Bruder.
Alles eine Frage der Motivation. ;-)
Weißt Du, hier fällt oft der Spruch: "Wie man in den Wald hineinruft..."
Ích finde, das trifft für den Umgang mit Geld total zu. Wenn man als Kind schon auf "geiziger Egozentriker" getrimmt wird, wird man das auch später bleiben. Es wird einem sowohl schwer fallen, anderen zu helfen, als auch Hilfe anzunehmen. Beides ist katastrophal.
Außerdem finde ich, dass man mit der Zeugung eines Kindes auch Verantwortung übernimmt.
Und diese endet sogar laut Gesetz erst, wenn das "Kind" 25 wird.
Wenn man nicht bereit ist, für ein Kind da zu sein (ja, auch finanziell!), dann sollte mans lieber gleich lassen, finde ich. Es kann doch nicht sein, dass man die Zukunft eines jungen Menschen verbaut.
Aber so eine Denkweise verstehen nur Kinder von Eltern, die einmal ebenso gedacht haben.
Wer immer nur Strenge & Geiz erlebt hat, der wird das nie verstehen!