Hey, ich bin männlich und kenne diese Seite eigentlich nur von meiner Freundin aber ich dachte ich versuch es mal :)
Also ich bin 27 und Ex-Student, meine Freundin ist 24 und Azubi. Wir kennen uns ca. 10 Jahre lang, waren vor der Beziehung sehr gute Freunde und sind nun seit fast 5 Jahren zusammen. Die Beziehung war bis vor ein Paar Monaten das harmonischte was ich je gesehen habe. Wir haben sehr selten gestritten und eigentlich nie wirklich doll, meistens war es nach ein Paar Stunden wieder gut. Wir haben die gleichen Interessen, Ziele und Träume im Leben, sind von unserem Grundgerüst sehr ähnlich und es gab keine Überraschungen in der Beziehung, weil wir vorher schon Jahre lang sehr eng befreundet waren (incl Sex). Ich war übrigens ihr Jugendschwarm aber hatte kein Interesse als sie 14 war, irgendwann hat es dann aber geklappt. Wir unterscheiden uns zwar in vielen Charakterzügen, z.B. ist sie mehr der emotionale Typ, während ich eher ein Rationalist bin, was aber nie ein Problem, sondern mehr eine Ergänzung war. Insgesamt war die Beziehung aus meiner Sicht nahezu perfekt, vor ca. 6-9 Monaten war noch die Rede von Zukunfsplänen wie gemeinsamem Kindern und eigenem Biohof etc., was auch mehr von ihr kam.
Nun der negative Part:
Wir haben uns in den letzten Jahren ziemlich abgeschottet, wenig mit Freunden gemacht, wenig weg gewesen, was uns früher eigentlich nicht gestört hatte, weil wir ja "uns" hatten aber in letzter Zeit wurde es in der Tat etwas eintönig. Ich bin seit einem halben Jahr mehr oder weniger arbeitslos, da ich mein Studium abgebrochen habe und mich neu orientieren musste, in der Zeit hingen wir extrem aufeinander und ich merkte auch, dass es uns beiden nicht gut tut aber Versuche dem entgegen zu wirken, haben mangels Motivation nicht wirklich funktioniert.
So nun die Trennung?
Vor ein Paar Monaten hat sie sich angefangen zu verändern, das waren eher Kleinigkeiten die mir aufgefallen waren. Z.B. hat sie nicht mehr auf einen "Gute-Nacht-Kuss" bestanden, hat sich viel weniger gemeldet, wenn sie weg war und insgesamt einfach ein wenig distanziert. Dann hat sie wieder mit dem Rauchen angefangen und solche Dinge eben. Ich habe sie natürlich darauf angesprochen und sie hat das auf den Schulstress geschoben. Nun hatten wir vor ca. 2 Monaten einen Streit und nach dem Streit kam sie mit Tränen in den Augen zu mir und meinte, dass wir uns vielleicht trennen sollten. Es war ein Schock für mich aber wenn ich ehrlich bin, habe ich das kommen sehen aber nicht wahr haben wollen. Als Grund nannte sie, dass sie Lust habe alleine zu sein, eine eigene Wohnung zu haben um insgesamt mehr für sich zu sein. Wir haben darüber gesprochen und sie war sich nicht sicher, ob das der richtige Weg sei, weil sie die Jahre vorher völlig zufrieden war und sich eigentlich nicht viel geändert habe. Ich habe ihr auch gesagt, dass wir das nicht überstürzen sollten, dass es vielleicht nur eine Phase ist (quarterlife crisis+Frühling oder so).
Nun sind zwei Monate um und ich habe das Gefühl, dass es seit dem Gespräch immer schlimmer wird, sie wirkt total kühl und teilweise richtig fies egoistisch, was ich von ihr vorher überhaupt nicht kannte. Und anfangs war ich noch optimistisch und habe geglaubt, dass es wieder wird aber langsam schwindet mein Optimismus und es zärrt extrem an mir. Ich habe auch das Gefühl, dass ich mich selbst dadurch verändere, und dass dieses Gefühl langsam zu einer Art Verzweiflung und Wut überschlägt, weil ich nicht weiß was ich tun könnte. Soll ich um sie kämpfen, ihr meine Liebe und Zuneigung zeigen oder soll ich ihr ihren Freiraum lassen und mich eher distanzieren. Ich habe natürlich auch daran gedacht, dass sie vielleicht einen neuen haben könnte, vielleicht auch nur Jemanden, den sie interessant findet oder ähnliches. Habe sie natürlich auch darauf angesprochen und sie meint, dass es da niemanden gibt und ich vertraue ihr eigentlich. Heute z.B. habe ich sie gefragt, wie es mit Urlaub ist dieses Jahr und sie meinte, dass sie sich das grade nicht vorstellen könnte mit mir in den Urlaub zu fahren, was für mich wieder so ein Schlag in die Eier war. Was mich auch noch frustriert, ist die Tatsache, dass ich vor der Beziehung gesagt habe, dass es bestimmt funktionieren würde, weil wir zusammen passen (Rationalist eben :) ), aber dass es dafür zu früh ist, und dass wir beide nicht soweit sind, um was wirklich Ernstes anzufangen.
Mittlerweile bin ich soweit...
Deswegen wende ich mich hier an die Frauen oder auch Männer, die vielleicht mal in einer ähnlichen Situation waren und vielleicht einen Rat für mich/uns hätten. Bzw. was ihr so sagen würdet, ob es noch Sinn macht sich zu quälen.