miran_12844642Hallo Speedy031,...
auch ich kenne dieses Problem und habe zum Glück zwei gute Freunde, die mir mit Rat und Tat zur Seite stehen, weil sie ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Ich habe meine Beziehung hier schon mal geschildert und wie bei dem Großteil meiner Freunde bin ich auch hier auf Unverständnis dafür gestoßen, dass ich noch an ihm festhalte. Ok, alles begann im November 2004 wie im Märchen. Wir stießen zusammen, es war Liebe auf den 1. Blick und daraus wurde eine harmonische Beziehung, die 5 Monate lang schon fast "zu perfekt" schien um wahr zu sein. Während dieser Zeit ging er ins Ausland um dort sein Studium zu beenden. Dann kam das Aus, völlig unvermittelt und scheinbar grundlos, denn einen Streit hatte es zwischen uns nie gegeben. Er erklärte damals alles soweit er es konnte per E-Mail, dass es nicht meine Schuld sei, sondern es in seinem Inneren liege, er seine Freiheit brauche und er unter inneren Verletzungen leide, auf die er nicht näher eingehen wolle, weil sie nur ihm gehörten und ihm das Reden darüber zu sehr zusetzen würde. Deshalb müsse er seinen Weg alleine gehen und die Gefühle für mich abtöten. Besser könne er es nicht erklären. Er wolle aber den Kontakt in welcher Form auch immer aufrecht erhalten, weil ich ihm in unserer gemeinsamen schönen Zeit sehr ans Herz gewachsen sei. Ich bin natürlich erstmal ausgerastet und habe die Welt nicht mehr verstanden, weil dieses "Es liegt nicht an dir, sondern an mir...bla...bla...bla" für mich nur eine andere Art ist einem Menschen zu sagen: "Du hast mir doch nicht soviel bedeutet wie ich geglaubt habe..." So hatten wir dann ein halbes Jahr lang nur sporadisch freundschaftlichen Kontakt bis er dann irgendwann sagte, dass er mich vermisse, aber seine Beziehungseinstellung immer noch dieselbe sei. Er fühle sich einerseits eingeengt, andererseits lebe er dann in der Angst mich zu verlieren. Er versteht es, sich in einem Satz mehrfach zu widersprechen. Dann wollte er es nochmal versuchen, blieb aber dabei, dass er mir nichts versprechen könne, vor allem nicht, dass es wieder so würde wie vorher. Als wir zusammen waren, waren wir ein Herz und eine Seele und haben uns auch ohne Worte verstanden, so wie man es sich immer wünscht. Man glaubt, dass man nach all den Fröschen, die man küssen musste, nun endlich belohnt wird und dann setzt es wieder einen Schlag ins Gesicht. Dieses Hin und Her, zwischen Nähe und Rückzug hält bis heute an, aber ich liebe ihn, so sehr wie ich noch niemanden vorher geliebt habe. Es ist schwer zu erklären, warum man das mitmacht, aber wenn ich mit ihm zusammen bin, ist alles "perfekt", zumindest so schön, dass ich es mir schöner nicht vorstellen könnte. Dann schmieden wir Zukunftspläne und er spricht sogar über Kinder, ist total euphorisch und nach dem Höhenflug kommt dann der Sturzflug und er verschwindet wieder ohne Vorankündigung und ich weiss nie wie lange dieser Zustand anhält. Wenn ich dann versuche mit ihm Kontakt aufzunehmen, wimmelt er mich ab, reagiert überhaupt nicht oder wird total schroff mit der Absicht mich zu verletzen und loszuwerden. Er sprach auch schon davon, dass er sich vielleicht doch mal in Behandlung begeben sollte, tut es aber nie. Er hat wohl schon mal den Versuch gestartet und die Psychologin verstand es nicht, auf ihn einzugehen. Jetzt ist sein Vertrauen in diesen Berufszweig angekratzt. Ich wundere mich auch ständig darüber, dass er immer extremer auf gewisse Dinge reagiert als es normal wäre, es gibt auch Phasen, in denen kann ich seinen Gedankengängen überhaupt nicht folgen und an zwei Tage später ist er wieder der Mensch, den ich kenne. Ich habe überlegt, ob er eventuell bipolar (manisch-depressiv) sein könnte, weil die Symptome (Wechsel zwischen absoluter Euphorie und Depression) dazu passen. Natürlich bin ich kein Arzt und eine professionelle Diagnose wäre nötig, aber dazu müsste er erst einmal wirklich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen wollen.
WAS KANN ICH DIR RATEN? Ich bin in diesen Phasen dazu übergegangen weder mit ihm zu streiten noch über sein Verhalten zu diskutieren. Ich versuche es wenn mit vorsichtigen, aber bestimmten Hinweisen wie er sich mir gegenüber Verhalten kann. Wenn er sich z.B. nicht danach fühlt zu telefonieren, soll er es mir lieber sagen, anstatt mich zu bitten wieder anzurufen um dann den Hörer nicht einmal abzunehmen. Ansonsten verhalte ich mich völlig normal ihm gegenüber, weil ich das Gefühl habe, dass er noch nicht einmal bemerkt, dass sein Verhalten mir gegenüber sich verändert. Weise ich ihn darauf hin, verwirre ich ihn und er zieht sich mehr zurück. Anfangs haben mich diese Phasen so fertig gemacht, dass ich nichts mehr tun wollte außer weinen und mich in meine 4 Wände verkriechen. Das war der falsche Weg. Konzentriere dich auf dich und lass ihn los. Dann kehrt er auch zu dir zurück. Du hast 2 Möglichkeiten: 1. Du gehst oder 2. Du erträgst diese Phasen und versuchst ihm beizustehen und in eine Therapie zu lenken! Wenn du ihn liebst, wirst du dich wohl für die 2. Möglichkeit entscheiden. Ich wünsche dir viel Glück und Kraft. Wir können uns auch gern austauschen.
Liebe Grüße, Butterblume51