caius_12165311rumnörgeln und so
ich stelle immer wieder fest, wie bedeutsam und unabdinglich diese kleinen *gesprächshelfer* für mich sind, auch im alltag - selbstverständlichkeiten wie z.b. den anderen ausreden lassen. damit meine ich das *beim anderen sein*, nicht das ungeduldige, fingerklopfende abwarten, bis der andere endlich geendet hat oder mal kurz luft holt (während man in gedanken längst gar nicht mehr bei ihm, sondern schon bei seiner eigenen formulierung ist). andersherum hat man auch die verantwortung, seine sätze nicht zum ewig-monolog anschwellen zu lassen. wer seinen einsatz nicht bekommt, holt ihn sich dann eben.
kommunikationsregeln haben landläufig ja so einen unangenehm-pädagogischen touch ... weil man dann seinen frust nicht mehr plump abladen kann und sich stattdessen mit dem thema auseinandersetzen muss?
manchmal ist es ein verdammt schmaler grat zwischen dem, was pluster rät (störendes sofort anzusprechen) und einem ständigen genörgel ... ist wohl auch abhängig vom jeweiligen empfinden oder der beschaffenheit bzw. qualität der beziehung.
wenn jemand sein herz auf der zunge trägt, weiß ich stets, woran ich bin - kann mich entspannen und locker lassen, weil ich das vertrauen hab, dass der andere schon sagen wird, wenn ihn was stört.
es bleibt klein und entspannt, weils nicht gärt. und dadurch will ich gar nicht, dass der andere (reflektionsvermögen vorausgesetzt) sich etwas verkneifen muss, weil ja beide einen gewinn daraus ziehen. ich nehme dann auch dieses gefühl von *man jaaa, ich weiß, aber das hättste dir jetzt auch verkneifen können* in kauf.
klar ist es angenehm, wenn man sich erst einmal in akzeptanz übt, bevor man etwas thematisiert ... du schreibst, dass du manchmal nicht nachvollziehen kannst, dass deine freundin jede *mücke* anspricht, obwohl sie doch genau weiß, dass du ihr wohlgesonnen bist. eben drum ;-) sieh es doch mal so, dass du bzw. eure beziehung ihr wichtig (b)ist und sie destruktiven brütereien gerade deswegen keinen raum geben will. um einen großen knall zu vermeiden. weil sie dir bzw. euch zutraut, dass ihr kleinigkeiten aus dem weg räumt, ohne dass es zum eklat kommt.
weißt du, was ich seltsam finde? dass du die dinge, die für dich peanuts sind, auch dann noch als unwichtig einstufst, nachdem du weißt, dass sie ihr ein anliegen sind. ich erkenne da wenig von deiner "positiven aufgeschlossenheit".
was bringt ihr das wissen, wenn sie es nicht spürt? vielleicht ist das eine erklärung für das existentielle gerüst-infrage-stellen.
liebe grüße