Es gitb Menschen, die trinken gerne mal was und dann gibt es die, die Alkohol nutzen, um irgendwelche Probleme zu lösen. mir scheint dein Freund gehört zu letzteren. Das Problem ist, dass Manchen, die Probleme mit Alkohol haben, das in der Regel erst einsehen, wenn sie alles verloren haben.
Leute die "Jedes Wochenende saufen müssen", die ändern sich auch nicht, wenn sie ein Kind haben. Vermutlich wird durch den gesteigerten Druck und die Verantwortung eher schlimmer als besser.
Ich würde mit ihm ein Gespräch darüber führen, dass er ein Problem hat und er das angehen muss, mit einer Therapie. Hinter einem starken Trinkverhalten stehen sehr oft unverarbeitete Erlebnisse, oft aus der Kindheit. Wenn man die nicht verarbeitet wird man das Alk-Problem nicht los, den die Lösungsstrategie ist wohl Verdrängung und da hilft nur, andere Strategien zu erlernen.
Eine Freundin von mit hatte auch eine Freund, der gerne und oft getrunken hat. Das fing dann irgendwann auch vormittags an. Ich denke sie hat sich da viel schön geredet, denn er ging zur Arbeit und aus seinem herablassenden Verhalten hat sie sich nicht sondelrich viel gemacht. Es hat sie zwar gestört und sie hätte es gerne anders gehabt, aber sie hat es hingenommen und 2 Kinder mit ihm in die Welt gesetzt und ihn auch geheiratet. Er war dann auch irgendwann auf 20-30Bier am Tag. Er wollte selbst die Kurve kriegen, weil sie ihm die Pistole auf die Brust gesetzt hat und hat selbst einen Radikalentzug gemacht. Die Psychologin später sagte, das sei ein Fehler gewesen, dadurch hat er Wahnvorstellungen bekommen und in einer dieser hat er sie dermaßen bedroht (das war, nachdem er doch mal wieder 2 Bier getrunken hat) dass sie mit den Kindern direkt ins Frauenhaus ist.
Er war eine Weile verschwunden, hat dann den Entzug gemacht (Alkohol und dann auch Tavor). Er ist depressiv und hat eine PTBS. Eine zeitlang wars ok, auch wenn er selbst durch die starken Medis mehr eine Hülle war und funktioniert hat. Irgendwann fing er wieder an zu trinken. Erst nur 1 oder 2 Bier. Er kam zu dem Schluß, dass das doch nichts ist: das ganze Leben ohne Bier. Mein Stand ist, dadurch, dass er mit dem Auto zur Arbeit fährt, fängt er erst nach der Arbeit mit trinken an, aber er schafft es keinen Tag ohne. Meine Freundin ist nun ungeplant wieder schwanger. Ich frag mich wirklich, wie das noch werden soll. Zur Zeit ist es mit ihm wieder schlimm. Und wo soll es auch hinführen?
Meine Freundin liebt ihn. Klar. Wie hält man das sonst aus?
Aber manchmal ist Liebe nicht der Grund, warum man trotzdem in einer bestimmten Situation oder eine bestimmte Beziehung Kinder setzen sollte.
Ich bin der Meinung man muss das Problem mit dem Alk vorher lösen. Währenddessen kann es nur hässliche Geschichten geben.
Evtl magst du mal in einer Gruppe für Angehörige von Alkoholikern gehen und dich beraten lassen? Die Geschichten von Menschen die das durchhaben helfen dir vielleicht das besser einschätzen zu können.