lamis_19631666Dein Gefühl wird dich wohl nicht täuschen. Du willst nicht in die uralte Putzmädchenrolle gezwängt werden. Dann achte zuerst auf deine Wortwahl.
"mein arbeitender Freund". Besser wäre "mein berufstätiger Freund".
Denn "Haushalt machen" ist gleich "arbeiten".
Etliche Medien tun immer so, als wenn das Zauberer oder Geisterchen erledigen. Mann arbeitet, Frau arbeitet nicht, sie lungert nur daheim herum.
Das nehmen sich auch ganz junge Männer an, die glauben, modern zu sein. Denn es ist erstens bequem, zweitens sparsam und sorgt drittens dafür, dass sie stets mehr Freizeit und weniger Pflichten haben. Als ihre faulen Partnerinnen.
Nächster Punkt. Ihr seid beide zu nichts verpflichtet. Im Grunde könntet ihr Dienstleister beauftragen. Wenn du diese Arbeit stillschweigend erledigst, dich zwar manchmal beschwerst, sie aber wie selbstverständlich als deine Pflicht betrachtest, bei der er dir höchstens manchmal hilft, schreibst du die Rollen schon selbst fest. Du kannst viel wertvolle Zeit verschenken.
Und auch noch unversehens in die Mama-Rolle rutschen, indem du ihn direkt verwöhnst. Nicht gut.
Wenn er sich nicht auch um die "traditionellen Männerarbeiten" im Haushalt drückt und sich alleine anziehen kann (incl. Bügeln usw.), geht das meist schon in Ordnung, wenn mindestens die Anerkennung kommt. Jeder tut das, was er oder sie am besten kann. Über die Aufgabenteilung könnt ihr direkt reden, etwas besser planen, nicht alles dem Zufall überlassen. Irgendwann bist du auch voll berufstätig, und dann hast du die Pflichten immer noch.
Wenn er nicht so recht versteht, was du willst, kannst du das ausprobieren. Schreibe eine Woche lang jeden Handgriff auf, den du verrichtest. Schau, was das kostet, wenn es Dienstleister erledigen würden. Teller-in-den-Geschirrspüler-Stellen, Fenster putzen usw. ... Und dann zeigst du ihm das. Wenn du richtig hart gtearbeitet hast, kannst du auch eine Rechnung ausdrucken und ihn fragen, wer das bezahlt. Um den Grad der Ernsthaftigkeit richtig zu bemessen, brauchst du ein bisschen Sensibilität.
Aber Fakt ist: Du musst nicht seine Gratis-Putze sein. Entweder modern oder traditionell.
Ansonsten ist es immer gut, wenn man die Wohnung schön und zugleich pflegeleicht gestaltet. Sollte bei jeder Neuanschaffung beachtet werden.