...jetzt weiß ich wieder, woher der Ausdruck armer Hund kommt....
Hallo Hans,
ehrlich gestanden standen mir bei Deinem Beitrag die Haare zu Berge.
Ich bin Hundebesitzerin. Schon als Kind habe ich jedem Dorfköter hinterhergeschmachtet und habe mir nix sehnlicher gewünscht als einen eigenen Hund. Aber: Tatsächlich habe ich mir erst im Alter von 33! Jahren einen Hund erlauben können. Und zwar, weil ich
a) meinte, die Kohle dafür zu haben, ihn verantwortungsbewußt mti allem, was er braucht, versorgen zu können
b)einen Job habe, wo ich ihn mitnehmen kann
c)wirklich bereit war, auf manches an Freizeitgestaltung selbst zu verzichten, um dem Hund und seinen Bedürfnissen gerecht werden zu können
Bei der Argumentation deiner Freundin stehen mir die Haare zu Berge!!!!!
Ein Hund kostet --- und zwar richtig. Steuern und Haftpflicht kann man sich ja noch leisten. GUTES Hundefutter geht schon -auf die Lebensdauer gesehen- etwas mehr ins Geld. Die regelmäßgien Tierarztkosten für Wurmkur, Impfungen, kleinere Schrammen und Beulen etc. summieren sich mit der Zeit durchaus. Aber ein richtig kranker Hund kostet.... Ich habe allein in den letzten 2 Jahren mehrere tausend Euros für Tierärzte ausgeben müssen. und bevor jetzt einer sagt: na, die hats aber übertrieben.... Jeder Hund kann mal krank werden, mit zunehmendem Alter sowieso, aber auch als junger Hund. Da steckst du nicht drin und der Hund kann nichts dafür. Und manches findet sich nicht gleich beim ersten Tierarztbesuch, sondern zieht eine ganze Reihe von Untersuchungen nach sich, häufig endet man auch beim Spezialisten und da zahlst Du dann auch noch den Sonderbonus... Und nein, die hatte ich nicht irgendwo in der Portokasse liegen, sondern die habe ich mir bei mir selbst abgespart. Und das war manchmal echt heftig. Aber wenn man ein VERANTWORTUNGSVOLLER Hundehalter ist und begriffen hat, dass ein Hund nicht nur ein Spielzeug zur eigenen Unterhaltung ist, dann ist man sich dieser Tatsache auch BEWUßT und akzeptiert sie!!
Bevor ich den Hund mit zur Arbeit nehmen konnte, war es für mich ein Unding, das arme Viecherl 9-10 Std. am Tag allein zu hause zu lassen. Sowas erlebe ich im Umfeld immer wieder. Da ist der Hund (ein Rudeltier) den ganzen Tag allein, bestenfalls pennt er die meiste Zeit, schlimmstenfalls schreddert er vor lauter Frust und Langeweile derweil die Möbel, dann kommen seine Leute endlich von der Arbeit nach Hause...und dieser wundervoll ausgeruhte Hund (vorzugsweise wenn er noch jung ist) möchte jetzt endlich richtig was erleben. Raus, toben, spielen, Party a la Hund halt. Aber seine Leute kommen von der Arbeit, sind müde, genervt, gestresst, müssen sich noch um Wohnung, Essen, etc kümmern...und dann gibts halt nur die kurze Runde um den Block. Toll. Was ein Hundeleben.
Und ein Hund macht Schmutz und Arbeit. Meiner ist jeden Tag mit mir zur Arbeit, hält sich also gar nicht mal soviel im Haus auf.....und trotzdem fliegen ständig Hundehaare überall rum, sind seine Tapsen 60 sek nach dem Feudeln überall zu sehen, muß er mit der Nase nicht mal an den Fensterscheiben langschmieren, es reicht schon ausgiebiges dagegenhecheln für ein sehr kreatives Muster, schlabbert und sabbert er mal hier, mal da, muß sein Hundenapf gefüllt und gereinigt werden, etc.etc. Ein Hund macht kaum Arbeit?? Wovon träumt die Frau denn sonst noch...
Und natürlich kann der Hund mit, wenn sie ohnehin mit der Kleinen rausgeht. Allerdings MUß er das auch, wenn die Kleine nicht raus will/kann. z.B. weil krank (lassen wir das Kind dann so lange alleine, wie der Hund raus muß?). Und er MUß auch raus, wenns draussen regnet wie hulle. Und wenigstens einmal am Tag länger als nur mal bis zur nächsten Ecke. Und das auch, wenn Deine Freundin mal krank ist ( schöne Vorstellung: Sie sterbenskrank mit Grippe oder so, Kind unbeschäftigt und quengelig, Hund unbeschäftigt, quengelig und "muß schon seit Stunden mal")
"die beschäftigen sich selbst" Aussage von Deiner Freundin. Häh??? Womit denn? Lesen, Musik hören, telefonieren, fernsehen oder was??? Für den Hund gibts in einem anständigen Hundeleben nur: Fressen, schlafen, Beschäftigung mit seinen Leuten ( die drei großen S: spazierengehen, spielen, schmusen) Und mit anderen Hunden Kontakt haben, aber dazu muß sie a) mit ihm raugehen b)muß er dafür entsprechend häufig Kontakt haben, um vernünftig sozialisiert zu sein c) geht das auch nicht ohne sie
Ok, Du merkst schon, das Thema regt mich auf :-) Sorry, wenn ich Dich hier so volldröhne, aber ich kanns echt nicht mehr mit ansehen. Ein Hund ist ein Lebewesen, kein Spielzeug!!! Hat Deine Freundin auch schon mal drüber nachgedacht, wie lange so ein Hund leben kann?? Der lebt unter normalen Voraussetzungen auch noch, wenn ihr Kind schon längst zur Schule geht, eigene Freunde hat und seinen Hobbys nachgeht. Und ihr die guten Ausreden zur Arbeitsvermeidungstaktik schon längst ausgegangen sind.....
Deine Freundin hat schon mehrere Hunde gehabt? Dank hervorragender Haltungsbedingungen sind die wohl alle nicht besonders alt geworden, wenn sie mit 26 schon mehrere davon durchgezogen hat.....Oder es waren solche, wie sie dann bei mir landen: gekauft, mißbraucht und abgeschoben.
Verantwortungslos. Nichts sonst ist das. Gnadenlos egoistisch und verantwortungslos!
Ob Du auf den Hund eifersüchtig bist??? Nee, mein Lieber, bei dem , was sie diesem Hund antun will, brauchst Du nicht eifersüchtig sein. Das würde sich niemand wünschen!!
LG